Rockets siegen und klettern einen Platz nach oben

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Im vierten Anlauf hat’s geklappt: Die Oettinger Rockets Gotha haben gestern Abend in der „Blauen Hölle“ ihren ersten Sieg gegen die MLP Academics Heidelberg eingefahren. Am Ende einer umkämpften und stimmungsvollen Partie behielten sie mit 96:92 (41:42) die Oberhand.

Der Ausgang der Begegnung spiegelte sich letztlich auch im Tabellenbild wider: Die Rockets kletterten durch diesen wichtigen Erfolg einen Platz nach oben auf Rang neun – mit einer ausgeglichenen Bilanz haben sie nun direkten Kontakt zu den Playoff-Plätzen. Unterdessen ging es für die Gäste, die exakt seit 3 Monaten keinen Auswärtssieg mehr verbuchen konnten, einen Platz abwärts (von 6 auf 7).

„Ich kann wieder sehr stolz auf meine Mannschaft sein: Sie hat gegen einen starken Gegner eine sehr gute Leistung gezeigt, sich wie beim Heimsieg gegen Chemnitz im Verlauf des Spiels gesteigert und am Ende knapp, aber verdient gewonnen“, sagte Rockets-Coach Chris Ensminger nach dem – fast schon obligatorischen – Krimi in der „Blauen Hölle“. Hingegen sah sich Gäste-Trainer Tony Garbelotto in seinen Befürchtungen bestätigt, dass sich die Ausfälle beim Gegner und die daraus resultierende kleinere Rotation nicht nachteilig auf das Spiel der Rockets auswirken. Folglich erkannte der Brite die Leistung der Gothaer an und machte sowohl seinem Kollegen Chris Ensminger als auch den Gothaer Fans ein Kompliment: „Glückwunsch an Chris – er hat einen super Job gemacht und sein Team hervorragend eingestellt. Obendrein hat Gotha ein großartiges Publikum, das seine Mannschaft heute zum Sieg gepusht hat.“

Die euphorischen Umstände beflügelten abermals das gesamte Rockets-Team – allen voran Ali Fraser und Torvoris Baker. Ali Fraser dominierte das Spiel unter den Brettern und avancierte mit 27 Punkten zum Top-Scorer der gesamten Partie. Kapitän Torvoris Baker glänzte mit 17 Punkten, allesamt nach dem Seitenwechsel erzielt und somit eine wichtige Grundlage für das Happy End.

Als Zünglein an der Waage machte Chris Ensminger am Ende die Anzahl der Assists und der Ballverluste als Beleg einer imposanten Team-Leistung aus: Die Gothaer brachten es im gesamten Spiel auf 21 Assists, die Heidelberger lediglich auf 14. Zudem unterliefen den Hausherren nach dem Seitenwechsel nur noch 4 Ballverluste (1. Halbzeit: 8), während die Gäste im gleichen Zeitfenster auf 10 Ballverluste kamen (1. Halbzeit: 5).

Diese Zahlen zeichnen auch den Spielverlauf nach. Beide Seiten lieferten sich von Anbeginn einen offenen Schlagabtausch mit hoher Intensität. Bereits Mitte des ersten Viertels konnten sich die Gastgeber mit einem 10:0-Lauf auf 12:7 (6.) absetzen. Keine drei Minuten später führten die Rockets zum ersten und zum letzten Mal an diesem Abend zweistellig (24:13 / 9.).

Doch wer nun meinte, das Spiel könnte eine klare Angelegenheit werden, wurde schnell eines Besseren belehrt. Einerseits konnten die Rockets nicht nahtlos an das starke Auftaktviertel anknüpfen. Andererseits kamen die MLP Academics im zweiten Durchgang besser in Fahrt. Sie holten den Rückstand auf und konnten kurz vor der Pause in Führung gehen.

