Interessante Fakten rund um den Konsum

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Voller Hoffnung fieberten Gothas Händler dem verkaufsoffenen Sonntag am ersten Advent entgegen.  Das Weihnachtsgeschäft und damit die umsatzstärkste Zeit des Jahres wurde eingeläutet. Allerdings blieb in Gotha, wie auch in anderen Städten Thüringens, der große Ansturm auf die Geschäfte aus.

Für den eher verhaltenen Start sieht die Branche mehrere Gründe. Neben dem noch nicht eröffneten Weihnachtsmarkt in Gotha, ist der einzige erlaubte verkaufsoffene Sonntag in Thüringen zu früh angesetzt. „Später und einer mehr – dann läuft das Geschäft ganz anders“ sagt Sabine Wetterhahn von IHK Service-Center in Gotha. Auch das schöne Wetter hat dazu beigetragen, dass das Geschäft mit Jacken und Mänteln noch nicht so richtig in Gang gekommen ist, so Wetterhahn weiter.

Der von der IHK Erfurt gerade veröffentlichte „Thüringer Einzelhandelsatlas“ belegt zudem, dass die Verkaufsflächen im Thüringer Einzelhandel seit 1990 rasant zugenommen haben. Pro Einwohner wird der bundesdeutsche Durchschnitt inzwischen weit übertroffen – bei noch immer geringerer Kaufkraft“, gibt Sabine Wetterhahn zu bedenken. Jedem Thüringer stünden heute 1,77 m² an Einkaufsfläche zur Verfügung – fünfmal so viel wie noch 1990; bundesweit liege der Schnitt nur bei 1,49 m².

Dagegen hinke die Kaufkraft weiter hinterher. Der Bürger im Freistaat verfüge im Jahr lediglich über 4.779 Euro im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt von 5 329 Euro.

„Der scharfe Wettbewerb hat natürlich Auswirkungen auf die Branche. Dies wird nicht zuletzt im anhaltenden Konzentrationsprozess, der zunehmenden Filialisierung oder dem Verlust der Nahversorgung im ländlichen Raum sichtbar“, so die IHK Service-Center Leiterin. Das hätte vor allem für kleinere Gemeinden außerhalb der Ballungszentren gravierende Folgen und führe vermehrt zur Aufgabe umsatzschwacher Standorte. Diese finden sich aufgelistet im neuen Einzelhandelsatlas wieder, den die IHK Erfurt gemeinsam mit dem Landesverwaltungsamt im Zweijahresrhytmus seit 1995 erstellt.

Auch der Online-Handel erreiche neue Rekordwerte. Inzwischen würden immer mehr Kunden im Internet bestellen. Während bei den männlichen Käufern diverse Elektroartikel die Hitliste anführten, seien es bei den Frauen vor allem Bücher und Modewaren.

Dem setzten die heimischen Händler vor allem kreative Ideen der Kundenbindung entgegen und lockten mit Prämien, Coupons, attraktiven Preisnachlässen.

H&H Makler