„Das Schuljahr neigt sich dem Ende entgegen und das kommende Ausbildungsjahr nähert sich mit großen Schritten. Jetzt gilt es für die Unternehmen der Region möglichst schnell die Entscheidung zu treffen, welcher Jugendliche einen Ausbildungsvertrag erhält. Die Firmen sollten damit nicht zu lange warten, denn im Agenturbezirk Gotha gibt es schon jetzt mehr freie Ausbildungsstellen als Jugendliche, die eine Berufsausbildung suchen“, sagte Ina Benad, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Gotha angesichts der aktuellen Daten zum Ausbildungsmarkt.
Bislang wurden der Agentur für Arbeit Gotha 1.840 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet. Davon sind noch 1.025 offen bzw. die Unternehmen befinden sich im Entscheidungsprozess. Demgegenüber stehen in diesem Jahr 1.730 Bewerber für eine Ausbildung zur Verfügung, von denen noch 830 keinen Ausbildungsvertrag unterschrieben haben und sich im Bewerbungsprozess befinden. „Die demografische Entwicklung wird in diesem Jahr auf dem Ausbildungsmarkt besonders deutlich. Erstmals gibt es mehr betriebliche Ausbildungsstellen als Bewerber. Für die Unternehmen der Region wird damit die Auswahlmöglichkeit geringer, während die Chancen für die Jugendlichen steigen. Die Unternehmen sollten daher Kompromisse bei den Jugendlichen eingehen und die Schulnoten nicht als alleiniges Auswahlkriterium sehen. Unternehmen, die zu lange mit ihrer Entscheidung warten, könnten am Ende ohne Auszubildenden dastehen“, sagte Ina Benad.
Regionale Entwicklung
Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Anzahl der Ausbildungssuchenden im Agenturbezirk Gotha um 211 (- 11,2 Prozent). Der stärkste Rückgang ist dabei im Unstrut-Hainich-Kreis zu verzeichnen. 25 Prozent weniger Bewerber stehen in der Geschäftsstelle Mühlhausen für eine Ausbildung zur Verfügung (- 125). Gleichzeitig erhöhte sich die Anzahl der betrieblichen Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr um 17,7 Prozent auf 366 Stellen. Nur in der Geschäftsstelle Mühlhausen gibt es derzeitig noch mehr Bewerber als Ausbildungsstellen.
In der Geschäftsstelle Bad Langensalza gibt es 20 Prozent weniger Jugendliche, die eine Ausbildung suchen (- 50). Die Unternehmen meldeten 18,3 Prozent mehr betriebliche Ausbildungsstellen als im Vorjahr.
Im Landkreis Gotha suchen 50 Jugendliche weniger eine Ausbildung als im Vorjahr (-6,5 Prozent). Gleichzeitig stieg die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze gegenüber dem Vorjahr um 14,9 Prozent.
In der Geschäftsstelle Eisenach bewegt sich die Zahl der Bewerber auf Vorjahresniveau (+ 0,6 Prozent). Die Zahl der betrieblichen Lehrstellen hat deutlich zugenommen und stieg gegenüber dem Vorjahr um 34,5 Prozent an (622 Ausbildungsstellen). Somit stehen hier jedem Jugendlichen durchschnittlich 1,27 Ausbildungsstellen zur Verfügung.
Publiziert am 4. Juni 2011, 11:20 Uhr