Wegweisend für die zweite Halbzeit sollte der erste Angriff nach dem Seitenwechsel werden: Travis Warech eröffnete den dritten Abschnitt mit einem Dreier zum 44:42 (21.). In der Folge setzte sich das packende Kopf-an-Kopf-Rennen fort, in dem jedoch zumeist die Gäste knapp die Nase vorne hatten. Das änderte sich erst kurz vor Ultimo, als Chase Griffin die Rockets erstmals wieder in Führung bringen konnte (86:85 / 37.).

Der Rest war abermals nichts für schwache Nerven. Doch am Ende hatten die Rockets das nötige Quäntchen Glück und Ali Fraser auf ihrer Seite – und zudem das frenetische Publikum im Rücken. Der Schotte erzielte insgesamt 7 seiner 27 Zähler in den letzten beiden Spielminuten – dazu zählte auch ein wichtiges Drei-Punktspiel kurz vor Schluss. Für die letzten beiden Punkte der Partie sorgte schließlich Chase Griffin von der Freiwurflinie. Zwar konnte der Guard der Rockets erst zum zweiten Mal in dieser Saison nicht zweistellig punkten. Doch just in der Crunchtime übernahm er Verantwortung und bewies einmal mehr, wie wichtig er für das Team ist.

Maßgeblichen Anteil am furiosen Finish hatte auch Dmitrij Kreis. Er spielte im Schlussviertel 6 seiner 7 Assists und markierte in diesem Zeitraum zudem 5 seiner 7 Punkte.

Derweil ist Gary Johnsons gestriger Einsatz ein Sinnbild für den Erfolg und den unbedingten Willen der gesamten Mannschaft: Der US-Amerikaner kugelte sich kurz vor dem Seitenwechsel beim Kampf um den Ball einen Finger der linken Hand aus, biss aber auf die Zähne und spielte mit einer Bandage weiter.

Auch deshalb lautet das Fazit der Partie: Wenn das so weitergeht, dann hat die Mannschaft sehr gute Chancen, erstmals den Einzug in die Playoffs zu packen!

Oettinger Rockets Gotha – MLP Academics Heidelberg 96:92 (41:42)

Viertel: 26:18 / 15:25 (41:42) / 23:28 (64:70) / 32:22 (96:92)

Oettinger Rockets Gotha: Boadu (3 Punkte / 1 von 2 Freiwürfen), Johnson (12 / 1 von 2 / 3 Dreier), Beyer (nicht eingesetzt), Griffin (8 / 3 von 4 / 1), Mäder (2), Reilly (2), Kreis (7 / 3 von 5), Fraser (27 / 4 von 6 / 1), Heberlein (5 / 0 von 1/ 1), Warech (13 / 1 von 1 / 2), Baker (17 / 2 von 2 / 3)

MLP Academics Heidelberg: Ely (16 / 4 von 4 / 2), Threatt (18 / 6 von 6 / 4), Barth (12 / 1 von 2 / 3), Heindel (2), Jost (13 / 4 von 4 / 1), An. Hill (15 / 2 von 2 / 1), White (7 / 1 von 2), Adamczak (9 / 1 von 2 / 2), Ad. Hill (nicht eingesetzt)

Zweier Gotha: 24 von 35 (69 Prozent)
Zweier Heidelberg: 17 von 33 (52 Prozent)

Dreier Gotha: 11 von 24 (46 Prozent)
Dreier Heidelberg: 13 von 30 (43 Prozent)

Freiwürfe Gotha: 15 von 23 (65 Prozent)
Freiwürfe Heidelberg: 19 von 22 (86 Prozent)

Rebounds Gotha: 30 (6 Offense / 24 Defense)
Rebounds Heidelberg: 30 (10 / 20)

Assists Gotha: 21
Assists Heidelberg: 14

Ballverluste Gotha: 12
Ballverluste Heidelberg: 15

Ballgewinne Gotha: 5
Ballgewinne Heidelberg: 2

Zuschauer: 1334

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