Knapp zwei Drittel der Förderung entfielen auf den Landkreis Gotha

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Einen großen Sprung nach vorn hat die Entwicklung des ländlichen Raums im Landkreis Gotha im Jahr 2010 vollzogen. Diese Erfolgsbilanz zieht die Regionale Aktionsgruppe Gotha – Ilm-Kreis – Erfurt e. V. (kurz: RAG) rückblickend.

Insgesamt hat das Gremium im vergangenen Jahr 28 Infrastrukturprojekte aus dem Landkreis Gotha, dem Ilm-Kreis sowie den ländlichen Ortsteilen im Süden und Westen Erfurts zur Umsetzung empfohlen und damit den Weg freigemacht für rund 1,5 Mio. Euro Fördermittel von der Europäischen Union. Das Geld kam Vorhaben der Dorferneuerung, des ländlichen Wegebaus, der Umwandlung (Revitalisierung) von Brachflächen sowie sonstigen innovativen Projekten zugute. „Kommunen, aber auch private Projektträger aus dem Landkreis Gotha konnten erneut einen Großteil der Fördersumme für sich entscheiden“, zeigt sich Erster Kreisbeigeordneter Helmut Marx erfreut über das Engagement. Insgesamt entfielen mit rund 907.000 Euro knapp zwei Drittel der zur Verfügung stehenden Mittel auf 14 Vorhaben im Gothaer Land. „Das zeigt, dass unsere Gemeinden die Entwicklung des ländlichen Raums strategisch angehen und auch in der Lage sind, die zu leistenden Eigenanteile aufzubringen“, so Marx´ Einschätzung. Er ist für die Kreisentwicklung zuständig und vertritt die Region im Vorstand der RAG.

Ein Beispiel für den strategischen Ansatz ist die Gemeinde Hörselgau, die seit mehreren Jahren die Umwandlung des ehemaligen Gummiwerks vorantreibt. 2010 hat die Kommune knapp 94.000 Euro aus dem Fonds für Revitalisierung erhalten, um die einstigen Fabrikgebäude abzureißen und die entstandenen Freiflächen zu gestalten. Aus dem gleichen Fördertopf konnte in Emleben der Abriss eines ehemaligen Wohnhauses mit knapp 55.000 Euro und im Nachbarort Petriroda mit 11.000 Euro der Abriss des ehemaligen Gemeindehauses bezuschusst werden.

Ein weiterer Dauerbrenner ist der ländliche Wegebau, der nicht zuletzt auch für die radtouristische Erschließung der Region äußerst bedeutsam ist. Die Vorhaben des Jahres 2010 stammten nahezu komplett aus dem Landkreis Gotha, so dass von den zur Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von 310.000 Euro rund 285.000 auf den Landkreis Gotha entfielen. Davon profitierten die Gemeinden Ballstädt für den Ausbau des Oberen Bergwegs (78.000 Euro), die Stadt Ohrdruf für die Alte Gothaer Straße (57.000 Euro), die Gemeinde Petriroda für den Bornbergweg (64.000 Euro) und die Verwaltungsgemeinschaft Nesseaue für den ersten Bauabschnitt des Molschleber Wegs (86.000 Euro).

Bei den Einzelvorhaben der Dorferneuerung konnten 2010 mehrere bereits in den Vorjahren angeschobene Projekte gefördert werden, darunter die Herrichtung des Torhauses im Edelhof Brüheim (zus. 107.000 Euro), die Freiraumgestaltung an der Buschwitte in Apfelstädt (115.000 Euro) sowie der Umbau der „Alten Schule“ in Wangenheim (208.000 Euro) und die Sanierung einer privaten Reithalle in Wechmar (6.000 Euro).

Als eines von zwei innovativen Vorhaben, die nicht in Fördersystematik der anderen Programme passen und dennoch unterstützt werden sollen, erhielt die Gemeinde Georgenthal 25.000 Euro für die Einrichtung des Ursaurier-Pfads.

Über die RAG

Der Verein „Regionale LEADER-Aktionsgruppe Gotha-Ilm-Kreis-Erfurt e. V.“ wurde am 3. April 2007 als eine der ersten Thüringer Kooperationsgemeinschaften zur ländlichen Entwicklung gegründet. Das oberste Gremium der RAG ist die Mitgliederversammlung. Sie wählt den Vorstand, bestätigt den Fachbeirat und die Entwicklungs¬strategie. Der Vorstand bereitet die Entscheidungen des Fach¬beirates auf Grundlage qualifizierter Zuarbeiten des Regional¬managements vor. Der Fachbeirat entscheidet über Anträge und Projekte. Die Auswahl der Mitglieder repräsentiert die Ziele und die Struktur der Region. Im Fachbeirat sind zu zwei Dritteln Partner aus Wirtschaft und Sozialwesen unter den stimmberechtigten Mitgliedern. Fachbehörden der Verwaltung sind ebenfalls mit beratender Stimme einbezogen. Die RAG wurde gegründet, um diese von der Europäischen Union über die LEADER-Methodik bereitgestellten Mittel überhaupt für die Regionen abrufen zu können. Das Geld reicht letztlich das Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung in Gotha aus.

Publiziert: 28. März 2011, 10.34 Uhr