Während der Einzug der Basketballer von Science City Jena in die Playoffs bereits seit Wochen feststand zog sich die Suche nach dem Gegner im Viertelfinale tatsächlich bis zum Finale der regulären Saison. Erst am 30.Spieltag war klar, das Harmsen-Team wird nach seinem letzten Duell in Gießen auch in der Aufstiegsrunde auf die Hessen treffen.
In dieser durchaus kuriosen Konstellation, die ihren ganz speziellen Charme besitzt, bekommen Jenas Korbjäger über einen Umweg die Möglichkeit, um sich für die beiden Niederlagen der regulären Spielzeit zu revanchieren. Viel mehr noch, wenn es nach dem Willen der Jenaer Basketball-Fans geht. Diese hoffen auf eine Wiederholung des Märchens aus der Vorsaison, als Science City Jena in der 1.Runde dem großen Favoriten aus Göttingen beide Beine stellen konnte und die Niedersachsen nach vier mitreißenden Begegnungen aus dem Rennen um den Aufstieg zur BBL kegelte.
„ Die Jungs haben eine lange und kräftezehrende Saison gespielt um unter den letzten acht Mannschaften zu landen, die sich nun im direkten Aufeinandertreffen duellieren werden. In den Playoffs werden die Uhren wieder auf Null gestellt“, sagt Science-City-Trainer Björn Harmsen vor dem Auftakt der „Best-of-5-Serie“. Der Verein, der zuerst drei Siege auf seinem Konto verbuchen kann, wird in das Playoff-Halbfinale einziehen, sich mit Göttingen oder Essen auseinandersetzen müssen. Auch 46ers-Coach, Ex-Nationalspieler Denis Wucherer, betonte nach dem 75:64-Sieg seiner Gießener am letzten Spieltag der regulären Saison gegen Science City Jena: „Die Serie steht vor dem Start bei 50:50“.
Wie im Vorjahr gegen Göttingen ergeben sich auch gegen Gießen etliche Parallelen. Sowohl die Niedersachsen als auch die Hessen schlugen die Saalestädter im Verlauf der „normalen Saison“ in beiden Partien, gingen und gehen als Favorit in die Playoff-Serie. Bei beiden Kontrahenten handelt es sich um ehemalige Erstligisten, die kurz- und mittelfristig das Ziel verfolgen in Deutschlands Eliteliga zurückzukehren. Sowohl Gießen als auch Göttingen sind nicht zuletzt durch ihren Status als Universitätsstädte langjährig gewachsene Basketball-Traditionsstandorte mit einer hohen Affinität zur Sportart und der entsprechend leidenschaftlichen Fankultur. Nicht zuletzt begann der Start beider Serien am 05.April 2013 und 2014, aus Jenaer Sicht jeweils in fremder Halle.
Sollte sich Geschichte tatsächlich wiederholen lassen? Die Antwort darauf geben können letztendlich nur Jenas Korbjäger, die nach der knappen und unglücklichen 74:75-Niederlage am Samstag im Eröffnungsspiel am heutigen Dienstag um 20.00 Uhr ausgleichen wollen. Ganz abwegig scheint ein Revival der letztjährigen Jenaer Cinderella-Story nicht und auch an einer vollen, lauten und leidenschaftlichen Arena am Dienstagabend sollte Jenas Mission „Playoffs Baby“ letztendlich nicht scheitern.
Die Partie zwischen Science City und dem Gast von der Lahn wird wie gewohnt aus der Sparkassen-Arena per Livestream übertragen. Sowohl Moderatoren als auch Bild der durch Vita Cola präsentierten Online-Übertragung werden um 19.45 Uhr aus Jena-Burgau zugeschaltet.
