Potential nicht verschenken

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Eine gute Ausbildung minimiert das Risiko der Arbeitslosigkeit. Ein Grund für die Bundesagentur für Arbeit (BA) ihren Fokus auf junge Männer und Frauen zwischen 25 und 34 Jahren zu richten, die keine oder keine verwertbare Ausbildung haben. „Wir dürfen dieses Potential nicht verschenken. Immerhin haben junge Menschen unter 35 Jahren noch mehr als 30 Berufsjahre vor sich“, sagt Birgit Becker, Leiterin der Agentur für Arbeit Jena.

Rund 800 ohne abgeschlossene Berufsausbildung
Im Agenturbezirk Jena gibt es über 2.900 Arbeitslose zwischen 25 und 34 Jahren. Davon haben 800 keinen Berufsabschluss. Auf dem Arbeitsmarkt werden jedoch häufig gut ausgebildete Kräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung nachgefragt. „Arbeitslose ohne Berufsabschluss haben es auf dem Arbeitsmarkt sehr viel schwerer“, erklärt Birgit Becker.

Die Gründe für eine Ausbildung sind zudem überzeugend. Ausgebildete Fachkräfte müssen seltener den Arbeitgeber wechseln und haben ein geringeres Risiko, arbeitslos zu werden. Untersuchungen haben zudem ergeben, dass Fachkräfte im gesamten Erwerbsleben bis zu 300.000 Euro mehr verdienen.

Wie wird gefördert?
Im Vordergrund stehen betriebliche Ausbildungsplätze beim Arbeitgeber, die auch von diesem vergütet werden. Alternativ können die Arbeitsagenturen und Jobcenter Interessierte mit Vollzeit- und Teilzeitqualifizierungen in einem anerkannten Berufsbild unterstützen. Zudem können auch Lehrgänge für die Externenprüfung gefördert werden.

„Unsere Last-Minute-Lehrstellenbörse am 29. August 2013 von 14 – 18 Uhr in der Agentur für Arbeit Jena bietet bereits Möglichkeiten für verschiedene Berufsausbildungen. Vielleicht ist hier schon ein geeigneter Ausbildungsplatz dabei“, empfiehlt Birgit Becker.

Die „Spätstarter“ erhalten im Regelfall eine Ausbildungsvergütung durch den Arbeitgeber oder im Falle einer außerbetrieblichen Qualifizierung die Lehrgangskosten gefördert. Bestand vor der Ausbildung ein Anspruch auf Arbeitslosengeld oder Hartz IV, kann die Leistung unter Umständen weiter gezahlt werden. Zudem können etwa anfallende Fahrtkosten oder Kinderbetreuungskosten übernommen werden. Arbeitgeber können für die ausfallbedingten Weiterbildungszeiten Zuschüsse zum Arbeitsentgelt beantragen.

Projekt auf drei Jahre angelegt
In einem ersten Schritt werden in den Arbeitsagenturen und Jobcentern junge Menschen ange-sprochen und über berufliche Möglichkeiten beraten. Die Arbeitsvermittler bieten zudem Hilfestellung und Begleitung bei Fragen im persönlichen Umfeld an und unterstützen die regionale Mobilität. Ziel ist die passgenaue abschlussorientierte Qualifizierung. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter haben diesen Prozess auf eine Dauer von drei Jahren ausgerichtet.

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