Physiker Dr. Robert Keil erhält einen der „Carl Zeiss Awards for Young Researchers“ 2016 

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Der Doktorand Robert Keil, aufgenommen am 22.09.2010 in inem Laserlabor am Institut für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der junge Physiker ist einer von zehn internationalen Preisträgern, die eine Jury mit dem Incubic/Milton Chang Travel Award 2010 der Optical Siciety of America (OSA) auszeichnete. Foto:FSU/Jan-Peter Kasper

Der Physiker Dr. Robert Keil erhält den Carl Zeiss Award for Young Researchers. Die Auszeichnung wird am heutigen Donnerstag auf dem Symposium „Optics in the Digital World“ im ZEISS Forum in Oberkochen überreicht. Der erstmals vergebene Preis ist mit insgesamt 21.000 Euro dotiert, es gibt drei Preisträger 2016.

 

Über die Preisvergabe entschied eine Jury des Ernst-Abbe-Fonds-Kuratoriums, die sich aus international renommierten Physikern zusammensetzt. Zu den Vergabekriterien zählen Originalität der Arbeiten, Innovationspotenzial und methodische Stringenz. Außerdem fließen der wissenschaftliche Lebensweg und die wissenschaftliche Reputation der Bewerber in das Urteil der Jury ein.

 

Robert Keil, der an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Physik studiert hat, erhält die Auszeichnung für seine wissenschaftliche Arbeit „The random mass Dirac model and long-range correlations on an integrated optical platform“. Die Arbeit entstand am Institut für Angewandte Physik der Universität Jena, an dem der 31-Jährige von 2006 bis 2014 geforscht hat. Veröffentlicht wurde die jetzt preisgekrönte Arbeit 2013 in der Zeitschrift „Nature Communications“.

 

In seiner Arbeit beschäftigte sich Keil mit einem Festkörper, dessen Korrelationen mit langen Reichweiten als Ursache für exotische Materialeigenschaften angesehen werden. Mit Hilfe geschickter Transformationen lässt sich dieses System auf relativistischen Fermionen mit zufälliger Masse und anschließend wieder auf ein optisches System abbilden, das im Labor realisiert werden kann. Robert Keil konnte auf diese Weise mehrfach theoretisch vorhergesagte aber bislang nicht beobachtete Korrelationen experimentell nachweisen. Eindrucksvoll werde damit gezeigt, wie sich Ideen aus weit entfernten Gebieten der Physik auf die Photonik übertragen lassen, heißt es in der Begründung der Jury. Die Ergebnisse könnten zudem für konkrete Anwendungen wie Telekommunikation und Datenverarbeitung über lange Strecken von Interesse sein.

 

Dr. Robert Keil forscht inzwischen am Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck in der Gruppe um Prof. Dr. Gregor Weihs.

Der „Carl Zeiss Award for Young Researchers“ wurde zu Ehren des 200. Geburtstags von Carl Zeiß (1816-1888) vom Ernst-Abbe-Fonds ausgeschrieben. Der Ernst-Abbe-Fonds ist eine Stiftung zur Wissenschaftsförderung auf den Gebieten der Feinmechanik, Optik, Elektronik, des Glases und der Glaskeramik. Er wurde 1987 errichtet und wird vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft treuhänderisch verwaltet.

 

 

(Auf dem Beitragsbild von Jan-Peter Kasper/FSU ist Dr. Robert Keil zu sehen.)

 

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