Natürlicher Kalk soll Bodenversauerung eindämmen

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Mit dem beginnenden Frühjahr kalkt die neu gegründete Landesforstanstalt ThüringenForst AöR rund 650 ha Staatswald rund um den Stützerbach im Thüringer Wald. Damit setzt sie ihre Waldsanierungsmaßnahmen der letzten Jahre fort.

Die aktuelle Waldzustandserhebung hatte ergeben, dass ein Drittel der Bäume in Thüringen deutliche Schäden aufweisen. Verlichtete Kronen und vergilbte Nadeln sind hierfür untrügliche Zeichen. Luftschadstoffe aus der Industrie und aus dem Straßenverkehr stellen nach wie vor den Hauptbelastungsfaktor für den Wald dar. Diese Schadstoffe dringen als in Regenwasser gelöste Säure in den Boden ein und schaffen ein bodensaures Milieu. Bodenlebewesen werden in Folge geschädigt, die Bäume nehmen die Schadstoffe über die Wurzeln auf und büßen ihre Vitalität ein. Forstschädlinge wie der Borkenkäfer haben dann leichtes Spiel mit den geschwächten Fichten und Kiefern.

Rund drei Tonnen magnesiumhaltiger Kalkstaub werden pro Hektar aus der Luft auf die geschädigten Bestände verteilt, die Säure im Boden so abgepuffert. Waldkalkung hat übrigens nichts mit Düngung zu tun. Während bei der Düngung in erster Linie eine kurzfristige Ertragssteigerung bei guter Bodenqualität erzielt wird, dient die Kalkung der langfristigen Stabilisierung karger Standorte. Auf die Horste streng geschützter Vogelarten wird bei der Befliegung hierbei genauso Rücksicht genommen, wie auf Moore oder sonstige geschützte Biotope. Waldbesucher sollten das Kalkungsgebiet im Frühjahr meiden.

Foto: Mit rund drei  Tonnen Naturkalk soll die Bodenversauerung im Thüringer Wald gebremst werden.