„Mehr Mut zur Zusammenarbeit“

0
1403

Stefan Schambach, Kreistags- und Gemeinderatsmitglied aus Crawinkel und in den Jahren 1999 bis 2010 Bürgermeister der Gemeinde Crawinkel hat von den Stadt- und Gemeinderäten der Orte der erfüllenden Gemeinde (Ohrdruf, Crawinkel, Gräfenhain, Luisenthal und Wölfis) mehr Mut zur Zusammenarbeit gefordert.

„Die Stadt- und Gemeinderäte sollten sich endlich zusammensetzen und miteinander über die zukünftige Verwaltungsstruktur reden. Dieser Schritt ist angesichts der nun sehr ernst geführten Diskussion um eine Gemeindegebietsreform überfällig“, mahnt der SPD-Politiker, der die Crawinkler SPD-Gemeinderatsfraktion in dieser Angelegenheit hinter sich weiß.

Schambach erinnerte in diesem Zusammenhang an die von ihm – damals noch in der Funktion des Crawinkler Bürgermeisters – im Jahr 2004 angestoßene Debatte über einen Zusammenschluss der Mitgliedsorte der Erfüllenden Gemeinde Ohrdruf. In den Jahren 2004 bis 2008 seien hierzu sehr intensive Gespräche im Crawinkler Gemeinderat sowie mit der Stadtverwaltung Ohrdruf und den anderen Orten der Erfüllenden Gemeinde geführt worden. Es habe dazu im Gemeinderat Crawinkel mehrfach einstimmige Voten gegeben, den Zusammenschluss anzustreben. Vor nunmehr 10 Jahren, im Oktober 2005, wurde in Crawinkel sogar eine sehr konstruktive Bürgerversammlung durchgeführt, um mit den Einwohnern des Ortes über das Für und Wider eines solchen Schrittes zu diskutieren. Wegen des fehlenden Engagements und Willens in den anderen Orten – diesen gemeinsamen Schritt zu gehen – sei dann aber nichts weiter passiert. Damit seien auch die bis 2010 gewährten großzügigen finanziellen Unterstützungen für freiwillige Gemeindezusammenschlüsse, die sogar Entschuldungen beinhalteten, an der Region Ohrdruf vorbeigegangen. Ohrdruf und die Umliegergemeinden hätten nach den damaligen Förderkonditionen mit mindestens 1 Million Euro als mögliche Anschubfinanzierung für einen freiwilligen Zusammenschluss rechnen können.

„Es ist schon frustrierend, zu sehen, wie das Thema von Verantwortlichen in der Region immer wieder auf die lange Bank geschoben wurde. Dabei muss doch Jedem klar sein, dass man angesichts zurückgehender Einwohnerzahlen und zurückgehender Landeszuweisungen endlich seine Kräfte bündeln muss“, so Schambach.

Der Kommunalpolitiker verwies auf die aktuelle Diskussion um die Zukunft des Wölfiser Schwimmbades wegen der finanziellen Probleme der Gemeinde Wölfis. „Ich begrüße ausdrücklich das Engagement vieler Bürger für dessen Erhalt. Die Tatsache, dass sich auch etwa 1.200 Ohrdrufer Bürgerinnen und Bürger an einer Unterschriftsaktion für das Bad beteiligt haben, zeigt, dass das in Wölfis immer wieder gegen eine Gemeindefusion vorgebrachte Argument `dann würde das Wölfiser Schwimmbad geschlossen´ nicht stichhaltig ist.“ Vielmehr drohe nun womöglich das Aus des Bades, weil Bürgermeister und Gemeinderat nicht rechtzeitig die Weichen hin zu einem starken kommunalen Partner gestellt hätten.