Richtungsweisendes Doppelspiel-Wochenende

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Vor einem richtungsweisenden Doppel-Spieltag steht Science City Jena am ersten Oktober-Wochenende der gerade erst neu gestarteten Zweitliga-Saison. Das Harmsen-Team trifft zunächst am Freitag, den 03.Oktober ab 17.00 Uhr in Paderborn auf die zuletzt in Gotha siegreichen finke baskets, bevor man am Sonntag, den 05.Oktober um 16.30 Uhr in der Sparkassen-Arena die Gießen 46ers empfängt. Während es in beiden Begegnungen für Science City Jena primär darum gehen wird den gegen Baunach verpatzen Saisonauftakt aus den Köpfen zu tilgen, stehen Trainer Björn Harmsen und sein Kader vor der anspruchsvollen Aufgabe von Spiel zu Spiel zu denken. Mit der Vorbereitung auf zwei unterschiedlich agierende Kontrahenten bleibt Jenas Korbjägern innerhalb von nicht ganz 48 Stunden nur wenig Zeit um sich entsprechend zu präparieren.

Die Paderborner starteten mit einem doch eher überraschenden 72:70-Sieg in Gotha in das neue Spieljahr, würden den Auswärtserfolg bei den Westthüringern mit einem ähnliche Endergebnis zur Heimpremiere nur allzu gern vergolden. Während beide Kontrahenten bereits in der Vorbereitung im Rahmen des „bibop season openings“ aufeinandertrafen, die Westfalen in der Sparkassen-Arena mit 80:67 gewannen, fährt Science City Jena am Freitag dennoch keineswegs chancenlos an die Pader. Im Testspiel am 13.September 2014 noch ohne den damals verletzten Aufbauspieler Lars Wendt antretend, sowie Paderborns Flügel Frederick Henningsen mit einer defensiven Freikarte 31 Punkte erlaubend, bekommen die Saalestädter am Tag der deutschen Einheit schließlich die Chance es im erneuten Aufeinandertreffen besser zu machen. Offensiv in Gotha zuletzt durch die beiden US-Amerikaner Thomas Bropleh (24 Pkt.) und Morgan Grim (14 Pkt., 16 Reb.) getragen, verfügen die Westfalen über wesentlich mehr Akteure, die den Jenaern das Leben schwermachen können.

Einen ganz speziellen Reiz versprüht schon im Vorfeld die Sonntags-Partie gegen den Rivalen aus Gießen. Im Duell mit Jenas Playoff-Viertelfinalgegner aus dem April 2014 reisen die Gäste in einer leichten Favoritenrolle an die Saale. Zwar unterlagen die 46ers im Verlauf ihres Heimspiel-Auftakts gegen das Wildcard-Team der Hamburg Towers am Ende hauchdünn mit 65:66, dennoch unterstreichen klangvolle Namen sowie eine beeindruckende Tiefe der Bank im Team von Coach Denis Wucherer die Schwere der Aufgabe. So angelten sich die Hessen mit dem Ex-Chemnitzer Eric Palm und dem Routinier Björn Schoo zwei starke und erfahrene Akteure, die im Duell mit Hamburg zwar noch einige Anlaufschwierigkeiten offenbarten, aber durchaus in der Lage sind, ein Spiel allein zu entscheiden. Überstrahlt durch die Rückkehr des erstligaerfahrenen Nationalspielers Johannes Lischka wird es vom allgemeinen Fitnesszustand des Heimkehrers abhängen, ob die Lahnstädter in die Phalanx der Spitzenteams aus Würzburg und Vechta eindringen können. Nachdem Lischka im Jahr 2013 ein Tumor im Kopf entfernt werden musste, der gebürtige Hesse damals bei Erstligist Tübingen unter Vertrag stehend zu früh in den Trainings- und Spielbetrieb zurückkehrte folgte im Sommer 2014 ein Engagement in Weißenfels. Zum Ende der Vorbereitungsphase wurde Lischka beim MBC jedoch wieder aussortiert und durch den offensivstarken Christian Standhardinger ersetzt.

Aus Jenaer Optik kann es unterdessen nur darum gehen mit einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zur Partie gegen Baunach das Pendel des noch jungen Spieljahres in die richtige Richtung schwingen zu lassen. Nachdem bei Mannschaft, Trainerstab und den Verantwortlichen von Science City Jena die Eröffnungsniederlage gegen die Franken analysiert und ausgewertet wurde, bekommt das Team um Kapitän Ermen Reyes-Napoles die zweite Chance auf einen Neustart.