Auch im letzten Monat des Jahres 2012 vergab die Kreissparkasse Gotha wieder Fördermittel an Vereine oder Projekte im Landkreis Gotha.
Mit 1.500 Euro wurde dabei u. a. der Bienenzuchtverein Thüringer Wald Ohrdruf e. V. zur Durchführung des Thüringer Imkertages 2013 bedacht. Die Hauptversammlung der Thüringer Imker findet jährlich bei einer anderen Imkervereinigung in Thüringen statt.
Stolz erklärt Vereinsvorsitzender Steffen Klippstein (45), dass alle im Verein sich auf diesen Tag freuen. Recherchen in Ohrdrufer Archiven haben kürzlich ergeben, dass der Bienenzuchtverein vor 140 Jahren als Teil eines Kleingarten- und Tierzuchtvereins gegründet wurde. So wollen sich die Ohrdrufer Vereinsmitglieder zum Imkertag nicht nur den anderen Thüringer Imkern präsentieren, sondern „werden sicher auch mal mit einem Gläschen anstoßen“, so Klippstein.
Für mehr wird keine Zeit bleiben, denn das Programm der Versammlung, zu der über 200 Gäste erwartet werden, lässt im Grunde keine Zeit zum Feiern. Neben einem kleinen Markt im Hof von Schloss Ehrenstein sind es hauptsächlich die Fachvorträge, die Teilnehmer interessieren. Das Thema dieses Jahr: Klimawandel. Dieser geht auch an den Bienenvölkern nicht spurlos vorbei.
Es sei aber nicht das einzige Problem, mit dem die Imker zu kämpfen haben. „Von ehemals ca. 50 aktiven Mitgliedern im Verein sind es jetzt noch um die dreißig. Uns fehlt Nachwuchs.“ Ich bin mit meinen 45 Jahren der Jüngste“ stellt der Vereinsvorsitzende Klippstein die Situation dar und macht Interessierten Mut: „Hobbyimkerei ist weniger zeitaufwendig als ein Hund. Natürlich ist im Winter weniger zu tun, als im Rest des Jahres. Im Schnitt sind es ca. drei Stunden pro Woche.“ An der Ausrüstung soll es auch nicht scheitern. Für Neumitglieder hat der Verein eine Grundausstattung parat.
Von Bienen und Menschen
Allein im Bienenzuchtverein Thüringer Wald Ohrdruf e. V. sind im Sommer über 5 Mio. Bienen unterwegs, um die Vielfalt der Natur zu erhalten. Wie wichtig die Arbeit der Imker ist, lässt sich einfach verdeutlichen: 80 Prozent unserer Nahrungskette ist abhängig von der Bestäubungsleistung der Bienenvölker. „Wir Menschen leben davon, dass die Bienen unsere Nahrung produzieren. Schon Albert Einstein erkannte ‘Wenn die Biene stirbt, stirbt der Mensch aus.’ Leider ist das nicht im Bewusstsein der Menschen. Die gehen einfach in den Laden und kaufen ihr Essen dort“, erläutert Klippstein und führt weiter aus: „Schulen arbeiten zum Beispiel kaum mit Imkern zusammen. Die Lehrer haben Angst, ein Kind könnte gestochen werden, dabei kann man Bienen sogar streicheln. Ein praktischer Unterricht vor Ort ist besser als jedes Lehrbuch.“
Weitere Förderungen
Insgesamt wurden 1.925 Euro an vier Antragsteller vergeben. Damit unterstreicht die Kreissparkasse Gotha einmal mehr ihre herausragende Stellung als Förderer des Vereinslebens im Landkreis Gotha. Der Verein der Freunde des Gymnasium Ernestinum e. V., der SV Victoria Mechterstädt e. V. und der art der stadt e. V. konnten sich im Dezember ebenfalls über Zuwendungen für ihre Arbeit freuen.
