Raiffeisenbank Gotha e.G. unterstützt Regelschule Günthersleben-Wechmar bei Berufsorientierung

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Sie sollen überzeugen, wenn Sie zum ersten Mal ihrem künftigen Chef gegenüber sitzen. Deshalb bekommen die Schüler der neunten Klassen in der Staatlichen Regelschule Günthersleben-Wechmar ein intensives Training, das Sie auf das Bewerbungskarussell vorbereiten soll. Dazu gehören auch die Bewerbungstage, an denen Vertreter lokaler Firmen die Bewerbungsunterlagen der Schüler prüfen und fiktive Bewerbungsgespräche mit ihnen führen. Wie schon 2014 nahm die Raiffeisenbank Gotha auch am aktuellen Bewerbertraining teil – und profitiert dabei ebenso wie die Schüler.

GÜNTHERSLEBEN-WECHMAR (27.3.2015). Jessica Möller sitzt sehr gerade auf dem Holzstuhl in einem der Klassenzimmer der Regelschule in Günthersleben-Wechmar. Beim Reden knetet sie ihre Finger oder fährt mit den Händen durch die Luft, um zu zeigen, wofür sie in der Aufregung nicht die richtigen Worte findet. Das Gespräch mit Ute Wettstein und Madelene Kling von der Raiffeisenbank Gotha ist an diesem Tag ein fiktives. Erst im kommenden Jahr wird die 14-Jährige ihren Realschulabschluss machen. Doch die Nervosität ist an diesem Tag genauso groß wie vor einem echten Bewerbungsgespräch.

Die Berufsorientierung nimmt in der staatlichen Regelschule Günthersleben-Wechmar seit jeher einen großen Stellenwert ein. Die Schüler der neunten Klasse absolvieren jeden zweiten Dienstag einen Praxistag in einem Unternehmen der Region. Branchen und Arbeitsfelder wechseln dabei, damit die jungen Leute möglichst viele Berufsbilder kennenlernen. Dazu ist der Berufsberater der Agentur für Arbeit regelmäßig im Haus, und seit 2014 gibt es einmal im Jahr zusätzlich die Bewerbertage.

Das Prozedere soll für die Schüler einen möglichst großen Lerneffekt bieten, deshalb verzichtet Beratungslehrerin Karin Hunger auf lange Vorträge und Reden. Die Lehrerin für Deutsch und Englisch koordiniert die Berufsorientierung an der Schule und hat auch das Bewerbungstraining mit den Firmen organisiert. „Acht Unternehmen aus der Region waren an den beiden Tagen hier, um mit den Schülern eine Bewerbungssituation zu trainieren, die so nah wie möglich an die Realität herankommt“, sagt sie. Dafür waren die Schüler in Dreiergruppen eingeteilt und den Firmen zugeordnet worden. „Jeder Schüler führte auf diese Weise zwei Bewerbungsgespräche, keiner konnte sich verstecken“, sagt Karin Hunger.

„Das war eine gute Übung“, ist auch Jessica Möller nach dem ersten Bewerbungsgespräch zufrieden. Das Feedback von Ute Wettstein war durchweg positiv. Die Chancen der Schülerin, einen Ausbildungsplatz in ihrem Wunschberuf Bankkauffrau zu bekommen, schätzt die Expertin hoch ein. Kein Grund, sich auf Lorbeeren auszuruhen, findet Jessica Möller. „Natürlich freue ich mich über die gute Beurteilung, aber es gibt immer jemanden, der noch besser ist. Also kann ich mich jetzt nicht einfach zurücklehnen und darauf setzen, dass das nächstes Jahr schon gut gehen wird.“ Stattdessen wolle sie an ihren Bewerbungsunterlagen feilen und sich um ein Praktikum bei der Raiffeisenbank bewerben.

Ein Praktikum empfiehlt auch Ute Wettstein von der Raiffeisenbank Gotha. Dafür könnten sich interessierte Schüler jederzeit bewerben. Und wer sich dabei beweise, verbessere auch seine Chancen im Bewerbungsverfahren um einen Ausbildungsplatz.

Mit dem Bewerbertag in Günthersleben-Wechmar ist die Expertin insgesamt zufrieden. „Die Region ist unser geschäftliches Territorium. Entsprechend suchen wir Auszubildende, die hier verwurzelt sind und auch nach der Lehre hier bleiben möchten“, sagt sie. Deshalb sei der Bewerbertag der Regelschule in Günthersleben-Wechmar wichtig für die Raiffeisenbank Gotha. „Die Schule hat ein sehr großes Einzugsgebiet, in dem wir auch mit unseren Außenstellen präsent sind. Das sind beste Voraussetzungen, um Auszubildende zu finden, die zu uns passen.“

Aktuell sind neun Auszubildende bei der Raiffeisenbank beschäftigt. Darunter auch Madelene Kling, die Ute Wettstein gestern bei den Bewerbungsgesprächen in der Regelschule Günthersleben-Wechmar unterstützte. „Ich glaube, viele Schüler haben falsche Vorstellungen von der Ausbildung zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau. Es geht nicht in erster Linie darum, Geld zu zählen und zu verpacken, sondern vor allem darum, den Kontakt zu Menschen zu pflegen und sie zuverlässig und freundlich zu beraten.“ Wer darauf Lust habe, sei bei der Raiffeisenbank Gotha gut aufgehoben. „Wir gehen nicht in einer anonymen Menge an Azubis unter, sondern haben in Frau Wettstein eine feste Ansprechpartnerin, zu der wir mit allen Fragen und Problemen kommen können. So ist die Ausbildung sehr persönlich und individuell.“ Hinzu komme das rotierende System, das garantiere, dass alle Lehrlinge alle Abteilungen der Bank kennenlernen. „Wir werden nicht als billige Arbeitskräfte eingesetzt.“

Davon könnten bald auch die Schüler der Regelschule Günthersleben-Wechmar profitieren. Regulär sucht die Bank jetzt Auszubildende für das Ausbilungsjahr 2016. Bewerbungsschluss dafür ist der 30. September 2015. Doch auch Kandidaten, die für dieses Jahr noch nach einer Lehrstelle suchen, haben eine Chance. „Uns hat eine Auszubildende abgesagt. Deshalb suchen wir dringend noch nach einem guten Lehrling, der im August dieses Jahres bei uns mit seiner Ausbildung beginnen will“, erklärt Ute Wettstein.