Nur zu Besuch…

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Am vergangenen Montag besichtigte der Landtagsabgeordnete Jörg Kellner gemeinsam mit dem Vorsitzenden der VG Fahner Höhe, Stephan Müller, die JVA in Tonna. Im Gespräch mit dem Anstaltsleiter Herrn Oberregierungsrat Kreisel und Herrn Webert vom Thüringer Justizministerium wurde die aktuelle Situation erörtert und bestehende Problem diskutiert.

Ein erster thematischer Schwerpunkt war die Bildungssituation im Gefängnis. Gefangene haben die Möglichkeit einen Hauptschulabschluss während des Vollzuges zu erlangen. So gibt es jährlich Kapazitäten für 15-20 Schüler. Darüber hinaus können auch Berufsausbildungen abgeschlossen werden. Von der Qualität der eigenen Bäckerei, sowie von den Fertigkeiten der Maler und Lackierer überzeugten sich die Besucher persönlich. Bei der Thematik der Ausbildung konnte auch ein erstes Problemfeld abgesteckt werden.

Denn die Hauptschulausbildung wird größtenteils über EU-Fördermittel bereitgestellt. Diese laufen Ende 2013 aus. Daher wird bereits zum jetzigen Zeitpunkt an den Konzepten für eine weitergehende Förderung gearbeitet. Um die Chancen zu erhöhen regte Jörg Kellner, MdL, für Ende des Jahres ein Gespräch mit dem Europaabgeordneten Dr. Dieter Koch an.

Ebenso interessierte sich Jörg Kellner für die derzeitige medizinische Versorgung. Von Seiten der Anstaltsleitung wurde erklärt, dass die medizinische Versorgung der Insassen gewährt ist, aber für die JVA teuer ist, da man keinen eigenen Anstaltsarzt hat, sondern auf Vertragsärzte zurückgreifen muss.

Der VG-Vorsitzende Stephan Müller brachte hierzu einige Vorschläge ein, die man nun weiter verfolgen will, um die aktuelle Situation sowohl für die Insassen als auch für die Anstaltsleitung zu verbessern. Die psychiatrische Behandlung der Insassen gestaltet sich zum Bedauern der Anstaltsleitung schwierig. In diesem Zusammenhang kam man auch auf die Todesfälle zu sprechen, die in den Medien immer wieder für starke Aufmerksamkeit gesorgt haben.

Hierbei stellte sich heraus, dass es in der JVA Tonna nicht häufiger zu Suizidvorfällen kommt, als in anderen Haftanstalten. So sei der vermeidliche Suizidfall von Anfang 2012 ein natürlicher Tod gewesen. Die Mitarbeiter der JVA werden regelmäßig geschult und sensibilisiert, um Suizidvorfälle vermeiden zu können.

Als letzter Schwerpunkt und aus aktuellem Anlass erkundigte sich der Landtagsabgeordnete auch über rechtsextreme Gesinnungen der Insassen. Zwar verbüßen auch Rechtsextreme Haftstrafen in der JVA Tonna, aber es gab hierbei keine Auffälligkeiten in den letzten Jahren. Jedoch werden durch die derzeitige Statistik auch diese Bereiche nicht extra abgefragt, so dass die Erkenntnisse sich aus den Beobachtungen der Mitarbeiter ergeben.

Im abschließenden Rundgang konnten die Besucher sich ein Bild über die Anlage, Betreuungsmöglichkeiten und den Haftbereich verschaffen.

Quelle: Jörg Kellner, CDU-Landtagsabgeordneter