Leitplanken für Gemeindezusammenschlüsse stehen – jetzt endlich orts- und parteiübergreifend miteinander reden

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Stefan Schambach, Kreistags- und Gemeinderatsmitglied aus Crawinkel und von 1999 bis 2010 Bürgermeister des Ortes, hat den vom Thüringer Landtag gefassten Beschluss für ein Vorschaltgesetz zur Durchführung der Gebietsreform ausdrücklich begrüßt. „Die dramatischen Auswirkungen der zurückgehenden Einwohnerzahlen sind lange bekannt. Nach vielen Jahren der Unklarheit steht jetzt endlich fest, wie groß Gemeinden in Zukunft sein müssen, um dauerhaft Bestand haben zu können. Das gibt Orientierung für die oft seit langem geführten Gespräche und Verhandlungen der Städte und Gemeinden untereinander“, so der SPD-Politiker.
Für die Region Ohrdruf gelte es jetzt, die seit über 10 Jahren mal mehr und mal weniger intensiv geführte Debatte um einen freiwilligen Zusammenschluss der Orte der Region neu zu beleben und in fruchtbare Bahnen zu lenken. „Aus meiner Sicht wäre es gut, wenn nun auch die Stadt- und Gemeinderäte der jetzigen erfüllenden Gemeinde Ohrdruf über die absehbare gemeinsame Zukunft miteinander ins Gespräch kommen. Dabei kann auch über die anzustrebende Struktur und über einen möglichen Zeitplan für ein Zusammengehen der Orte gesprochen werden.
Schambach sprach sich für einen freiwilligen Zusammenschluss der Orte Ohrdruf, Crawinkel, Gräfenhain, Luisenthal und Wölfis aus. Die Frage, welche Orte hier noch hinzukommen sollen, müsse gründlich miteinander beraten werden. Von der Einwohnerzahl her erfülle der Zusammenschluss von Ohrdruf, Crawinkel, Gräfenhain, Luisenthal und Wölfis bereits die Vorgaben des Vorschaltgesetzes. Zum 30.06.2015 hatten die Gemeinden zusammen 10.955 Einwohner. Nach der Prognose der Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamtes werden es im Jahr 2035 noch ca. 8600 Einwohner sein.
Die rot-rot-grüne Regierungskoalition habe mit dem nun beschlossenen Vorschaltgesetz die Regelungen zur Förderung freiwilliger Zusammenschlüsse noch einmal nachgebessert. 100 Euro je Einwohner, maximal jedoch eine Million Euro Hochzeitsprämie werden den Gemeinden gewährt, die sich freiwillig zusammenschließen.
„Die Region Ohrdruf sollte sich die mögliche Starthilfe von 1 Million Euro für die neue Verwaltungsstruktur nicht entgehen lassen und das Fördergeld nutzen, um in allen beteiligten Orten wichtige Projekte nach vorn zu bringen. So wird der Zusammenschluss, der den meisten Beteiligten in den Orten nicht leicht fällt, gleich zu Beginn mit Positivem in Verbindung gebracht“, begründet Schambach seinen Vorschlag.