Rüdiger Selig (Jenatec Cycling) sprintet bei „Prorace"-Premiere in Berlin auf vierten Platz

0
1120

Semi-Radprofi Rüdiger Selig (Jenatec Cycling / Thüringen) hat sich bei der Premiere des „Prorace“ in Berlin im Feld der Weltklasse-Radsportler stark behauptet. Nach 184,2 Kilometern hatte der 22-Jährige vom Jenaer Radverein im Massensprint auf der Straße des 17. Juni lediglich gegenüber drei Profis das Nachsehen und kam als Vierter ins Ziel. Sieger wurde nach 3:50,50 Stunden Marcel Kittel (23) vom niederländischen Skil-Shimano-Team vor dem Italiener Giacomo Nizzolo (Leopard) und dem Russen Alexej Markow (Nationalmannschaft). Auf den letzten Metern des erstklassigen Profirennens, bei dem im Rahmen der Breitensport-Veranstaltung Velothon gut 120 Fahrer auf den Straßen Berlins unterwegs waren und dort von etwa 250000 Zuschauern umjubelt worden, ließ Rüdiger Selig viele Favoriten der deutschen und internationalen Elite hinter sich.

„Als 22-Jähriger drei Vertragsprofis knapp unterlegen zu sein, ist absolut keine Schande“, sagt Thomas Barth, der Teamchef von Jenatec Cycling, der zu DDR-Zeiten die Friedensfahrtauswahl als Kapitän leitete. Mit seinem Resultat hätte Selig, der im Trikot der deutschen Nationalmannschaft startete und von dem langjährigen Berliner Radsporttrainer und früheren Bahnspezialisten Dieter Stein betreut wurde, seinen Formanstieg weiter bestätigt. „Dadurch dürfte Rüdiger sich für weitere Einsätze mit der Nationalmannschaft ins Gespräch gebracht haben“, so Barth.

„Heute hat alles gepasst, auch das Quäntchen Glück, das in solch einem Sprint nötig ist“, jubelte Selig nach seinem ersten großen Profirennen. „Schon nach den ersten Kilometern merkte ich, dass ich gute Beine habe.“ Sein Trainer Torsten Wittig hätte ihm noch vor dem Rennen prophezeit, dass für ihn eine Top-5-Platzierung möglich sei. „Mit dem hervorragendem Ergebnis ist mein Ziel, nächstes Jahr einen Profivertrag zu unterschreiben, in greifbare Nähe gerückt.“ Auf dem konsequenten Weg dorthin sei Wittig, der einstige Ehemann von Weltmeisterin Hanka Kupfernagel, der „eine klare Linie“ fahre, für ihn eine wichtigste Stütze, die ihm seine Karriere ermögliche. „Unsere weiteren Ziele sind internationale Rundfahrten mit dem Team Jenatec Cycling zu bestreiten und dort gute Ergebnisse einzufahren“, sagt Selig, der zuletzt bei der 19. BDC Bałtyk-Karkonosze in Polen als Etappen-Zweiter und -Dritter aufs Podium fuhr. (df)



Publiziert am: 25.05.2011, 15:44