NABU begrüßt Ausweisung des ersten Wolfsgebietes

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Der NABU Thüringen begrüßt die Ausweisung des ersten Wolfsgebietes in Thüringen. Damit setzt Thüringen ein klares Zeichen für ein Miteinander von Mensch und Wolf.

„Die finanzielle Unterstützung der Weidetierhalter spielt hierbei eine wichtige Rolle und ist sehr zu begrüßen“, sagt Mike Jessat, der Landesvorsitzende des NABU Thüringen. „Wenn effektiver Herdenschutz betrieben wird, sind Übergriffe durch den Wolf weitgehend vermeidbar. Dies belegen Erfahrungen aus etablierten Wolfsgebieten wie Sachsen und Brandenburg“, so der Landesvorsitzende.

Trotzdem wird man auch in Zukunft mit Schafrissen rechnen müssen. „Es ist natürlich, dass auch Schafe zum Beutespektrum des Wolfes gehören. Der Wolf entscheidet nicht danach, ob er das Tier fressen darf, sondern, ob er es fressen kann“, erklärt Jessat. Zu Übergriffen auf Weidetiere kommt es häufig dann, wenn besagter Schutz der Nutztiere zum Beispiel durch ausreichend hohe und spannungsführende Zäune fehlt.

Was Wölfe wirklich fressen, zeigen wissenschaftliche Untersuchungen am Senckenberg-Museum für Naturkunde in Görlitz. Mehrere Tausend in Deutschland gesammelte Kotproben des Wolfes belegen: Wölfe ernähren sich zu über 94 Prozent von wildlebenden Schalenwildarten, wie Reh-, Rot-, Schwarz-, Dam- und Muffelwild. Seltener von Hasen, Nutrias, Füchsen, Marderhunden, Kleinsäugern, Vögeln, Fischen und Früchten.