Jenaer Bundesliga-Basketballer stellen sich Ziel: Hauptsache Sieg!

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Wenn Science City Jena am heutigen Sonntag ab 17.00 Uhr die Kirchheim Knights empfängt, beide Kontrahenten sich um wichtige Punkte im Kampf um Playoffs und gegen den Abstieg duellieren, wird Lee Jeka von einem Augenpaar in der Halle ganz genau unter die Lupe genommen.

Vor zwei Tagen landete Larry Jeka, der Vater des 29-jährigen Australiers aus Melbourne kommend direkt in Frankfurt am Main, wird somit das erste Spiel seines Sohne im Jenaer Trikot mitverfolgen können. Drei Wochen wird sich Jeka Senior bleiben, sich umsehen, wird mit seinem Sprössling, soweit es der Trainings- und Spielbetrieb zulassen, Sehenswürdigkeiten anschauen.

Während der Besuch aus Down Under nur bedingt Einfluss auf das Spiel des Routiniers haben sollte, hofft Jeka Junior gegen Kirchheim eine ähnliche Erfolgsserie starten zu können wie in der Hinrunde, als Science City sieben Begegnungen in Folge gewann.

Herr Jeka, die Mannschaft durchschreitet gerade eine tiefe sportliche Talsohle, könnte am Sonntag wieder akut in Abstiegsgefahr geraten. Spürt man Nervosität in der Trainingskabine?

Natürlich hat sich der Druck aufgrund unserer Ergebnisse in den Vorwochen nicht abgenommen sondern verfielfacht. Es ist keine einfache Situation, in die wir uns da selbst gebracht haben. Jammern hilft aber nicht weiter. Wir müssen anpacken, zusehen, dass wir endlich mal wieder ein paar Spiele am Stück gewinnen und uns selbst aus dieser Lage befreien. Wir haben gegen Kirchheim den Vorteil, dass wir zu Hause spielen, die Fans im Rücken haben, die uns zuletzt trotz der Niederlagen unglaublich unterstützt haben.

Wie ist die Stimmung im Team?

Die Stimmung in der Mannschaft ist trotz der Ergebnisse positiv. Unabhängig von den Niederlagen zeigen alle Jungs im Training den Hunger den es braucht, um Spiele zu gewinnen. Ich denke, dass dies ein gutes Zeichen ist und für den Charakter der Mannschaft spricht. Wir haben jetzt noch neun Begegnungen um das Ziel Playoffs zu schaffen. Es ist eine sprichwörtlich verrückte Saison, in der alles extrem eng beieinander liegt, alle passieren kann. Die Duelle,die wir noch zu absolvieren haben sind jetzt ausnahmslos Vier-Punkte-Spiele.

Was muss sich ändern, damit Science City endlich wieder einen Sieg feiern kann?

Da gibt es kein Patentrezept. Es sind viele kleine Dinge, banale Sachen, die während unserer Siegesserie geklappt haben, funktionieren plötzlich nicht mehr. Würfe, die in dieser Phase locker durch den Ring gerauscht sind, gehen nun nicht mehr rein. Wir denken zu oft nach, versuchen zu oft das Glück zu erzwingen, statt das Spiel auf uns zukommen zu lassen. Um diese Lockerheit wieder zu finden, benötigen wir in erster Linie Erfolg. Mit einem Sieg im Rücken kommt der Rest dann fast von allein.
Ihr Team hat in der Hinrunde mit einem Sieg in Kirchheim den Grundstein zu einer sieben Spiele anhaltenden Siegesserie gelegt.

Sind Sie abergläubisch genug, um an eine Wiederholung zu glauben?

Sicher hat jeder Spieler unseres Teams in den letzten Tagen den ein oder anderen Gedanken daran verschwendet und natürlich hoffen wir, dass wir Kirchheim schlagen und uns einen Lauf erspielen können. Auch ich hoffe stark, dass wir clever genug spielen, um die Knights besiegen zu können. Ob wir dann eine Serie daraus machen können ist gerade völlig egal, wir brauchen Punkte und in unserer Situation zählt jeder Erfolg doppelt.

Im letzten Heimspiel hat die Mannschaft das letzte Viertel mit 7:21 an Paderborn abgegeben. Wie erklären Sie sich einen solchen Leistungsabfall innerhalb weniger Minuten?

Basketball ist ein schnelles Spiel in dem sich oft Läufe ergeben die zu beiden Seiten ausschlagen können. Gegen Paderborn hatten wir mit Beginn des Schlussabschnitts keinen guten Rhythmus, haben uns zu sehr in individuellen Aktionen verheddert und den Gegner dadurch stark gemacht. Paderborn hat diese Phase clever genutzt und wir haben von Minute zu Minute mehr verkrampft. Am Ende kommt dass so ein Viertel heraus.

Das erste Viertel in Chemnitz verschlafen, den letzte Spielabschnitt gegen Paderborn deutlich abgegeben, woran liegt es, dass Jena immer wieder Aussetzer hat?

Das ist nicht einfach zu beantworten. Ich denke, es ist eine Frage der Energieverwaltung über volle 40 Minuten. Wenn jeder an seine Grenzen gehen würde, sich in seiner Spielzeit richtig auspowern würde, hätten wir vier konstant starke Viertel und wohl schon ein mehr Spiele gewonnen. Auch wenn das sehr hypothetisch klingt, dürfte das der Grund sein, warum wir immer wieder ein paar Minuten dabei haben, in denen wir nicht sonderlich gut aussehen.

Und das wird gegen Kirchheim am Sonntag anders laufen?

Ich hoffe doch. Es liegt an uns selbst, an der Mannschaft und an keinem anderen, aus den Fehlern der letzten Spiele zu lernen um sie abzustellen.