Astrid Rothe-Beinlich zum 17. Juni: „Thüringen hat umfangreiche Aufarbeitungslandschaft – ein weiteres Denkmal benötigt es nicht“  

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Astrid Rothe-Beinlich. Foto: Landtag

Astrid Rothe-Beinlich (B 90/Die Grünen): Der 17. Juni erinnert an die Opfer von SED-Unrecht und Willkürherrschaft – Strukturen der Aufarbeitung dauerhaft erhalten und unterstützen

Erfurt/Gotha (red, 16. Juni). Seit zehn Jahren wird der 17. Juni in Thüringen als Gedenktag für die Opfer des SED-Unrechts begangen. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Aufarbeitung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Auch in Thüringen haben sich vor 70 Jahren in vielen Städten und Dörfern Bürger gegen die staatliche Willkürherrschaft der DDR zur Wehr gesetzt. Aus einem Streik für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen in Ost-Berlin entwickelte sich eine landesweite Erhebung gegen die SED-Diktatur, die am Ende blutig niedergeschlagen wurde. Daher gedenken wir am 17. Juni der Opfer, der Toten und Verhafteten. Wir erinnern jedoch ebenso an den ersten hart erkämpften Schritt auf dem Weg zur Beendigung der SED-Diktatur im Osten Deutschlands.

Deshalb sollte uns der 17. Juni immer wieder daran erinnern, wie wichtig das Eintreten für demokratische Verhältnisse ist, aber auch, dass wir für die Erhaltung der Demokratie jeden Tag aufs Neue streiten müssen. Glücklicherweise gibt es in Thüringen eine umfangreiche, dezentrale Aufarbeitungslandschaft: mit einem sehr aktiven Landesbeauftragten, mit der Landeszentrale für politische Bildung, mit dem Geschichtsverbund sowie mit seinen großen und vielen kleineren Gedenkstätten, Archiven und den Grenzlandmuseen. Viele ehrenamtliche Mitarbeiter leisten dort jeden Tag Arbeit dafür, dass die Geschichte der DDR nicht in Vergessenheit gerät. Diese Strukturen gilt es dauerhaft zu erhalten und zu unterstützen. Ein weiteres Denkmal hingegen benötigt es unserer Meinung nach nicht.“

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