Rockets mit ersten Heimsieg gegen Paderborn

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Im vierten Anlauf hat’s geklappt: Die Oettinger Rockets konnten gestern ihren ersten Heimsieg in der 2. Basketball-Bundesliga ProA gegen die finke baskets aus Paderborn landen. In der nahezu ausverkauften „Blauen Hölle“ behielten sie gegen die Nummer 14 der Tabelle mit 84:75 (34:28) die Oberhand. Nach dem achten Heimsieg der Saison 2015/2016 liegen die Gothaer weiter auf Rang vier des Klassements.

„Das war ein hart erkämpfter Arbeitssieg“, sagte Rockets-Coach Chris Ensminger nach einem Wechselbad der Gefühle. „Denn natürlich war das nicht unser allerbestes Spiel, das lässt sich allein an 23 Ballverlusten ablesen. Allerdings haben wir uns im Vergleich zur Partie in Vechta in Sachen Rebounds deutlich gesteigert und in der Defense das umgesetzt, was wir unter der Woche verstärkt trainiert hatten. Zudem hat Paderborn, das bestätigt, was ich vor dem Spiel schon gesagt habe: Diese Mannschaft ist viel besser als ihr derzeitiger Tabellenplatz. Deshalb bin ich am Ende zufrieden und freue mich, dass wir einen wichtigen Sieg eingefahren haben!“

In der Tat war es ein hartes Stück Arbeit, bis kurz vor Ultimo euphorische La-Ola-Wellen durch die „Blaue Hölle“ schwappen konnten. Denn der Ausgang der packenden Partie, in der die Führung insgesamt neunmal wechselte, war bis zu Beginn des vierten Viertels offen. Auslöser dafür war in erster Linie, dass sich bei den Hausherren zu oft Licht und Schatten abwechselten. Obendrein erwies sich Paderborn als äußerst unangenehmer Gegner, dem zu keiner Zeit anzumerken war, dass er zuletzt acht Begegnungen in Folge verloren hatte. Im Gegenteil: Die finke baskets überzeugten mit Einsatz und Teamplay – Beleg: Am Ende der Partie hatten sechs Gäste-Spieler zweistellig gepunktet, bei Gotha waren es immerhin fünf.

Ungeachtet dessen gelang den Rockets ein passabler Start: Carlton Guyton sorgte für das erste Highlight, als er einen Wurf seines ehemaligen Teamkollegen Matt Vest blockte, blitzschnell auf Angriff umschaltete und diesen schließlich mit einem Dunk zum 2:2 (2.) abschloss. Wenig später versenkte Joe Lawson den ersten Dreier des Abends zum 7:6 (3.).

Doch bereits in dieser frühen Phase hielt Paderborn nicht nur dagegen, sondern setzte selbstbewusst eigene Akzente: zum Beispiel mit Matt Vests Dunk zum 11:9 (8.) für die Gäste.

Zu Beginn des zweiten Viertels konnten sich die Gothaer etwas deutlicher absetzen. Maßgeblichen Anteil daran hatte Delvon Johnson, der nach Jordan Riewers Dreier zum 18:11 (11.) insgesamt sieben Punkte in zwei Minuten markierte und sein Team erstmals zweistellig in Führung brachte: Die letzten beiden Zähler, die zugleich den Abschluss eines 16:2-Laufes markierten, erzielte der Center mit einem krachenden Put-Back-Dunk (25:12 / 13.).

Doch so flüssig der Start in den zweiten Durchgang verlief, so holprig ging es weiter. Anschließend gelang den Rockets vier Minuten lang kein einziger Punkt, hingegen kämpfte sich Paderborn zurück und halbierte den Rückstand bis zur Pause (34:28).

Nach dem Seitenwechsel sollte es zunächst noch enger werden. Mitte des dritten Abschnitts legte Paderborn einen 7:0-Lauf hin und verkürzte auf 38:39 (25.) – Auszeit Gotha. Zwar konnte Jordan Riewer unmittelbar danach seinen dritten Dreier in diesem Spiel versenken. Doch die finke baskets antworteten postwendend mit zwei Dreiern in Folge (Luis Figge / Matt Vest) und rissen erstmals nach dem 11:9 (8.) die Führung (44:42 / 26.) wieder an sich.

Anschließend ging es Schlag auf Schlag – kein Team konnte sich absetzen.

Das änderte sich zu Beginn des letzten Durchgangs, als die Gothaer einen 12:1-Lauf starten und auf 66:55 (35.) enteilen konnten. Eine große Aktie daran hatte Delvon Johnson, der es zwei weitere Male kräftig krachen ließ und letztlich mit 17 Punkten Top-Scorer seiner Mannschaft war. Zudem drückte Kapitän Marco Völler dem Schlussviertel seinen Stempel auf: Er erzielte allein in diesem Durchgang neun Punkte innerhalb von etwas weniger als sechs Minuten und sorgte somit auch dafür, dass Paderborns Schlussspurt nicht zum gewünschten Erfolg führte. Das wiederum war auch darauf zurückzuführen, dass die Rockets beim obligatorischen Stop-the-Clock-Spiel in der letzten Minute fünf von sechs Freiwürfen verwandeln konnten.

Deshalb verwandelte sich auch die „Blaue Hölle“ wieder in ein Tollhaus, in dem das ganze Team frenetisch gefeiert wurde, zwei Spieler aber ganz besonders: Carlton Guyton, der Ende der Woche zum „ProA-Spieler des Monats Dezember“ gekürt wurde, und Joe Lawson, der als Rockets-Spieler des Monats Dezember den dritten Fan-Award in Empfang nehmen konnte.

Derweil zeigte sich baskets-Coach Uli Naechster nach der neunten Niederlage in Folge erstaunlich entspannt: „Auch wenn wir erstmals in Gotha verloren haben: Es hat wieder großen Spaß gemacht, hier zu spielen – ein großes Kompliment an die Fans, die für eine tolle Atmosphäre gesorgt haben. Wir haben heute einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, denn auf dieser Leistung können wir aufbauen. Ich bin mir sicher: Wenn wir so weitermachen, dann werden die nötigen Siege noch holen!“

Oettinger Rockets Gotha – finke baskets 84:75 (34:28)

H&H Makler