Pidde: Im Landkreis fehlt es an Aufladestationen

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„Im Landkreis Gotha gibt es gar keine öffentlichen Ladepunkte für Elektroautos“, bemängelt Dr. Werner Pidde. Lediglich auf dem Betriebsgelände des VW/Audi-Autohauses Rainer Seyfarth in Gotha wird während der Öffnungszeiten ein sogenannter halböffentlicher Ladepunkt angeboten.

„Ein Umstand der sich dringend ändern muss.“ Der Landtagsabgeordnete denkt dabei an zentrale Plätze, wie z.B.  Ladestationen vor Einkaufsmärkten oder Behörden. „Der Fokus muss dabei auf die Bedürfnisse der Elektroautofahrer gelegt werden“, bekräftigt der SPD-Politiker seine Aussage.

Es gibt rund 4800 Ladestationen an 2400 Standorten in ganz Deutschland. Die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte in Thüringen liegt derzeit bei 38, davon je 5 in Erfurt und Oberhof, im Landkreis Gotha leider gar keine.
Weitere 43 geförderte Ladepunkte befinden sich auf den Grundstücken der Unternehmen, die ein oder mehrere Fahrzeuge mit Förderung des Thüringer Wirtschaftsministeriums angeschafft haben. Diese sind jedoch nicht öffentlich nutzbar.

Als Grund für die geringe Zahl der E-Autos werden immer wieder die hohen Anschaffungskosten genannt. Ein weiteres Problem ist die Reichweite: Derzeit muss ein reines E-Auto im Schnitt nach 150 Kilometern neu geladen werden, doch dafür fehlt vor allem auf dem Land die notwendige Infrastruktur. Auch die niedrigen Spritpreise motivieren Verbraucher derzeit weniger für einen Abschied vom Benziner. In Thüringen lag die Zahl der angemeldeten Elektromobile gerade einmal bei 111. Im Landkreis Gotha sind aktuell 21 elektrisch angetriebene Kraftfahrzeuge sowie 3 Plugin-Hybride zugelassen.

„Elektromobilität bietet jedoch große Chancen und ist ein wichtiges Element einer klimagerechten Energie- und Verkehrspolitik“, sagt Pidde und ergänzt, „aber es gibt noch immer zu wenige E-Autos im Straßenverkehr.“

Das Thüringer Wirtschaftsministerium hat ein eigenes Förderprogramm „Elektromobilität Thüringen“ aufgelegt. Ziel des Förderprogramms ist es, vorrangig kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft zu motivieren, sich mit eigenen elektrisch angetriebenen Fahrzeugen und der dazugehörigen Ladeinfrastruktur an der Entwicklung nachhaltiger innovativer Mobilitätsmodelle und technischer Lösungen in Thüringen zu beteiligen.

Nach dem Willen der Bundesregierung sollen es bis zum Jahr 2020 eine Million E-Autos sein, denn sie sind leise und stoßen kein klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) aus. Zu Jahresbeginn waren es aber nur 18.948 Fahrzeuge mit reinem Elektromotor sowie 107.754 Hybrid-Autos, die sowohl mit einem Elektro- als auch mit einem herkömmlichem Verbrennungsmotor fahren können. Im Vergleich zu den bundesweit 44,4 Millionen zugelassenen Pkw ist der Anteil der Elektroautos damit noch verschwindend gering.