Niedrigste Arbeitslosenquote in einem November seit 1991

0
1239

Trotz kälterer Temperaturen zeigt sich der Arbeitsmarkt in Westthüringen robust. Im Vergleich zum Vormonat änderte sich die Arbeitslosenquote im Bereich der Agentur für Arbeit Gotha nicht. Sie lag mit 7,7 Prozent auf dem niedrigsten Wert in einem Novembermonat“, sagte Franziska Möller, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Gotha.

Für diese gute Entwicklung sind insbesondere die Industriebetriebe im Landkreis Gotha und der Wartburgregion verantwortlich. Beim Industrieumsatz in den ersten drei Quartalen in Thüringen belegen sie Spitzenplätze. So lag der Landkreis Gotha mit 1,82 Mrd. Euro auf dem Platz 2 beim Industrieumsatz in Thüringen. Auf den Plätzen drei und vier folgen der Wartburgkreis (1,75 Mrd. Euro) und die Stadt Eisenach (1,63 Mrd. Euro).

Ungebrochen hoch ist der Fachkräftebedarf. „Gerade vor diesem Hintergrund gilt es für die Unternehmen, noch stärker alle Potentiale auf dem Arbeitsmarkt zu nutzen. Noch immer profitieren die Jüngeren am stärksten von der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Dagegen haben es ältere Arbeitslose oder Menschen mit Behinderung schwerer in das Erwerbsleben zurück zu kehren. Aber gerade diese bilden das größte Potential für die Unternehmen. Wer sich diesen Personenkreisen verschließt, hat es künftig schwer, geeignete Fachkräfte zu finden“, so Franziska Möller. Veraltete oder fehlende Fachkenntnisse können die Agentur für Arbeit und die Jobcenter durch gezielte Weiterbildung auffrischen bzw. ergänzen.

Trotz der positiven Entwicklung gibt es nach wie vor wirtschaftliche Risiken, die insbesondere in der Euro-Finanzkrise, der Schuldensituation einiger Länder sowie in den steigenden Rohstoff- und Energiepreisen liegen. „Ob und in welchem Umfang sich dies in den kommenden Monaten auf die Unternehmen der Region und den Arbeitsmarkt auswirken wird, ist derzeitig noch nicht abzuschätzen“, sagte Franziska Möller.

Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Region ist ungebrochen hoch. So meldeten die Unternehmen erstmals in einem Novembermonat mehr als 1.000 offene Stellen. Bei der Agentur für Arbeit Gotha wurden im November 1.050 offene Stellen neu gemeldet; 50 mehr als im Vormonat und 120 mehr als im Vorjahr. Seit Jahresbeginn gingen bei der Agentur für Arbeit Gotha 12.080 offene Stellenmeldungen ein. Das sind schon jetzt mehr als im gesamten Jahr 2010.

Die meisten Stellen wurden von Zeitarbeitsunternehmen (450), aus dem Bereich Lager/Logistik (90), dem verarbeitenden Gewerbe (90), dem Handel (85), dem Gastgewerbe (80) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (65) neu gemeldet.

„Der Arbeitsmarkt in Westthüringen ist weiterhin von einer hohen Dynamik geprägt. Deutlich wird dies bei den Zu- und Abgängen unserer Kunden. So haben sich im November fast 7.950 Personen arbeitslos gemeldet bzw. ihre Arbeitslosigkeit beendet. Damit ergab sich im November bei mehr als der Hälfte unserer Kunden eine Änderung“, sagte Franziska Möller.

Die Arbeitslosenquote lag im Agenturbezirk Gotha im November unverändert mit 7,7 Prozent knapp unter dem thüringer Durchschnitt (7,8 Prozent). Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Gotha 7,9 Prozent.

Im November blieb die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Gotha unverändert. So waren 14.200 Menschen arbeitslos gemeldet, 50 mehr als im Vormonat aber 550 weniger als vor einem Jahr.

Sehr unterschiedlich gestaltet sich die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt für einzelne Personengruppen.

Bei der Jugendarbeitslosigkeit konnte erneut ein Rückgang erzielt werden. So waren im November 1.050 Menschen unter 25 Jahren arbeitslos. Das waren 50 weniger als im Vormonat und 150 weniger als im Vorjahr. Der Beginn der Berufsausbildung und der Start vieler Studiengänge schlagen sich hier ebenso nieder, wie die Vermittlung von Jugendlichen, die nach ihrer Berufsausbildung nicht sofort eine Beschäftigung fanden. Vielen ist der Sprung ins Berufsleben gelungen. Sie profitieren dabei vom hohen Fachkräftebedarf der Unternehmen und dem demografischen Wandel.

Die Zahl der älteren Arbeitslosen (über 50 Jahre) blieb zum Vormonat nahezu unverändert. 5.715 Menschen über 50 Jahre suchten im November eine Beschäftigung, 150 mehr als im Vorjahr. Mit 40,2 Prozent stellt die Personengruppe der älteren Arbeitslosen den größten Anteil an den Arbeitslosen dar.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat leicht an. Rund 4.575 Menschen waren länger als ein Jahr ohne Beschäftigung; 215 mehr als im Vormonat und 150 mehr als im Vorjahr.

In der Agentur für Arbeit Gotha waren im November im Rechtskreis des  SGB III (Arbeitslosengeld) 3.915 Menschen arbeitslos gemeldet, 125  mehr als im Vormonat aber 750 weniger als im Vorjahr.

Die Jobcenter betreuten im Rechtskreis des SGB II im November 10.275 Menschen, 75 weniger als im Vormonat, aber 175 mehr als im Vorjahr.

Im November meldeten sich 4.000 Menschen erstmals oder erneut in der Agentur für Arbeit Gotha und in den Jobcentern arbeitslos, 650 mehr als im Vormonat aber 825 weniger als im Vorjahr. Rund 38 Prozent (1.550 Personen) meldeten sich nach einer Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt arbeitslos.

Gleichzeitig beendeten 3.950 Menschen ihre Arbeitslosigkeit; 100 mehr als im Vormonat und 400 weniger als im Vorjahr. Fast ein Drittel (1.150 Personen) nahm eine Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt auf, 200 begannen mit einer Tätigkeit auf dem 2. Arbeitsmarkt.

H&H Makler