Kirchen lindern Wohnungsnot von Vögeln und Fledermäusen

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Immer mehr Kirchen bieten Vögeln und Fledermäusen eine Unterkunft. In Thüringen haben sich bisher 82 Kirchen am NABU-Projekt „Lebensraum Kirchturm“ beteiligt.

Turmfalke, Dohlen oder Schleiereulen nutzen Kirchtürme gerne als Ersatz für natürliche Bruthöhlen in Felsen oder Bäumen. Auch Fledermäuse finden oft geeigneten Unterschlupf unter dem Dach der Kirche oder des Kirchturms.

Mittlerweile haben sich in Thüringen 82 Kirchengemeinden am Projekt „Lebensraum Kirchturm“ des Naturschutzbundes (NABU) Thüringen beteiligt. „Wir sind sehr zufrieden über dieses Ergebnis und danken allen Kirchen und ehrenamtlichen Helfern, die die Aktion unterstützen“, freut sich Sebastian Schopplich, Mitglied im Landesvorstandes des NABU Thüringen.

Neben der Öffnung von Einfluglöchern stehen auch der Einbau von Nistkästen und die fachliche Beratung im Vordergrund. „Ein schönes Beispiel für vorbildlichen Artenschutz an Kirchen ist die St. Petri Kirche in Dorna bei Gera. Hier arbeiten Naturschutz und Denkmalschutz `Hand in Hand` und ich durfte selbst mithelfen Nistkästen einzubauen“, erzählt der Naturschützer. An der Kirche wurden im Zuge einer umfassenden Dach- und Turmhaubensanierung mehrere Kästen für Dohlen, Turmfalken, Schleiereulen, Mauersegler und Fledermäuse angebracht. Finanzielle Unterstützung gab es von der Stiftung Naturschutz Thüringen. Des weiteren hat die Untere Naturschutzbehörde Gera einige Nistkästen beigesteuert. Die praktische Umsetzung unterlag dem NABU Gera-Greiz in enger Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Dorna. „Eigentlich ist es für die Kirchen ganz einfach, sich für die heimische Tierwelt einzusetzen. So können offene Gauben am Dach dafür sorgen, dass Fledermäuse ungehindert ein- und ausfliegen können. Ebenso ist es ratsam, nicht jeden kleinen Spalt sofort zu verschließen. Eine fachgerechte Beratung und Hilfestellung erhalten die Kirchengemeinden bei unseren Gruppen vor Ort“, erklärt Schopplich. Das solche Maßnahmen auch fruchten zeigt die Kirche St. Petri, wo sich mittlerweile mehrere Fledermäuse, Turmfalken und Dohlen angesiedelt haben. Die Kirche wird im August zusammen mit Kirchen in Wernsdorf, Pölzig und Röpsen mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“ ausgezeichnet.

Der NABU setzt sich mit der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ für die Sicherung von Nistplätzen bedrohter Arten ein. Kirchen, die sich besonders für den Artenschutz einsetzen, sollen sich beim NABU melden und können dann mit einer Urkunde und einer Plakette ausgezeichnet werden.

Informationen zum Projekt erhalten Sie beim NABU Thüringen, Gisela Stang, Leutra 15, 07751 Jena, Tel.: 03641/605704, E-Mail: Gisela.Stang@NABU-thueringen.de oder www.NABU-Thueringen.de.