Schloss Friedenstein Gotha: Ausstellungen und Veranstaltungen 2022 (Teil 1)

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Screenshot: "Oscar am Freitag"-TV

Gotha (red, 29. Januar). Auf der Jahrespressekonferenz der Stiftung Schloss Friedenstein jüngst stellte Stiftungsdirektor Dr. Tobias Pfeifer-Hilke auch das Programm der Ausstellungen und Veranstaltungen fürs Jahr 2022 vor.
Er hob allerdings hervor, dass alle Planungen vorbehaltlich der weiteren Entwicklungen und offiziellen Vorgaben seien:

Ekhof-Theater Gotha:
Die VR-Experience
 (ab Frühjahr 2022)

Erleben Sie das Beste aus zwei Welten: Sehen Sie das legendäre Ekhof-Theater, wie Sie es noch nie gesehenhaben. Digitale Animationen und filmische Sequenzen erwecken das Barocktheater samt seiner faszinierenden Bühnenmaschinerie auch außerhalb des Ekhof-Festivals zum Leben. Wie funktioniert die Kulissenwandlung? Was passiert eigentlich in der Unterbühne?
Conrad Ekhof, der „Vater der deutschen Schauspielkunst“ höchstpersönlich, nimmt Sie mit auf eine virtuelle Zeitreise in den Probealltag des 18. Jahrhunderts als das Gothaer Hoftheater die Schauspiellandschaft revolutionierte.

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 – 16 Uhr (ab 1. April: 10 – 17 Uhr) montags geschlossen, an Feiertagen geöffnet

Eintritt
Friedenstein-Karte (alle Museen inkl. Führungen): 10,00 € (ermäßigt 4,00 €) Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre haben regulär freien Eintritt.

Herzogliches Museum:
Saurier – Die Erfindung der Urzeit (bis 24. April 2022)

Die meisten Menschen haben sofort ein Bild von gewaltigen Riesenechsen vor Augen, wenn sie den Begriff „Saurier“ hören. Doch woher kommt diese Assoziation und wieso sind Saurier in unserer Alltagskultur so gegenwärtig? Wie kann es sein, dass seit Jahrmillionen ausgestorbene Tiere, die nie ein Mensch lebend gesehenhat, in nahezu jedem Kinderzimmer zu finden sind?
Begleiten Sie uns im Zeitraffer durch die letzten 200 Jahre Saurierforschung. Sie hat die Vorlagen für die künstlerische Darstellung der Urzeit geliefert. Saurier in Bildern und Modellen wiederzugeben, bildet die Brücke zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit – und damit unseren eigentlichen Zugang. Da sich das Wissen über  diese Tiere aber im Laufe der Zeit immer weiterentwickelt, verändern sich auch deren Darstellungen – und unser Bild von der Urzeit wird ständig neu erfunden.
Neben Modellen und Bildern zeigt die Ausstellung auch zahlreiche Versteinerungen von Sauriern, die zu einem großen Teil aus der hauseigenen geowissenschaftlichen Sammlung stammen. Darunter befinden sich insbesondere die weltberühmten Ursaurier vom Bromacker bei Tambach-Dietharz. Diese Vorfahren der Dinosaurier werden nach längerer Zeit wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Die Exemplare sind seit ihrer Entdeckung im späten 20. Jahrhundert nicht nur wissenschaftlich von internationaler Bedeutung, sondern avancierten zu einem neuen kulturellen Phänomen in der Region. Und dabei steht ihre Erforschung und eine daran anschließende Verbildlichung erst am Anfang. Die Geschichte hat gezeigt, dass auch von solch kleinen Sauriern noch Großes zu erwarten ist.

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 – 16 Uhr (ab 1. April: 10 – 17 Uhr) montagsgeschlossen, an Feiertagen geöffnet

Eintritt
5,00 € (ermäßigt 2,50 €)
Kinder und jugendliche bis 16 Jahre haben regulär freien Eintritt.

