Tiefensee will mehr qualifizierte Zuwanderung für Tourismusbranche

0
632
Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Foto: Landtag

Thüringer Tourismustag diskutierte unter dem Motto „Arbeiten im Gastgewerbe“ Strategien gegen Personalmangel

Erfurt (red, 1. Juni). Trotz gestiegener Beschäftigtenzahlen stehe das personalintensive Thüringer Hotel- und Gastgewerbe in den kommenden Jahren vor enormen Herausforderungen bei der Fachkräftegewinnung. „Der Arbeitskräftemangel wirkt gerade im derzeitigen touristischen Aufschwung wie eine angezogene Handbremse“, so Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee beim Thüringer Tourismustag in Bad Langensalza.

Aus seiner Sicht gebe es vor allem zwei Hebel, um diese Bremse zu lösen: „Die Branche muss ihre Attraktivität als Arbeitgeberin weiter verbessern. Und wir brauchen mehr qualifizierte Zuwanderung in die Tourismuswirtschaft.“

Rund 100 Branchenvertreter, Experten, Akteure und Praktiker hatten über Strategien zum Umgang mit der Personalknappheit in den Betrieben diskutiert.

Nach Stellenabbau und Betriebsschließungen während der Corona-Pandemie sei die Zahl der Beschäftigten im Thüringer Gastgewerbe zuletzt wieder angestiegen – um mehr als 2.000 im Jahr 2022. Allerdings seien das immer noch 1.800 Beschäftigte weniger als 2019.

Angesichts der demographischen Entwicklung werde sich der Kampf um die Köpfe und Hände im Tourismus weiter verschärfen, sagte Tiefensee. So müssen laut Fachkräftestudie des Landes bis 2035 allein in den Hotel- und Gaststättenberufen 6.500 Arbeitsplätze altersbedingt neu besetzt werden. Aktuell können mehrere Hundert Stellen nicht besetzt werden. Zur Deckung des Arbeitskräftebedarfs wird dabei inzwischen verstärkt auch auf ungelernte Beschäftigte zurückgegriffen: Deren Zahl stieg von 2020 bis 2022 von 1.600 auf 3.700 an, während die Zahl ausgebildeter Tourismusfachkräfte im selben Zeitraum von 7.000 auf 5.000 zurückging.

Angesichts der Tatsache, dass die Potentiale an Berufspendlern und Arbeitslosen aufgrund der guten Arbeitsmarktentwicklung in Thüringen inzwischen weitgehend erschöpft sind, werde vor allem die Zuwanderung aus dem Ausland eine immer wichtigere Quelle der Fach- und Arbeitskräftegewinnung, sagte der Minister.

Fliesenstudio Arnold

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT