Prof. Doenst spricht über die Möglichkeiten der modernen Herzchirurgie

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Jena (ukj/ me). Mehr als 1.300 Herzoperationen werden jährlich am Universitätsklinikum Jena durchgeführt. Deutschlandweit sind es knapp 100.000 Eingriffe im Jahr. Welche Möglichkeiten bietet heute die moderne Herzchirurgie? Wann ist eine Herz-Operation nötig?

Prof. Dr. Torsten Doenst, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Jena (UKJ), wird in seinem Vortrag über das Herz und die Herzchirurgie sprechen. Unter dem Motto „Damit das Herz schlägt: Möglichkeiten der modernen Herzchirurgie“ wird die Abendvorlesungsreihe 2013 der GesundheitsUni am Universitätsklinikum Jena (UKJ) am 30. Januar um 19 Uhr eingeleitet.

Nach einer kurzen Einführung zum Thema „Herz“ wird der Experte des UKJ zunächst auf die Bypasschirurgie eingehen. „Minimal-invasive Bypassoperationen gehören zu einem der Schwerpunkte unserer Herzchirurgie“, erklärt Prof. Doenst.

Ein Bypass kann Vorteile gegenüber dem Einsatz von Stents, Gefäßstützen, bieten, weiß der Herzchirurg: „Unter der Bedingung, dass der Eingriff längerfristig geplant ist, kann ein Bypass im Unterschied zum Stent die Lebenszeit entscheidend verlängern. Allerdings gilt dies nicht in einer akuten Situation, wie z.B. dem Herzinfarkt“. Die Realität sieht jedoch gerne mal anders aus, denn das Verhältnis zwischen Stent- und Bypass-Einsatz sei sechs zu eins, so Doenst weiter.

Daher sei es vor allem wichtig, den Patienten über die Operationsmöglichkeiten aufzuklären, damit sie wissen, welche Optionen bestehen, z.B. um eine koronare Herzerkrankung zu behandeln, so Prof. Doenst. In der Abendvorlesung möchte er erörtern, welche Vorteile eine Operation birgt, aber auch darstellen, mit welchen Risiken ein Patient rechnen muss.

Zudem wird Prof. Doenst die Klappenchirurgie vorstellen, sein persönlicher Schwerpunkt. „Wir führen sehr viele minimal-invasive Eingriffe an der Mitral- und Trikuspidalklappe mittlerweile an Patienten aus ganz Deutschland durch“, erklärt Prof. Doenst. Die Mitralklappe liegt zwischen dem linken Vorhof und der linken Kammer des Herzens und die Trikuspidalklappe zwischem dem rechten Vorhof und der rechten Kammer. Erkrankungen der Mitralklappe zählen neben der Aortenklappenstenose, einer angeborenen oder erworbenen Verengung der Aortenklappe, zu den häufigsten Herzklappenerkrankungen und die behandlungsbedürftigen Trikuspidalerkrankungen nehmen stetig zu.

Abschließend wird Prof. Doenst über Kunstherzimplantationen, Herz- und Multiorgantransplantationen informieren, welche zum Beispiel notwendig sind, wenn Bypass- und Klappenoperationen nicht mehr helfen.