Herzogliches Museum:
Wieder zurück in Gotha! – Die zurückgekehrten Meisterwerke (bis 21. August 2022)

In einer stürmischen Dezembernacht 1979 wurden aus Schloss Friedenstein fünf wertvolle Altmeistergemälde gestohlen, die erst nach über 40 Jahren nach Gotha zurückkehrten. Ausgehend von diesem spektakulären Verbrechen, dem größten Kunstdiebstahl der DDR, beleuchtet die große Sonderausstellung die wechselhafte Sammlungsgeschichte in Gotha, die im 20. Jahrhundert durch umfangreiche Verluste, aber auch durch Rückgaben geprägt war. Der Bogen spannt sich dabei vom Diebesgut Kleinkrimineller bis hin zur Beutekunst sowjetischer Trophäenbrigaden, die Kulturgut zum Zweck der Reparation im großen Maßstab abtransportierten. Am Beispiel Gothas kann exemplarisch ein spannendes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte nachvollzogen werden, das bis heute nicht abgeschlossen ist. Es erzählt vom Aufstieg, Fall und der Wiederentdeckung einer jahrhundertealten Sammlung, die vollständig verloren war und mittlerweile ihre historische Bedeutungzurückerlangen konnte.

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 – 16 Uhr (ab 1. April: 10 – 17 Uhr) montags geschlossen, an Feiertagen geöffnet

Eintritt
5,00 € (ermäßigt 2,50 €)
Kinder und jugendliche bis 16 Jahre haben regulär freien Eintritt.

Orangerie Gotha, Orangenhaus:
Glanzlichter 2021 – Preisgekrönte Naturfotografien aus aller Welt (Januar bis 20. März 2022 – Eröffnung: Samstag, 29. Januar 2022, 14 Uhr)

Es gibt sie wieder: die „Glanzlichter“! Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, dass ein sehr kleines Element unserer Natur die ganze Welt gleichermaßen bewegen wie stilllegen kann. Doch der Wettbewerb ging weiter – und zeigt, was die Natur an bewegender und stiller Schönheit bereithält.
Bereits zum 23. Mal wurden die besten Naturfotografien gesucht, in diesem Jahr gingen rund 17.000 Bilder aus der ganzen Welt bei der Jury ein. Die faszinierenden Landschaftsstudien und Tierporträts wurden in elf verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.
Das Ergebnis ist auch diesmal wieder beeindruckend.
Der Gesamtsieger 2021 ist der spanische Fotograf FranRubia mit seinem Foto „Der Beobachter“, ein Rotfuchs, den er im Yellowstone-Nationalpark (USA) aufgenommen hat. Eine Auswahl der besten Arbeiten ist im Orangenhaus der Orangerie Gotha zu sehen.

www.glanzlichter.com

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 – 16 Uhr
montags geschlossen, an Feiertagen geöffnet

Eintritt
5,00 € (ermäßigt 2,50 €)
Kinder und jugendliche bis 16 Jahre haben regulär freien Eintritt.

Schloss Friedenstein:
BROMACKER Lab – Urzeit für Entdecker (ab 27. Februar 2022, Eröffnung: Samstag, 26. Februar 2022, 14 Uhr)

Forschen und  Vermitteln –  das sind die beiden Grundpfeiler des im August 2020 gestarteten Projektes „Öffnen von Wissenschaft: Neue Wege des Wissenstransfers am Beispiel des Forschungsprojektes Bromacker“. Das Projekt wird bis 2025 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Beteiligt sind das Museum für Naturkunde Berlin – „Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung“, die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, die Friedrich-Schiller-Universität Jena und der UNESCO Global Geopark lnselsberg-Drei Gleichen.
Die seit über 100 Jahren bekannte Fossil-Lagerstätte Bromacker befindet sich zwischen Tambach­-Dietharz und Georgenthal im Thüringer Wald. Bemerkenswert sind vor allem die häufig perfekte Erhaltung der Skelette und Fährten von Landwirbeltieren aus der Tarmbach-Formation. Diese Gesteinsschichten stammen aus dem frühen Perm von vor 290 Millionen Jahren, als erstmals mit heute vergleichbare Ökosystemen entstanden.
Bisher sind mindestens zwölf verschiedene Arten von Landwirbeltieren aus der Fundstelle bekannt. Mit neuen Grabungen, neuen Fragen und neuen Methoden wollen die Wissenschaftler nun einen besseren Einblick in die Paläobiologie und Paläökologie dieser Tiere und ihrer Umwelt erhalten.
Unter anderem sollen Themen zu Geologie, Klima und Ökosystem-Entwicklung erforscht werden. Zudem sollen Untersuchungen zu Ernährung, Fährten, Fortbewegung sowie Stoffwechsel und Wachstum Aufschluss über die Lebensweise der Ursaurier vom Bromacker geben. Ziel des Projektes ist es, an die Forschungsergebnisse der letzten 40 Jahre anzuknüpfen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu erhalten und diese transparent und allgemeinverständlich zu kommunizieren.
Das im Rahmen des Projektes entwickelte „Bromacker Lab“ soll den Gästen die Möglichkeit geben, die Wissenschaftler bei ihrer Forschung in den nächsten vier Jahren zu begleiten. Die offen gestaltete Ausstellung ist als interaktive Plattform konzipiert. Durch den experimentellen Charakter wird der Weg eines Fossils von dessen Bergung bis hin zur Präparation, seiner Erforschung und Präsentation vermittelt. Aktuelle Forschungsergebnisse und neue fossile Funde werden gezeigt. Wechselnde Inhalte und der Austausch mit den Forschenden geben den Besuchern die Möglichkeit, am erdgeschichtlichen Erbe der Region teilzuhaben – die einst nah am Äquator lag.

