Kleinere und mittlere Kommunen im Ersten Weltkrieg

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Wie sah das Alltagsleben in kleinen und mittelgroßen Städten während des Ersten Weltkriegs aus? Dieser und weiteren Fragen wollen Historiker und Historikerinnen aus Deutschland und Österreich während eines zweitägigen öffentlichen Kolloquiums im Stadtmuseum Jena nachgehen.

Am Donnerstag und Freitag (9./10. Oktober) laden PD Dr. Stefan Gerber und der Leiter des Stadtmuseums Dr. Matias Mieth zum Kolloquium „Zwischen Provinz‘ und Heimatfront‘. Kleinere und mittlere Kommunen im Ersten Weltkrieg“ ein.

Bislang habe sich die geschichtswissenschaftliche Forschung zur „Heimatfront“ während des Ersten Weltkriegs auf das Geschehen in Großstädten konzentriert, sagt Stefan Gerber. Doch damit werde nur ein Teil der Lebenswirklichkeit eingefangen: „Bei Kriegsbeginn 1914 lebte noch mehr als ein Viertel der Deutschen – also etwa 16 Millionen Menschen – in Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern.“ Der Fokus des Kolloquiums werde sich deshalb auf Klein- und Mittelstädte in Westfalen, dem Rheinland, Norddeutschland, der preußischen Provinz Sachsen, Bayern, Österreich und natürlich Thüringen richten.

Wie Matias Mieth sagt, bildet die Stadt Jena als mittlere Universitäts- und Industriestadt einen zentralen Vergleichs- und Referenzpunkt zu den Beiträgen des Kolloquiums. Äußerer Rahmen der Tagung ist die Ausstellung „Heimatfront. Eine mitteldeutsche Universitätsstadt im Ersten Weltkrieg“, die gegenwärtig im Stadtmuseum Jena (Markt 7) gezeigt wird.

Das Kolloquium beginnt am Donnerstag (9. Oktober) um 9.30 Uhr im Vortragsraum des Stadtmuseums. Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei. Unterstützt werden die Veranstalter durch die Ernst-Abbe-Stiftung Jena und die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.

Am Abend des ersten Tages gibt es einen öffentlichen Vortrag ab 19.00 Uhr im Stadtmuseum. Prof. Dr. Michael Kißener (Mainz) spricht über „Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Regionale Ansichten eines nationalen Ereignisses.“ Auch dazu sind Gäste herzlich willkommen.