Jüngst wurde „Inneres Vorgemach“ im Herzoglichen Appartement neu eröffnet

0
1135

Dank der gemeinsamen Bemühungen der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha konnte am 16. Dezember 2011 in einer kleinen Feierstunde nach umfangreicher Sanierung und Neueinrichtung das „Innere Vorgemach“ im Herzoglichen Appartement des Nordflügels von Schloss Friedenstein der Öffentlichkeit übergeben werden.

Das Innere Vorgemach schließt sich unmittelbar an den Gardesaal an, den ersten Raum des historischen barocken Appartements, der ab Frühjahr 2012 den neuen Eingang ins Schlossmuseum bilden wird. Alle Besucher werden dann über die sogenannte Herzogstreppe (oder mittels des dann fertig gestellten Aufzuges) unmittelbar in die herzoglichen Repräsentationsgemächer gelangen. Die historischen Appartements des Schlossmuseums Gotha werden im Rahmen der Konzeption „Barockes Universum Gotha“ aus eigenen Beständen nach und nach neu eingerichtet. Dabei hat die historische Funktion der Räumlichkeiten Priorität, während die bisher hier aufgestellten Vitrinen verschwinden. Besucher werden Schloss Friedenstein dann völlig anders erleben. Viele der bis dato im Schlossmuseum ausgestellten (und ob der Fülle kaum bemerkten) Kunstschätze finden ab Frühjahr 2013 einen neuen Platz im dann vollständig sanierten und neu eingerichteten Herzoglichen Museum Gotha.

Waren hochrangige Gesandte im 17. und 18. Jahrhundert zu einer Audienz im Schloss geladen, wurden Sie zunächst in das Innere Vorgemach geführt. Hier warteten sie auf den Einlass in das Audienzzimmer. Heute verweisen hier zahlreiche Porträts von Fürsten des Reiches und des Auslands auf die politischen Verbindungen, die der Hof von Sachsen-Gotha-Altenburg pflegte.

Eine besondere Auszeichnung erhielt Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1676 – 1732) 1694, als ihm – als zweitem Gothaer Herzog nach seinem Vater Friedrich I. (1646 – 1691)  – der Königlich-Dänische Elefantenorden verliehen wurde, einer der ranghöchsten Orden Europas. Aus diesem Anlass gab er 1695 vier kostbare Wirkteppiche mit dem herzoglichen Wappen und dem Orden in Auftrag, von denen zwei in diesem Raum zu sehen sind. Die Tischplatten aus Solnhofener Kalkstein, welche Andreas Pleininger 1604 geschaffen hat, stellen mit ihrer Thematik einen Bezug zur Pflege der Künste und Wissenschaften am Gothaer Hof her.

Wenn keine Audienz vorgesehen war, wurde dieser Raum als Speisezimmer der herzoglichen Familie genutzt. Im Inventar von 1714 ist zu lesen, dass hier ein „Schrank für des Mundschenks Gebrauch“ stand.