Klaustor auf gutem Weg, sich als Wahrzeichen Waltershausen zu behaupten

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Ein in Waltershausen bisher einmaliges Verfahren das allen demokratischen Erfordernissen entsprach fand am 11.02.2014 seinen vorläufigen Höhepunkt.

Mit der Preisverleihung an den noch recht jungen Architeckten Thomas Steimle aus  Stuttgart, ist das Klaustor mit seinen jetzt schon 624 Jahren auf einem guten Weg, sich als Wahrzeichen Waltershausen zu behaupten. Neben der umfassenden Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes, steht ein Hauptaugenmerk auf die angrenzenden Bebauungen. Hier im Besonderen das Hülsemannsche Haus (Hauptstraße 17) und das Johnsche Haus (Hauptstraße 19)  sowie die Verbindungsgasse in Richtung Stadtgraben.

Das Verfahren über die Auslobung eines Wettberwerbs wurde schon am 26. Januar 2012 von der Stadtverwaltung selbst, als Beschlussvorlage im Hauptausschuss vorgelegt.  Als Fraktion SPD/ Grüne waren wir schon zu diesem Zeitpunkt erfreut über das entschlossene Handeln des Bauamtes, und unterstützten die Vorlage der Verwaltung umfänglich. „Ausdrücklich möchte ich das eloquente und engagierte Handeln des Bürgermeisters Michael Brychcy loben“ so Marco Wölk, Stadtrat und einer der Preisrichter.

„Dieses Verfahren zur Beurteilung von insgesamt 16 Arbeiten verschiedener Architekturbüros, zum Thema Wohnen am Klaustor ist für Waltershausen absolut neu und für mich in jeder Veranstaltung ein Zugewinn gewesen“ so Wölk weiter.
Die abgegebenen und anonymisierten Entwürfe, boten eine große Bandbreite von unterschiedlichen Nutzungskonzepten für das Quartier.

Von reinen Wohnkonzepten mit bis zu neun Wohneinheiten die sogar den Turm als solches in die Wohnfläche integrierten, bis zur gewerblichen Nutzung, als Cafe, Restaurant, oder Bürofläche wurde alles vorgeschlagen. Wichtig für uns, ist die öffentliche Begehbarkeit des Turmes, die breite und einladende Öffnung der Gasse, sowie Aufhebung der Trennung von Ober- und Unterstadt, dessen Wirkung der relativ lange Arkadengang jetzt zur Folge hat. „Bei dem jetzt entstehenden Wohnraum waren wir uns mit Brychcy einig, lieber Klasse als Masse.“ Ebenso wurde eine Nutzung als Gewerbefläche verworfen. Waltershausen hat zum jetzigen Zeitpunkt schon eine Vielzahl von leer stehenden innerstädtischen Gewerbeflächen, diese gelte es in Zukunft dem Markt anzupassen und einer Nutzung zuzuführen.

Der jetzige Entwurf sieht den Abriss der beiden Gebäude und deren Neuaufbau vor. Beide Häuser werden sich trotz ihres modernen Baustieles sehr gut in die bestehende Substanz  einfügen und dem Klaustor keinerlei Konkurrenz machen. Es werden zwei nur Wohneinheiten mit angrenzendem kleinem Stadtgarten entstehen. Durch das lichte Erdgeschoß, welches eine Art Sonderausstellungsfläche bietet,  kann die noch vorhandene Stadtmauer in ihrer vollen Mächtigkeit betrachtet werden. Die Nutzbarkeit des Turmes ist äußerst flexibel. Der Zugang erfolgt öffentlich über das Erdgeschoss. Denkbar sind hier kleinere Ausstellungen zum Klaustor selbst, oder Sonderausstellungen des Museums auf dem  Tenneberg.

Da die Fördermittel, laut Bürgermeister, schon beantragt sind können wir uns über einen zeitnahen Baubeginn, vielleicht schon in diesem Jahr freuen. „Insgesamt ist die Umgestaltung des Quartieres als sehr nachhaltig zu betrachten. Auch die zukünftige Begehbarkeit des Nikolaustores wird gut ankommen“, so ist sich Wölk sicher.
Wer sich ein erstes Bild machen möchte kann die Ausstellung im Waltershäuser Ratssaal besuchen, welche noch bis zum 26. Februar geöffnet ist.