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 – 16 Uhr (April bis Oktober 10 – 17 Uhr) montags geschlossen, an Feiertagen geöffnet

Eintritt frei

Orangerie Gotha, Orangenhaus:
13. Ostereiermarkt (9. und 10. April 2022, 10-17 Uhr)

Nicht nur für Kenner und  Sammler, auch für alle Interessierten, die auf individuelle  Anfertigungen von Osterschmuck Wert legen, ist der Ostereiermarkt in der Orangerie von Schloss Friedenstein der richtige Treffpunkt. Im historischen Ambiente des Barockgartens am Fuße des eindrucksvollen Schlosses demonstrieren Thüringer Eiermaler die vielfältige Kunst des Ostereier-Verzierens. Neben den herkömmlichen Hühnereiern schmücken die Künstler Eier von Enten, Fasanen, Gänsen, Nandus, Schwänen, Straußen und Wachteln. Dabei werden traditionelle und moderne Techniken angewandt wie Acryl- und Aquarellmalerei, Binsen-, Stroh-, Perlen- und Edelmetall-Applikationen, Kratz-, Ritz-, Fräs- und Ätztechniken, Wachsbatik sowie Häkelei und Stickerei.
Die meisterlichen Kunstwerke kann man erwerben und zu Ostern an seine Lieben verschenken. An einer Bastelstraße können Erwachsene und Kinder das Eierverzieren in verschiedenen Techniken selbst ausprobieren.
Neben den fantasievoll geschmückten Ostereiern wird auch eine breite Palette österlicher Dekorationen wie Fensterschmuck, Baum- und Straußbehang, Ostergestecke und vieles andere mehr zum Kauf angeboten.

Öffnungszeiten
10-17 Uhr

Eintritt
3,00 € (ermäßigt 2,00 €)
Kinder und jugendliche bis 16 Jahre haben regulär freien Eintritt.

Schloss Friedenstein und Herzogliches Museum:
Internationaler Museumstag 2022
(Sonntag, 15. Mai 2022, 10 bis 17 Uhr)

Zum Internationalen Museumstag laden nicht nur deutschlandweit wieder zahlreiche Museen  ein: Die spannenden Führungen, besonderen Veranstaltungen und exklusiven Einblicke stehen diesmal unter dem Motto „The Power of Museums“ (,,Die Kraft der Museen“).

www.museumstag.de

Eintritt
Friedenstein-Karte (alle Museen inkl. Führungen): 10,00 € (ermäßigt 4,00 €) EinzelkarteHerzogliches Museum (inkl. Führungen): 5,00 € (ermäßigt 2,50 €) Kinder und jugendliche bis 16 Jahre haben regulär freien Eintritt.

