Gedenktafel für die Garnisonkirche enthüllt

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Dass die 1911 eingeweihte Arnoldischule in der Eisenacher Straße auf einem geschichtsträchtigen Terrain steht, ist allgemein bekannt. Bereits im Jahre 1255 war das vier Jahre zuvor von Zisterzienserinnen gegründete Kloster „Zum Heiligen Kreuz“ vor das Brühler Stadttor verlegt worden. Nach dessen Zerstörung im Bauernkrieg wurde das Gelände ab 1542 als Friedhof genutzt.

Auf diesem „Alten Gottesacker“ wurde 1656 eine zunächst hölzerne Kirche erbaut. Diese St.-Katharinenkirche wurde später vom Gothaer Militär genutzt und deshalb auch als Garnisonkirche bezeichnet. Im Oktober 1874 erfolgte deren Abriss, und lediglich der neben dem Eingang befindlich gewesene Grabstein des Reformators Friedrich Myconius (1490-1546) wurde in die Augustinerkirche umgesetzt.

Damals wurde auch der „Friedhof I“ für Beerdigungen geschlossen und schließlich 1904 für den geplanten Bau des Stadtbades (1905-08) und der Arnoldischule (1909-11) eingeebnet. Mehr als ein Jahrhundert später wollten nun der Gothaer Autor Andreas M. Cramer, der Verein für Stadtgeschichte und der Förderverein der Arnoldischule mit einer Gedenktafel an diese Geschichte des Terrains erinnern. Die drei Initiatoren haben sich in die Kosten der 255 Euro teuren Tafel hineingeteilt.

Sie reiht sich in das schon seit knapp zwei Jahrzehnten auf Initiative des Vereins für Stadtgeschichte und Altstadterhaltung laufende Projekt der Beschilderung historischer Gebäude ein. Bislang konnten bereits mehr als 60 Tafeln an historischen Gebäuden oder in Erinnerung an verdienstvolle Persönlichkeiten angebracht werden.

Im Vorfeld des Tages des Friedhofs, der am Wochenende bundesweit unter dem Motto „Kein Ort wie jeder andere“ begangen wird, erfolgte am Freitag, 14. September, um 10.30 Uhr an der Turnhalle der Arnoldischule, im Beisein der Initiatoren und von Schülern des Gymnasiums, die Enthüllung der Tafel, die fortan an der Turnhalle auf dem Schulhof an die St.-Katharinenkirche erinnern soll, die hier bis 1874 stand. Außerdem sind darauf namentlich 18 verdienstvolle Gothaer Persönlichkeiten – wie Andreas Reyher, Gottfried Heinrich Stölzel, Sylvius von Frankenberg, Justus Perthes, Johann Georg August Galletti, Adolf Stieler und Friedrich Jacobs – benannt, die einst auf dem „Alten Gottesacker“ ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten.