Oettinger Rockets verlieren in Hamburg

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Am drittletzten Hauptrunden-Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA haben die Oettinger Rockets ihr schweres Auswärtsspiel bei den Hamburg Towers mit 76:68 verloren. Diese Niederlage ist zwar ärgerlich, sollte für die Rockets aber recht gut zu verkraften sein. Denn weil die Rockets das Hinspiel gegen Hamburg mit zehn Punkten Differenz gewinnen konnten, jetzt aber nur mit acht Punkten verloren haben, würden sie in einem eventuellen direkten Vergleich mit Hamburg „die Nase vorn“ haben. Das heißt, zum Abschluss der Hauptrunde werden die Rockets garantiert mindestens den vierten Platz belegen. Somit ist ihnen das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde sicher!

Nicht nur das sonntägliche Schietwetter in Hamburg, sondern besonders die Vorfreude der Fans auf das Kräftemessen mit dem Tabellendritten sorgten dafür, dass die Inselparkhalle mit 3.100 Zuschauern wieder sehr gut gefüllt war. Was sie zu sehen bekamen, war eine intensiv geführte Partie, die bereits ordentlich Playoff-Charakter besaß. Die Gastgeber zeigten von Beginn an, dass sie die Rockets nicht zum Kaffeekränzchen eingeladen hatten, sondern gewillt waren, sich für die Niederlage aus dem Hinspiel zu revanchieren. Zwar sorgten Guyton und Johnson mit einem sehenswerten Alley-Oop-Dunk für das erste Highlight des Spiels, doch das Geschehen im ersten Viertel bestimmten ganz klar die Hamburg Towers. Während die Rockets noch nach ihrem Rhythmus suchten, präsentierten die Norddeutschen ihre Wurfqualitäten und zogen bis zum Viertelende auf einen Spielstand von 25:12 davon.

Dieser Vorsprung sollte für die Towers noch wichtig werden, denn ab dem zweiten Viertel kamen die Gäste zunehmend besser in Fahrt. Vor allem Delvon Johnson konnte in dieser Spielphase Akzente für die Rockets setzen – natürlich in Korbnähe, wo die Gastgeber auf ihren Center Stefan Schmidt verzichten mussten, der sich beim Freitagsspiel in Rhöndorf einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Punkt um Punkt kämpften sich die Rockets nun zurück ins Spiel und konnten den zweiten Spielabschnitt mit 19:12 Punkten gewinnen. Zur Führung allerdings reichte es nicht – in die Halbzeitpause gingen die Gothaer mit einem 6-Punkte-Rückstand (37:31). Delvon Johnson, an diesem Abend Topscorer der Gothaer, hatte übrigens bereits vor der Halbzeitpause ein Double-Double abgeliefert (12 Punkte, 10 Rebounds).

Zurück aus der Kabine, machten sich die Gäste wieder ans Werk – mit der Mission, den Abstand weiterhin zu verringern. Das gelang ihnen gut: In der 27. Minute konnte Jannik Lodders mit einem Freiwurf endlich den Ausgleich zum 48:48 erzielen. Die Führung zu übernehmen, schaffen die Rockets jedoch auch im dritten Viertel nicht.

Beim Spielstand von 52:50 war zu Beginn des Schlussabschnitts die Partie wieder völlig offen. Doch nun zeigten die Towers den größeren Willen: Sie verteidigten ihren Vorsprung und bauten ihn sogar auf zehn Punkte aus 71:61 (38. min). Da waren sie wieder, die magischen zehn Punkte! Chris Ensminger und seinen Rockets ging es jetzt nicht mehr um den Sieg, sondern nur noch darum, die Punktedifferenz unter zehn zu drücken. Nun war Carlton Guyton an der Reihe: Gothas Topscorer, der nach seiner Bänderdehnung noch ein gutes Stück von seiner vollen Leistungsfähigkeit entfernt ist, markierte die sieben letzten Punkte der Rockets und sorgte dafür, dass sich die Gäste trotz der Niederlage freuen konnten. Nämlich über den haarscharfen Gewinn des Duells Hamburg – Gotha (nach Hin- und Rückspiel) und das damit erlangte Heimrecht in den Playoffs.

Bei den Gastgebern hingegen wollte sich trotz des gewonnenen Heimspiels keine rechte Freude einstellen. Denn kurz vor Spielende verletzte sich auch der zweite Big Man der Towers, Michael Wenzl, am Knie. Einer ersten Vermutung von Headcoach Hamed Attarbashi zufolge wird Wenzl wohl in den kommenden Wochen kein Basketball spielen können.

Chris Ensminger drückte in der abschließenden Pressekonferenz sein Bedauern darüber aus und gratulierte Attarbashi zum Sieg: „Hamburg ist sehr heimstark und hat das heutige Spiel verdient gewonnen. Wir sind nach der langen Busfahrt einfach zu spät in die Partie reingekommen und mussten dann die gesamte Zeit einem Rückstand hinterherlaufen. Das kostet gerade an einem Doppelspieltag richtig Kraft; und wahrscheinlich hatten wir auch deshalb im letzten Viertel einige Probleme mit der Konzentration. Doch mit unserer Defense und der Intensität war ich zufrieden.“

Intensität ist das beste Stichwort für die in knapp vier Wochen beginnenden Playoffs. Auf welchen Gegner die Rockets zum Playoff-Auftakt am Freitag, 8. April, treffen werden, steht noch nicht fest. Wohl aber der Ort: Die Blaue Hölle in Gotha!

 

Hamburg Towers – Oettinger Rockets Gotha 76:68 (37:31)

Viertel: 25:12, 12:19 (37:31), 15:19 (52:50), 24:18

Hamburg Towers: Roberson (11:48 Minuten / 3 Punkte / 1 Assist / 1 Rebound), Canty (30:09 / 5 / 3 / 3), Baues (18:12 / 0 / 0 / 6), Kiese (15:47 / 9 / 0 / 0), Ferguson (19:59 / 3 / 1 / 5), Kittmann (15:54 / 16 / 0 / 2), Kone (27:46 / 19 / 2 / 6), Williams (31:25 / 12 / 2 / 3), Stielow (3:17 / 0 / 0 / 1), Wenzl (25:43 / 9 / 2 / 9)

Oettinger Rockets Gotha: Guyton (27:57 Minuten / 14 Punkte / 1 Assist / 3 Rebounds), Riewer (20:05 / 5 / 3 / 1), DiLeo (22:35 / 2 / 0 / 2), Razis (24:16 / 8 / 4 / 3), Durant (5:30 / 0 / 0 / 1), Dejworek (nicht eingesetzt), Lodders (18:04 / 7 / 1 / 2), Woods (4:33 / 0 / 0 / 0), Johnson (28:31 / 16 / 2 / 14), Lawson (7:38 / 0 / 0 / 0), Völler (25:47 / 12 / 0 / 6), Gomila (15:04 / 4 / 0 / 1)

 

Zweier Hamburg: 17 von 44 (39 %)

Zweier Gotha: 22 von 54 (41 %)

 

Dreier Hamburg: 9 von 25 (36 %)

Dreier Gotha: 3 von 11 (27 %)

 

Freiwürfe Hamburg: 15 von 17 (88 %)

Freiwürfe Gotha: 15 von 21 (71 %)

 

Punkte von der Bank Hamburg: 28

Punkte von der Bank Gotha: 30

 

Rebounds Hamburg: 40 (15 Offense / 25 Defense)

Rebounds Gotha: 42 (15 Offense / 27 Defense)

 

Assists Hamburg: 11

Assists Gotha: 11

 

Ballverluste Hamburg: 10

Ballverluste Gotha: 10

 

Ballgewinne Hamburg: 3

Ballgewinne Gotha: 4

 

Zuschauer: 3.100