Mit dem Elektroauto auf die Leuchtenburg

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Seitenroda. Fast lautlos schnurrt der mobile Elektroflitzer den Burgberg hinauf. Nur er darf mit ausdrücklicher Sondergenehmigung direkt bis vor das Tor der Leuchtenburg fahren – genauer gesagt rechts daneben, denn dort befindet sich seit Kurzem die erste Elektroladesäule  der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck an einer mittelalterlichen Höhenburg.

 
Die Leuchtenburg ist Teil des innovativen Projektes „EMOTIF – Elektromobiles Thüringen  in der Fläche“, das die Nutzung elektrischer Fahrzeuge im Verbund von öffentlich zugängigen Fahrzeugflotten und öffentlichem Verkehr im ländlichen Umland von Städten erforscht. Das Institut für Verkehr und Raum der Fachhochschule Erfurt koordiniert das mit Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderte Forschungsvorhaben.

An dem Projekt beteiligen sich zudem die Stadtwerke, bzw. Energielieferunternehmen und die Tourismusorganisationen der Städte Eisenach, Erfurt, Weimar und  Jena sowie die DB Rent GmbH. Die Idee: An den jeweiligen Bahnhöfen stehen Elektrofahrzeuge bereit, die über die Deutsche Bahn und deren Flinkster-Carsharing-Angebot gemietet werden können. Ausgehend von den größeren Städten können sich Bahnfahrer und
alle anderen Interessierte dann unabhängig vom Fahrplan in der Region bewegen und andere Städte, Museen und Ausflugsziele besuchen – zum Beispiel die Leuchtenburg.

Hier erhält der Autofahrer im Besucherzentrum eine Karte, um die Ladesäule freizuschalten und kann dann kostenlos auftanken. Aber nicht nur für gemietete E-Autos ist das Projekt gedacht, mit dem privaten Elektro-Pkw oder mit dem beliebten E-Bike kann die Strom-Zapfsäule der Leuchtenburg ebenso angezapft werden. Gerade für Sehenswürdigkeiten, die aufgrund ihrer geographischen Lage nicht an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden sind, ist das von Vorteil, denn dadurch können neue Gästegruppen angesprochen werden.

Die Nutzung von umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln wird nicht mehr nur in
Großstädten  vorangetrieben: Mit dem „EMOTIF“-Projekt präsentieren sich die vier
beteiligten Städte mit  ihrem Thüringer Umland  auf breiter Fläche nachhaltig, und die
Leuchtenburg, die zurzeit mit der Eröffnung der Porzellanwelten“ von sich Reden macht, lädt schon jetzt zum Kräfte- und zum Stromauftanken ein.

Allgemeine Informationen zur Burg

400 m hoch über dem Tal, weithin sichtbar, zählt die Leuchtenburg zu den schönsten
Höhenburgen Deutschlands. Ihre Ursprünglichkeit und fast vollständig erhaltene historische Anlage machen sie einzigartig. Doppelte Mauern, Wallgraben und Wehrtürme, Rüstungen, Schwerter und tiefe Verliese lassen längst vergangene Zeiten wieder auferstehen. Einmalig ist auch der atemberaubende Panoramablick vom Bergfried aus – selbst Thüringer Wald und Harz lassen sich erahnen. Mit den „Porzellanwelten Leuchtenburg“, einer modernen und sinnlichen Ausstellungswelt, erhält die Burg ein neues Gesicht. Altes verbindet sich mit Neuem und Kunst, Natur, Geschichte und Gastronomie fügen sich zu einem einmaligen Erlebnis Leuchtenburg zusammen.

Foto: EMOTIF-Projektpartner (v. l.): Barbara Mendra, Planung & Entwicklung JenaKultur, Sebastian Sommer, Projektverantwortlicher an der Fachhochschule Erfurt, Ilka Kunze, Öffentlichkeitsarbeit Leuchtenburg sowie Matthias Stüwe, Vertreter der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck.