„Mein Lebensgefühl Rockmusik“ im Kunst-Forum Gotha

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Gotha. Im KunstForum Gotha steht mit der derzeitigen Ausstellung „Dead Rock Heads“ alles im Zeichen der Rockmusik. Am 8. Juli um 19 Uhr liest der Autor Hartmut Helms, passend zum Thema, aus seinem Buch „Mein Lebensgefühl Rockmusik“.

Man schrieb das Jahr 1964, als Hartmut Helms, nach sieben Jahren Unterricht in der Musikschule, seine Violine gegen eine Gitarre eintauschte, auf die er einen Tonabnehmer schraubte. Die Beatles hatten ihn mit „She Loves You“ hellhörig werden lassen, die Rolling Stones machten ihn mit „Satisfaction“ aufmüpfig und The Who brachen mit „My Generation“ in sein Herz ein. In den Folgejahren wurde er beim Hören von Rias II, insbesondere der Sendungen mit Barry Graves, sachkundig und nebenbei erlebte er alle frühen Stars der DDR-Beatmusik live beim Jugendtanz: Theo Schumann, Uve Schikora, Berolina Singers, Sputniks, Fred Herfter, Klaus Renft Combo, Bürkholz Formation, Klosterbrüder, Puhdys und, und, und.

Mit Team 4 erlebte er den Aufbruch von Beatmusik in deutscher Sprache. Er hörte die Czerwone Gitary, Anawa und Czeslaw Niemen in Polnisch singen sowie Omega, Illes und Locomotiv G.T. in Ungarisch. Das slowakische Collegium Musicum und Fermata gehören bis heute zu seinen Favoriten.

Für Hartmut Helms gab und gibt es bis heute weder West- noch Ostmusik, sondern immer nur die Musik, die er mochte und mag – „ seine Musik“. Sie hat ihn emotional geprägt und über Grenzen hinaus denken und fühlen gelehrt. Seinem schottischen Freund verdankt er schon zu DDR-Zeiten eine umfangreiche Platten- und Musiksammlung von Künstlern, die ihm sonst verborgen geblieben wären: Nick Drake, Sandy Denny, Strawbs, Curved Air, Steeleye Span, Fairport Convention oder die Carthy Family.

Bis zum Ende der DDR hatte Hartmut Helms 20 Jahre „in der Kultur“ gearbeitet, Rock-Konzerte und Liedermacher-Abende organisiert und unvergessliche Erlebnisse gehabt. Vor zehn Jahren, nach dem Tod von Klaus Renft, ist er wieder tief in die Szene eingetaucht, um sie zu „scannen“ (Till Patzer) und von seinen Erlebnissen, Gedanken und Emotionen zu schreiben. Aus all dem ist vor Jahren sein Buch „Mein Lebensgefühl Rockmusik“ entstanden – „ein seltener Einblick in die musikalische Zeitgeschichte zwischen 1960 und 2010“ (Bodoni). Alles, was danach geschah, kann man auf seiner gleichnamigen Webseite www.mein-lebensgefuehl-rockmusik.de nachlesen.

 

Mittwoch, 08. Juli 2015, 19:00 Uhr, KunstForum Gotha, Querstraße 13

Eintritt: 5 Euro, inkl. Ausstellung, Karten an der Abendkasse erhältlich

www.kunstforum-gotha.de