Schloss Friedenstein und Herzogliches Museum:
Thüringer Schlössertage 2022 -Aufgeblättert! Von der Kanzlei zur Hofbibliothek (3. bis 6. Juni 2022, 10 bis 17 Uhr)

Majestätisch geschwungene Bücherschränke, prachtvolle Bucheinbände und knarrendes Parkett – denkt man an Schloss- oder Hofbibliotheken, so sind es oft derlei Assoziationen, die man damit verbindet. Buchrücken mit goldenen Lettern, Bücher mit wertvollen Illustrationen und schmuckvolle Aufbewahrungsmöbel verdeutlichen die Wertschätzung für die fürstlichen Bibliotheken, wie sie in Schaubibliotheken z. B. im Greizer Sommerpalais bis heute erhalten geblieben sind.
Doch ist das nur eine Seite der Medaille. Schlösser waren nicht nur Orte des Vergnügens und der Pracht. Sie waren vielmehr auch Arbeitsorte und dienten neben der fürstlichen Hofhaltung vor allem auch als Orte der Landesverwaltung und der niederen Gerichtsbarkeit. Und was im Mittelalter Urkunden, das waren in der Frühen Neuzeit Akten. Mächtige Archivgewölbe schützen die umfangreichen und wertvollen Archivbestände, in langen Regalreihen stehen dicke Aktenmappen Seite an Seite. Viele Archive hatten oder haben daher noch heute ihren Sitz auf den Schlössern, wo sie einst angelegt wurden. All diese Facetten früherer Schriftlichkeit lassen sich bis heute eindrücklich in den Schlössern Thüringens erleben und bei thematischen Führungen sowie unterhaltsamen Veranstaltungen wiederentdecken. Vor den Augen der Besucher entfaltet sich so ein buntes und vielfältiges Bild aller Aspekte frühneuzeitlicher Literalität. Die Schlösser der Schatzkammer Thüringen beteiligen sich mit den Schlössertagen zugleich am Themenjahr Thüringens 2022 unter dem Motto „Welt übersetzen“. Tauchen Sie ein in die Welt adliger Gelehrsamkeit!

www.schloessertage.de

Eintritt
Friedenstein-Karte (alle Museen inkl. Führungen): 10,00 € (ermäßigt 4,00 €) EinzelkarteHerzogliches Museum (inkl. Führungen): 5,00 € (ermäßigt 2,50 €) Kinder und jugendliche bis 16 Jahre haben regulär freien Eintritt.

Schloss Friedenstein, Ausstellungshalle:
Mildners Kleinplastiken – Tiere und Porträts (19. Juni 2022 bis 11. September 2022, Eröffnung: Samstag, 18. Juni 2022, 14 Uhr)

Peter Mildner wurde 1961 in Wismar geboren und besuchte dort die Schule. Während dieser Zeit war er auch neun Jahre lang Schüler in der Abteilung „Bildende Kunst“ an der Musikschule Wismar. Er zeichnet, malt und modelliert seit seiner Kindheit – überwiegend Tiere und später auch menschliche Porträts. Wegen des Berufswunsches, Tierpräparator zu werden, kam er 1978 nach Gotha, um seither im Museum der Natur (heute Teil der Sammlungen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha) zu arbeiten, wo aus seiner Hand unter anderem viele Präparate für Ausstellungen entstanden. Neben der beruflichen Tätigkeit als Präparator erschuf er im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Plastiken, darunter Kleinplastiken wie Eisbären, Großkatzen, Marder und Eulen. Besonderes Augenmerk schenkte Mildner aber auch weniger üblichen Tierarten, wie etwa Ameisenbären, Beuteltieren und manchen Aquarienfischen. Parallel zu den Tieren entwarf er Dutzende Porträts bekannter und weniger bekannter Menschen.

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 – 17 Uhr
montags geschlossen, an Feiertagen geöffnet

Eintritt
5,00 € (ermäßigt 2,50 €)
Kinder und jugendliche bis 16 Jahre haben regulär freien Eintritt.

(wird fortgesetzt)

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  1. […] Gotha (red, 30. Januar). Auf der Jahrespressekonferenz der Stiftung Schloss Friedenstein jüngst stellte Stiftungsdirektor Dr. Tobias Pfeifer-Hilke auch das Programm der Ausstellungen und Veranstaltungen fürs Jahr 2022 vor. Er hob allerdings hervor, dass alle Planungen vorbehaltlich der weiteren Entwicklungen und offiziellen Vorgaben seien („Oscar am Freitag“ veröffentlichte Teil 1 gestern): […]

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