mdr-Reihe „Wem gehört der Osten?“ fährt total auf die Bahn ab

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Enrico Forker hat sich als 10-jähriges Kind in eine Dampflock verliebt. Erst 27 Jahre später, nach langer Suche, bekommt er seine Dampflok mit der Nummer 52 81 20. Und er bekommt gleich noch ein ganzes Bahnbetriebswerk mit knapp 100 Lokomotiven dazu. Foto: MDR/Hoferichter&Jacobs

Leipzig/Gotha (red/mdr, 1. Februar). Züge, Gleise, Bahnhöfe: Wem gehört eigentlich die Bahn? Das fragt jetzt der MDR in Fortsetzung seiner vielfach preisgekrönten Reihe „Wem gehört der Osten?“. Diesmal geht es um das DDR-Erbe der Deutschen Reichsbahn, die Stilllegung vieler Strecken, den Verkauf von Bahnhöfen und Brücken und um den Enthusiasmus neuer Bahnbetreiber, die etwa die Pressnitztalbahn im Erzgebirge oder den
Rasenden Roland auf Rügen betreiben. Die Doku ist mit Audiodeskription, Untertitelung und Deutscher Gebärdensprache ab sofort in der ARD Mediathek abrufbar und am 4. Februar, 21.00 Uhr im MDR-Fernsehen zu sehen.

Bis 1989 rollte die Deutsche Reichsbahn als das Transportmittel Nummer eins durch die DDR. Sie bewältigte achtzig Prozent aller Gütertransporte und die Hälfte des ostdeutschen Personenverkehrs. Zur Deutschen Reichsbahn gehörten 14.000 Gleiskilometer, 1.800 Bahnhöfe, 7.000 Lokomotiven, mehr als 170.000 Wagons und mindestens 46.000 Hektar Grundstücke sowie tausende Eisenbahnerwohnungen. Wem gehört all das heute?

Die neue MDR-Dokumentation aus der vielfach preisgekrönten Reihe „Wem gehört der Osten?“ stellt Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vor, denen heute ein Stück vom Erbe der ehemaligen DDR-Staatsbahn gehört. Denn das alte Reichsbahn-Netz wurde mit der Bahnreform 1994 von der Deutschen Bahn Aktiengesellschaft ausgedünnt
und viele Immobilien wurden verkauft. Der Leipziger Hauptbahnhof war einer der ersten verkauften Bahnhöfe und ging an die Deutsche Bank. Tausend weitere Bahnhöfe bekam ein britischer Immobilieninvestor.

Die neuen Möglichkeiten nutzten aber auch ein paar Erzgebirgler und gründeten die Pressnitztalbahn, zu der heute sogar der „Rasende Roland“ auf Rügen gehört.

Zum Zug kommt auch Thomas Wittstock: Als er ein neues Zuhause für die Familie sucht, stößt er zufällig auf die Angebote der DB Immobilien. Bahnhöfe in Ostdeutschland, Beamtenwohnhäuser und ehemalige Empfangsgebäude werden so billig angeboten, dass er das kaum glauben kann. Wittstock kauft gleich ein Dutzend Bahnhöfe und Empfangsgebäude und macht mit den Mieten schon wenige Jahre später Gewinn.

Doch nicht alle Objekte sind Schnäppchen. Als beispielsweise der Magdeburger Elbebahnhof zum Verkauf steht, wollen gleich mehrere Bauinvestoren das begehrte Grundstück neben dem Dom erwerben. Investor Rolf Onnen kauft das Paket und wird zugleich für die Stadt zum Glücksfall. Auf dem ehemaligen Güterbahnhof errichtet er Magdeburgs exklusivstes Wohngebiet.

Bahn-Schwerpunkt in ARD Mediathek und Fernsehen
Flankierend zur neuen Dokumentation startet der MDR einen Bahn-Schwerpunkt im MDR-Fernsehen sowie in der ARD-Mediathek. Zu sehen ist unter anderem am 2. Februar, 20.15 Uhr die „Umschau“, am 3. Februar, 21.15 Uhr „Echt: Lokomotiven auf dem Prüfstand“ und am 4. Februar, 19.50 Uhr „Zug um Zug – Vom Leben auf schmaler Spur“ (vierteilige Serie) und 20.15 Uhr „Lebensretter – Zugunglück Hohenthurm“. Um 21.00 Uhr ist dann die neue Doku „Wem gehört der Osten? – Die Bahn“ zu sehen.

Noch mehr Bahn-Themen werden ab sofort in der ARD-Mediathek gebündelt. Zu sehen sind unter anderem Dokus zu den Hauptbahnhöfen in Leipzig und Erfurt, zum neuen Drehkreuz in Halle (Saale) und die Reportage „Auf kulinarischen Gleisen – In fünf Zügen durch Mitteleuropa“.

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