Psychiater des Uniklinikums erhält Preis für Nachwuchswissenschaftler

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Dr. Igor Nenadic von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Uniklinikum Jena wurde mit dem Aretaeus Schizophrenia Award für Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet. Mit einem speziellen MRT-Auswertungsverfahren konnte er für verschiedene Schizophrenie-Untergruppen morphologische Unterschiede in der Hirnrinde nachweisen.

Auf dem Europäischen Schizophrenie-Kongress in Berlin zeichnete das Kompetenznetz Schizophrenie Dr. Igor Nenadic von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Uniklinikum Jena mit dem Aretaeus Schizophrenia Award für Nachwuchswissenschaftler aus. Damit würdigte die Jury die Forschungsarbeiten des Jenaer Psychiaters, in denen er die Hirnstruktur von Schizophrenie-Patienten mit verschiedenen Unterformen dieser Erkrankung untersuchte, in Zusammenarbeit mit Prof. Heinrich Sauer, Prof. Christian Gaser und Dr. Rachel Yotter aus derselben Klinik.

Er nutzte dabei ein spezielles Verfahren zur Auswertung von MRT-Daten basierend auf dem Konzept fraktaler Dimensionen, das von der Structural Brain Mapping Group der Klinik für Psychiatrie entwickelt wurde und die Messung der lokalen Komplexität der Hirnrinde anhand ihrer Oberflächenfaltung ermöglicht. „Dabei konnten wir zeigen, dass bei Patienten mit einer Schizophrenie die Lokalisierung von Auffälligkeiten in der Oberflächenkomplexität davon abhängig war, ob im Symptomprofil sogenannte negative, desorganisierte oder paranoide Merkmale überwogen“, so Igor Nenadic. „Das deutet darauf hin, dass Unterformen der Schizophrenie biologisch durch verschieden ausgeprägte Entwicklungsstörungen der Hirnrinde begingt sein könnten.“

Der mit insgesamt 5000 Euro dotierte Preis ging ebenfalls an Dr. Alkomiet Hasan aus München. Der Preis ist vom PsychoseNetz e.V. gestiftet und nach dem griechischen Arzt Aretaeus benannt, von dem die ersten überlieferten Beschreibungen schizophrener Verhaltensweisen stammen, und wird nur alle zwei Jahre vergeben.