Hohe Fachkräftenachfrage entlastet den Arbeitsmarkt

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Die gute wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Monate hat sich auch im Oktober fortgesetzt. Dadurch sank die Arbeitslosigkeit in Westthüringen. Im Bereich der Agentur für Arbeit Gotha betrug die Arbeitslosenquote im Oktober 7,7 Prozent. „Erfreulich ist, dass auch der Unstrut-Hainich-Kreis erstmals in diesem Jahr unter der Zehn-Prozent-Marke liegt. Das zeigt, dass auch in dieser Region die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt ankommen“, sagte Franziska Möller, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Gotha.

„Am stärksten profitieren die Jugendlichen vom wirtschaftlichen Aufschwung. Hier sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 13,4 Prozent. Dagegen blieb die Zahl der Langzeitarbeitslosen, Älteren und Schwerbehinderten auf dem Niveau des Vormonats. Gerade hier liegen aber die größten Potentiale für die Unternehmen, um künftige Mitarbeiter zu finden. Die Firmen sollten diesen Personenkreis noch stärker in die Personalauswahl einbeziehen, um den Fachkräftebedarf zu decken. Veraltete oder fehlende Fachkenntnisse können die Agentur für Arbeit und die Jobcenter durch gezielte Weiterbildung auffrischen bzw. ergänzen“, betonte Franziska Möller.

Trotz der guten Vorgaben gibt es nach wie vor wirtschaftliche Risiken. Die Finanzkrise in einigen Euro-Ländern, die Schuldensituation der USA sowie steigende Rohstoff- und Energiepreise betrachten insbesondere exportabhängige Unternehmen mit Sorge. Gleichzeitig gibt es deutliche Signale, dass sich der wirtschaftliche Aufschwung abschwächt.

Ungeachtet dieser Risiken ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Region ungebrochen hoch. Die Unternehmen meldeten der Agentur für Arbeit Gotha im Oktober 1.000 offene Stellen neu. Die meisten Stellen wurden von Zeitarbeitsunternehmen (435), im Bereich Lager/Logistik (90), dem verarbeitenden Gewerbe (80), im Handel (70) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (70) neu gemeldet. Ebenso zeigten das Gastgewerbe und das Baugewerbe neue Personalbedarfe an.

„Der Arbeitsmarkt in Westthüringen zeigt sich nach wie vor sehr dynamisch. Deutlich wird dies bei den Zu- und Abgängen unserer Kunden. So haben sich im Oktober fast 7.200 Personen arbeitslos gemeldet bzw. ihre Arbeitslosigkeit beendet. Damit ergab sich im Oktober bei jedem zweiten Kunden eine Änderung“, sagte Franziska Möller.

Die Arbeitslosenquote lag im Agenturbezirk Gotha mit 7,7 Prozent knapp unter dem thüringer Durchschnitt (7,8 Prozent). Im Vormonat betrug die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Gotha 8,0 Prozent, im Vorjahresmonat 7,7 Prozent.

Im Oktober sank im Agenturbezirk Gotha die Zahl der Arbeitslosen erneut. So waren 14.150 Menschen arbeitslos gemeldet, 525 weniger als im Vormonat und 125 weniger als im Vorjahresmonat.

Von der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt konnten im Oktober alle Personengruppen profitieren. Bei der Jugendarbeitslosigkeit konnte ein Rückgang um 13,4 Prozent gegenüber dem Vormonat erzielt werden. So waren im Oktober 1.115 Menschen unter 25 Jahren arbeitslos. Das waren 175 weniger als im Vormonat und 200 weniger als im Vorjahr. Der Beginn der Berufsausbildung und der Start vieler Studiengänge schlagen sich hier ebenso nieder, wie die Vermittlung von Jugendlichen, die nach ihrer Berufsausbildung nicht sofort eine Beschäftigung fanden. Vielen ist der Sprung ins Berufsleben gelungen. Sie profitieren dabei vom hohen Fachkräftebedarf der Unternehmen und dem demografischen Wandel.

Die Zahl der älteren Arbeitslosen (über 50 Jahre) blieb auf dem Niveau des Vormonats. Mit 5.575 bildet diese Personengruppe noch immer den größten Anteil unter den Arbeitslosen.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen blieb auf dem Niveau des Vormonats. Rund 4.350 Menschen waren länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. Im Vergleich zum Vorjahr waren 200 Menschen weniger langzeitarbeitslos.

In der Agentur für Arbeit Gotha waren im Oktober im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosengeld) 3.775 Menschen arbeitslos gemeldet, 100  weniger als im Vormonat und 775 weniger als im Vorjahr.

Die Jobcenter betreuten im Rechtskreis des SGB II im Oktober 10.350 Menschen, 425 weniger als im Vormonat, aber 650 mehr als im Vorjahr. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr in den Jobcentern ist auch darauf zurück zu führen, dass in diesem Jahr deutlich weniger Arbeitsgelegenheiten angeboten werden als im Vorjahr. Im Oktober waren 1.015 Menschen in Arbeitsgelegenheiten beschäftigt, 2.300 weniger als im Vorjahr.

H&H Makler