Schlossbrand sowie Hochwasser- und Sturmschäden dominieren

0
1184

Auf ein äußerst einsatzreiches Jahr 2013 blicken die freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Gotha* zurück. Die Statistik des Kreis-Brandschutzamts ergibt stolze 17.167 Einsatzstunden, die von den ehrenamtlichen Floriansjüngern bei der Brandbekämpfung oder der technischen Hilfeleistung erbracht wurden.

290-mal rief der Alarm die Helfer aufgrund tatsächlicher oder vermuteter Brände an Ort und Stelle; hinzu kommen 656 Hilfeleistungseinsätze, deren Spektrum von Verkehrsunfällen über die Beräumung umgestürzter Bäume bis hin zu Türöffnungen reichte.

Besonders in Erinnerung bleibt das Jahr 2013 durch die verheerenden Witterungsunbilden im Frühsommer als auch durch den Brand des Ohrdrufer Schlosses im November. „Die Frauen und Männer in den Einsatzabteilungen haben vergangenes Jahr fast schon Übermenschliches geleistet“, stellt Landrat Konrad Gießmann fest. „Für dieses Engagement gebührt allen Kameradinnen und Kameraden Dank und Anerkennung.“ Während des Flutgeschehens im Juni, als es galt, nicht nur im eigenen Landkreis voll gelaufene Keller auszupumpen oder überspülte Marktplätze zu beräumen, sondern solidarisch in Ostthüringen auszuhelfen, habe sich gezeigt, welche Bedeutung dem unentgeltlichen Dienst in den Reihen der Kameradinnen und Kameraden zukomme. Zur Erinnerung: Der Landkreis Gotha entsandte nicht weniger als 162 Einsatzkräfte aus allen Kreisbrandabschnitten zur Hilfe in die Hochwassergebiete bei Berga/Elster, Gößnitz, Altenburg und Magdeburg. Ihnen zur Seite standen rund 30 Helferinnen und Helfer des Sanitäts- und Betreuungszuges unter Leitung des DRK Kreisverbands Gotha e. V.

Vier Großbrände forderten das Können der Wehren

In insgesamt 290 Fällen mussten die eingesetzten Wehren Brandmeldungen nachgehen; entpuppten sich vier Ereignisse als Großbrände, 13 weitere als Mittelbrände sowie 76 Alarmierungen als Kleinbrände. Als aufwändige Einsätze erwiesen sich – neben Schloss Ehrenstein – der Brand zweier Wohnhäuser in Döllstädt im Mai sowie der Brand mehrere Fahrzeuge in Mechterstädt Ende Oktober. Ausrücken mussten die Floriansjünger 2013 zudem mehrfach, ohne am Ende tatsächlich Feuer zu bekämpfen: elfmal war das Feuer bereits gelöscht, als die Helfer eintrafen, 81-mal wurden die Wehren in Bereitstellung gerufen und 69-mal sorgten blinde Alarme und fehlgeleitete Brandmeldeanlagen dafür, dass sich die Freiwilligen umsonst bemühten. Bei sämtlichen Brandereignissen kamen für die 4.137 angeforderten Kameradinnen und Kameraden 8.037 Einsatzstunden zusammen; viermal hatten die Helfer dabei Verletzungen in den eigenen Reihen zu beklagen.

189 Einsätze: Sturm und Wasser dominieren Hilfeleistungen

Wesentlich häufiger als zu Brandeinsätzen wurden die Wehren hingegen zu Hilfeleistungen unterschiedlichster Art gerufen. Insgesamt 656 Ereignisse mit 6.417 Beteiligten, die 9.130 Einsatzstunden erbrachten, führt die Statistik auf. Schwerpunkt bildeten vor allem die witterungsbedingten Ereignisse, von denen 111 in Sachen Hochwasser sowie weitere 78 infolge von Stürmen das Können der Frauen und Männer in den Einsatzabteilungen forderten. Weitere 60 Mal galt es, Ölspuren von Fahrbahnen zu beseitigen oder in 31 Fällen Wohnungen zu öffnen aufgrund einer Gefahrenlage. Im Zuge der Hilfeleistung konnten 37 Menschen sowie 116 Tiere in Sicherheit gebracht werden.

Aktuell zählen die Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Gotha 1.885 Aktive (2012: 1.915), darunter 172 Kameradinnen. In den Jugendwehren sind – inklusive der Bambini – derzeit 853 Mitglieder, darunter 251 Mädchen und 602 Jungen, organisiert.

Zahlen und Fakten rund um das Einsatzgeschehen

➢    Zwei Unfälle mit Gefahrstoffen wurden 2013 registriert.
➢    Neben 23 Gebäuden waren auch zwölf PKW, drei LKW und ein Bus von Bränden betroffen.
➢    Lob an die Gemeinden für die Wartung: Von 23 Hydranten, die in Anspruch genommen werden mussten, erwies sich kein einziger als defekt.
➢    Nur sieben Einsätze (2012: 22) gingen auf das Konto von Insekten, die eine Gefährdung darstellten.
➢    15-mal brannten Abfalleimer oder -container.

Neben den Feuerwehren hatten auch die Rettungsdienste im Landkreis Gotha 2013 kaum Mußestunden: Genau 20.841 Einsätze allein in der Notfallrettung registrierte die Zentrale Rettungsleitstelle des Landratsamts (2012: 20.172). Hier gehen sämtliche Notrufe ein, die im Kreisgebiet über die Nummer 112 angefordert werden. Rund um die Uhr von mindestens zwei Disponenten besetzt, vermittelt die Rettungsleitstelle neben Notärzten und Rettungstransportwagen auch Krankentransporte, 2013 in 9.888 Fällen. Darüber hinaus koordiniert die Rettungsleitstelle ebenfalls die Anforderung der Feuerwehren im Kreisgebiet und vermittelt bei sonstigen Ereignissen – 2013 immerhin 13.828 – an zuständige Stellen wie Straßenbauämter, kassenärztliche Vereinigung oder ähnliche. Auch Spezialeinsätze, etwa Rettungshubschrauber zu ordern, werden von hier aus gesteuert.

*Diese Statistik bezieht sich auf die freiwilligen Feuerwehren im Landkreis. Die Berufsfeuerwehr Gotha und die freiwilligen Stadtteilfeuerwehren von Gotha sind hierin nicht auflistet, da sie eine eigene Übersicht führen und bereits veröffentlicht haben.