Hoch gesprungen und weich gefallen

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Zum 36. Hochsprung mit Musik in Arnstadt fieberten 16 Sportler und über 1000 Zuschauer auf den ausverkauften Rängen am Samstag in der Jahnsporthalle mit.

Hubertus Triebel, der Sportdirektor, las in der Pressekonferenz die Teilnehmerliste vor. Einen Raunen ging durch die Runde, denn:  „Bei den Frauen stehen sämtliche Medaillengewinnerinnen der Olympischen Sommerspiele von 2008 in Peking und der Weltmeisterschaften von 2011 in Daegu in der Liste. Darauf sind wir stolz.“ und weiter meinte er: „Das ist eine Weltmeisterschaft der Frauen. So ein starkes Feld hatten wir noch nie.“
„Der Arnstädter Hochsprung mit Musik ist ein Leuchtturm in der Sportlandschaft Arnstadts“, so Thomas Bauer, der Präsident des Fördervereins Hochsprung mit Musik e.V.. Er eröffnete die Veranstaltung und dankte allen Beteiligten, den Sponsoren und Zuschauern. Die Veranstaltung etablierte sich zur Elite der deutschen Leichtathletik-Wettkämpfe und landete bereits mehrfach auf Platz 1 der besten Spezialmeetings der Welt. Seit 1977 findet die Veranstaltung jährlich statt. Anfangs sprangen vor allem einheimische Sportler, seit der Wiedervereinigung etablierte sich die Veranstaltung zum einem internationalem Treffen von Weltmeistern und Olympiasiegern.
Neun Damen und sieben Herren kämpften im Wechsel und meisterten die ersten Höhen, bei den Damen bis 1,85m und bei den Herren bis 2,20m souverän.
Vor allem die Zuschauer ließen sich von der Spannung, der einmaligen Stimmung und den Spitzenleistungen der Weltklassesportler wie der 19jährigen Russin Anna Chicherova mitreißen. Sie übersprang die Jahresweltbestleistung in Höhe von 2,06m als Einzigste im dritten Anlauf und lag damit nur einen Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung. Sie siegte vor der Russin Irina Gordejewa und der Belgierin Tia Hellebaut, beide übersprangen die 1,97m. Ariane Friedrich erreichte „nur“ den letzten und 9. Platz. Eine Riss der Achillessehne und eine 16-monatigen Wettkampfpause ließ nicht die alte Form zu, mit 1,85m stieg sie aus dem Wettkampf aus. Den Hallenweltrekordrekord hält übrigens die Schwedin Kajsa Bergquist mit 2,08m, 2006 übersprang sie diese Höhe in der Jahnsporthalle.
Auch die Herren sprangen zu „ihrer“ selbst ausgewählten Musik. Unter großem Applaus und mit dem Sirtaki zur Unterstützung schaffte der Grieche Konstadinos Baniotis mit 2,30m den dritten Platz. Die Russen Ivan Ukhov und Alexej Dmitrik erreichten den Platz zwei und das Siegertreppchen, ebenfalls mit übersprungenen 2,30m. Vierter wurde mit 2,27 m der Dresdner Raul Spank.
Der 75jährige Dieter Adler moderierte mit Charme und Witz die Veranstaltung. Viele Jahre galt der engagierte Fernsehjournalist als die «Stimme der Leichtathletik».
Bleibt zu hoffen, dass vor allem Ariane Friedrich und Raul Spank bis Ende Juli zu ihrer alten Form finden und bei den Olympischen Spielen in London ihre Bestleistungen überspringen. Diese liegen immerhin bei 2,06m (Friedrich) und 2,33m (Spank). (Liv)
Die Ergebnisse im Überblick:
Frauen:
1. Anna Chicherova (RUS) 2,06m – Jahresweltbestleistung
2. Irina Gordejewa (RUS) 1,97m
3. Tia Hellebaut (BEL) 1,97m
4. Antonietta Di Martino (ITA), 1,94m und Chaunte Howard Lowe (USA) 1,94m
6. Svetlana Shkolina (RUS) 1,94m
7. Ebba Jungmark (SWE) 1,94m
8. Emma Green-Tregaro (SWE) 1,94m
9. Ariane Friedrich (GER) 1,85m
Bei den Männern lautet die Endabrechnung:
1. Alexej Dmitrik (RUS) 2,30m
2. Ivan Ukhov (RUS) 2,30m
3. Konstadinos Baniotis (GRE) 2,30m
4. Raul Spank (GER) 2,27m
5. Jaroslav Baba (CZE) 2,24m
6. Jesse Williams (USA) 2,24m
7. Mario Fassinotti (ITA) 2,20m

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Fotos: viadata/Liv