Punktverlust durch Gegentreffer in der Nachspielzeit

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Frauen-Bundesliga 2. Spieltag: SG Essen-Schönebeck – FF USV Jena 1:0 (0:0)

Lange sah es nach einer Nullnummer zweier Mannschaften aus, deren primäres Ziel der Klassenerhalt in der
Frauen-Bundesliga ist. Das Team um Trainerin Martina Voss-Tecklenburg konnte bei den direkten
Abstiegskonkurrenten aus Essen nach einem von vielen Unsicherheiten geprägten Spiel keine Punkte
mitnehmen. Den entscheidenden Treffer markierte Martini in der 90. Minute.

Die erste Hälfte des Spieles zweier junger Teams war von großer Nervosität und vielen Fehlpässen geprägt.
Während Jena bei dem Versuch, das Spiel kontrolliert aufzubauen, zumeist durch die Mitte agierte und dabei
kein zielgerichtetes Angriffspiel zustande brachte, versuchte Essen hingegen, mit der berühmten Kick and Rush
– Strategie durch weite Bälle in die Spitze Nadelstiche zu setzen. Dies gelang auf beiden Seiten so gut wie gar
nicht. Die viele einfachen Ballverluste beider Mannschaften machten das Spiel für Zuschauer wenig ansehnlich
und brachten keinerlei Höhepunkte. Nennenswert sind aus Jenaer Sicht zwei Freistöße von Carolin Schiewe, die
in der 18. und 35. Minute nichts einbrachten.

Auch in Halbzeit zwei war das Spiel auf nassem Geläuf von Kampf geprägt, Torchancen waren auf beiden Seiten
weiterhin Mangelware. Doch Jena erkämpfte sich ein leichtes optisches Übergewicht im Mittelfeld, konnte sich
daraus jedoch keine zwingenden Chancen erarbeiten. Stephanie Milde köpfte nach einer Flanke von Sylvia
Arnold nur in die Arme von Ursula Holl (73.).

Die Partie schien auf eine Nullnummer hinaus zu laufen als Essen in der 91. Spielminute noch einen
fragwürdigen Freistoß in halblinker Position zugesprochen bekam. Doch statt eines hohen Balles Richtung Tor,
wurde Martini auf der linken Außenposition angespielt. Ihre Flanke segelte nicht Richtung Elfmeterpunkt,
sondern mittig in das Tor. Roelvink versuchte noch, für die bereits geschlagene Schroffenegger auf der Linie zu
retten, doch konnte auch sie das späte Siegtor der Essenerinnen nicht verhindern.

Somit bleibt für Jena nur der bittere Beigeschmack einer unnötigen Niederlage und die Erkenntnis, dass wohl
noch ein langer Weg vor den Saalestädterinnen liegt – auf dem Weg zum Klassenerhalt. Am nächsten
Wochenende führt der Weg des FF USV Jena nach Frankfurt, wo der FFC sich im Kampf um die Meisterschaft
keine Blöße geben will.

„Wenn man in der 91 Minute ein Spiel verliert, tut das richtig weh. Es war eine kleine Unachtsamkeit in der
letzten Spielminute, die uns den Punkt gekostet hat. Eigentlich hatte das Spiel keinen Sieger verdient. Beide
Mannschaften waren nicht in de Lage, aus dem Spiel heraus Chancen zu kreieren. Man hatte das Gefühl, das
eine Standardsituation das Spiel entscheiden konnte. So kam es dann leider auch. Das ist natürlich bitter und
die Spielerinnen sind sehr enttäuscht, aber wir werden das wegstecken und nach vorn blicken“, so Martina
Voss-Tecklenburg nach dem Spiel.