Landesvorsitzender Knut Kreuch einstimmig im Amt bestätigt

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Günthersleben-Wechmar. Mit einer atemberaubenden „Gala-Nacht der Tracht“ ging am Samstag der Thüringer Trachtentag im Bürgerhaus von Günthersleben-Wechmar zu Ende. Heimat- und Trachtenvereine aus Wechmar, Tambach-Dietharz, Trusetal, Kaltenlengsfeld, Dachwig, Brotterode und Dingelstädt begeisterten das Publikum mit exzellenten Aufführungen.

Einzigartig immer wieder Frank Hößel aus Kaltenlengsfeld der allein tanzend mit Kerzenlicht die Luft im Bürgerhaus zum Brennen brachte. Frank hatte bereits am Vormittag mit seinem Kumpel Matthias den Thüringer Trachtentag im Beisein von Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Thomas Deufel eröffnet.

Mit einer Fahnenschwingerimprovisation zeigten die zwei Thüringer Jungs ihr Können und erinnerten daran, dass im 15.Jahrhundert das Fahnenschwingen in weiten Teilen Thüringens sehr verbreitet war. Bevor Staatssekretär Prof. Dr. Deufel sehr nachdrücklich die Arbeit des Thüringer Landestrachtenverbandes als größten Verband der Heimat- und Trachtenpflege in Thüringen würdigte, erlebten die Delegierten mit einem Tanz auf die Hymne Thüringens, das Rennsteiglied, und der Aufführung des legendären Schwerttanzes eine professionelle Einstimmung auf den Tag, in dem die Schumlacher bewiesen, welche hohen Maßstäbe die Mitglieder an ihre Tanz- und Trachtenarbeit legen.

Landesvorsitzender Knut Kreuch zog im Bericht des Landesvorstandes Rechenschaft über die Arbeit von rund 5.000 Trachtenträgern. Kreuch, bekannt für klare Wort, begann gleich mit dem Satz „Ganz Thüringen redet über den KFA (kommunalen Finanzausgleich), ich will auch reden über KFA, das heißt bei mir aber Knut formuliert Angebote“ und so spannte Kreuch den Bogen von „Bauer sucht Frau“ bei RTL, bis hin zu Kindern, die statt Trachten zu tragen im Internet surfen und keine Freunde finden. Der Landesvorsitzende motivierte seine Mitglieder, hob das ehrenamtliche Engagement in mehr als 300 Einzelgruppen hervor und bat die Vorstände „Seid nicht eingeschnappte Puten, seid Leithammel und Zugochsen, nur so kommen wir voran“.

Der für seine unmissverständlichen Worte mehrfach mit zustimmenden Beifall bedachte Kreuch, schwor die Thüringer Trachtenfamilie ein auf das Deutsche Trachtenfest vom 1. – 3. Juni 2012 in Altenburg, das mit dem Thüringer Landetrachtenfest gekoppelt ist und den kulturellen Höhepunkt in der breiten- und soziokulturellen Arbeit des Freistaates Thüringen bildet. Nicht vergessen wollte Kreuch aber auch den Dank an das Thüringer Kultusministerium, dass seit vielen Jahren Partner des Landesverbandes ist und die Möglichkeit gibt, eine Projektmanagerstelle zu unterhalten. Mit den Worten „Wer Trachten trägt, trägt Zukunft“ schickte er seine Mitglieder in ein neues Trachtenjahr.

Dass der Thüringer Landestrachtenverband stets auch ein reformfreudiger Verband ist, bewies die Landesversammlung mit der Erarbeitung und Beschlussfassung einer neuen Satzung. Bei den Vorstandswahlen erhielt Knut Kreuch wieder das einstimmige Vertrauen der Delegierten. Knut Kreuch steht seit der Gründung des Landesverbandes 1997 an dessen Spitze und führt ihn nun auch weiter ins fünfzehnte Jubiläumsjahr. Dem Wechmarer zur Seite stehen als Stellvertreterinnen Monika Moritz (Heiligenstadt) und Edeltraud Kranich (Schalkau). Neu ist ein weiterer Stellvertreter Jörg Möller (Friedrichswerth).

Mit den Aufgaben des Landesheimatpflegers wurde Günter Bramer (Trusetal), die Schatzmeisterin Brigitte Hamelmann (Holungen) und der Jugendwart Dirk Koch (Nesse-Apfelstädt) betraut. Als Beisitzer des Landesverbandes sind Frank Hößel (Kaltenlengsfeld), Thomas König (Kühndorf), Dr. Hubert Amthor (Leutersdorf) und Detlef Fuhlrott (Ruhla) gewählt worden.

In der Zeit zwischen Wahlversammlung und „Gala-Nacht der Tracht“ unternahmen die Teilnehmer eine kulturelle Weiterbildung und besuchten die Hofanlage des mittelalterlichen Wohnturmes in Wandersleben. Dort stellten Reinhold Hochheim und Norbert Meister vom Heimat- und Geschichtsverein Wandersleben die Hofanlage vor, in der in Kürze auch die Wanderslebener Spinnstube ihr neues Domizil finden wird. Die mittelalterliche Hofanlage aus der Zeit der Grafen von Gleichen um 1250 wurde im Jahre 1985 vom Bauhistoriker Udo Hopf neu entdeckt und einer ersten Sanierung zugeführt. In Partnerschaft zwischen der Gemeinde Drei Gleichen und dem Heimat- und Geschichtsverein ist in den letzten Jahren die gesamte Hofanlage saniert worden, es präsentieren sich Sammlungen zur Geschichte des Wohnturmes und der Ortschaft Wandersleben.