Jagdsaison beginnt

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Zum 1. Mai begann für die Landesforstanstalt die diesjährige Jagdsaison mit der Bejagung des Rehwildes. Mitte Juni wird dann auch das Rotwild von den Förstern, die gleichzeitig auch von Beruf wegen Jäger sind, aufs Korn genommen.

Beide Wildarten sind, neben den Wildsauen, die am häufigsten bejagten Wildtiere im 200.000 ha umfassenden Staatswald der Landesforstanstalt. Mit rund 7000 Stück erlegtem Rehwild, 3300 erlegten Wildsauen, 1850 Stück erlegtem Rotwild und rund 650 Stück erlegtem Muffel- und Damwild wurde im Jagdjahr 2010/2011 im Staatswald ungefähr so viele Jagdstrecke gemacht, wie in den zurückliegenden Jahren. Knapp 1,8 Millionen Euro konnte die Landesforstanstalt damit aus dem Wildbretverkauf und dem Jagdtourismus erlöst werden.
Da dem Wild die natürlichen Gegenspieler wie etwa Bär, Wolf oder Luchs in Thüringen fehlen, ist eine Wildbestandsregulierung mit der Waffe notwendig. Erfolgt diese Regulierung nicht stetig und konsequent, steigen die Wildbestände an. Speziell das Rot- und Rehwild fühlt sich im Wald pudelwohl. Durch den Knospenverbiss an jungen Bäumen und durch das Schälen von Baumrinde verursachen überhöhte Waldbestände für den Waldeigentümer empfindliche wirtschaftliche Schäden. Deshalb werden speziell Laubholzkulturen solange durch teure Zäune oder auch kostenträchtige Einzelschutzmaßnahmen vor dem Äser des Wildes geschützt, bis die überhöhten Wildbestände in Abstimmung mit den unteren Jagdbehörden wieder auf ein ökosystemverträgliches Maß reduziert wurden. Der Jagddruck ist allerdings nicht einfach auf hohem Niveau zu halten: Witterungsereignisse wie lange schneereiche Winter schränken die Jagdausübung im Gebirge zeitlich ein und auch die Tiere lernen, sich dem Jagddruck geschickt zu entziehen. Waldbesucher, Sportaktive und Naturfreunde müssen im und am Wald speziell in den Morgen- und Abendstunden mit Jägern auf Hochsitzen rechnen. Hundebesitzern wird empfohlen, Hunde mit Betreten des Waldes unbedingt anzuleinen.

Quelle: Dr. Horst Sproßmann, Leiter der Stabsstelle „Kommunikation, Medien“

Foto: ThüringenForst AöR : Die Jagdsaison beginnt: Rot- und Rehwild erfordert eine Regulierung mit der Büchse – zu groß sind die Schäden in der Forstwirtschaft.