Science City Jena mit dem ersten Heimsieg des Basketball-Jahres 2016

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Es war die erhoffte Trotzreaktion nach der am vergangenen Wochenende bei den Hamburg Towers kassierten zweiten Saison-Niederlage. Science City biegt nach einem mehr als deutlichen 107:59-Sieg wieder in die Erfolgsspur ein, lässt den von Beginn an unterlegenen Gästen über die gesamten 40 Minuten nicht den Hauch einer Chance und feiert vor 2532 Zuschauern den ersten Sieg im Basketball-Jahr 2016. Aus Jenaer Sicht bleibt somit zu bilanzieren: „Heimspielstart gelungen, Drachen bezwungen“.

Im Duell gegen das Tabellenschlusslicht aus dem Rheinland ließ das Harmsen-Team von Beginn nie Zweifel am Spielausgang aufkommen, unterband bereits im Startviertel mögliche Ambitionen oder etwaige Hoffnungen des Außenseiters. Mit dem neunten Sieg im neunten Heimspiel verteidigen die Ostthüringer nicht nur ihre makellose Heimbilanz, sondern konservieren zudem ihren Zwei-Punkte-Vorsprung als Tabellenführer vor dem Verfolger Rasta Vechta, der ebenfalls seine Begegnung gegen Gotha (88:63) deutlich gewinnen konnte.

„Glückwunsch an Björn und seine Mannschaft zum verdienten Sieg. Wir haben dem Druck nicht standhalten können, haben uns zu viele Ballverluste erlaubt und ab der 15.Minute die Köpfe hängen lassen. Gegen eine Topmannschaft wie Jena ist dies auf dem Parkett natürlich nicht sonderlich förderlich“, sagte Dragons-Coach Boris Kaminski nach dem Spiel. „Ich glaube, dass unser Respekt vor Rhöndorf einer der entscheidenden Faktoren war. Das Team hat den Gegner trotz einer vermeintlich klaren Ausgangslage sehr ernst genommen, ist deshalb sehr gut ins Spiel gekommen und konnte die Begegnung über die notwendige Intensität und den entsprechenden Druck früh vorentscheiden. Wir wollten offensiv so gut es geht den Ball bewegen, defensiv auf den kleinen Positionen viel Druck ausüben. Dieser Plan ist heute sehr gut aufgegangen. Ich denke, dass die 35 Assists meiner Mannschaft eine deutliche Sprache sprechen. Hut ab vor dem Auftritt der Jungs aber auch vielen Dank an das Publikum, welches heute zahlreich und lautstark vertreten war“, sagte Jenas Coach Björn Harmsen nach dem Spiel.

Bereits im ersten Viertel erwischte Science City einen Auftakt nach Maß, dominierte die Drachen aus Bad Honnef an beiden Ende des Parketts und setzte sich nach zwei Freiwürfen von Julius Wolf früh zweistellig auf 12:2 (3.) ab. Während Rhöndorfs Aufbauspieler in der Folge-Sequenz in eine Jenaer Falle rannte, den Ball an Immanuel McElroy und Guido Grünheid verlor, zogen die Saalestädter bis zum 17:2 (6., McElroy) einsam ihre Kreis. Erst nach und nach fand Rhöndorf so etwas wie offensiven Rhythmus, erzielte in der Folge bis zur Viertelpause weitere neun Punkte. Am Spielverlauf änderten die Zähler der Gäste unterdessen wenig. Mit einer souveränen Jenaer 29:11-Führung verabschiedeten sich beide Kontrahenten in die erste Viertelpause. Auch im zweiten Abschnitt blieben die Jenaer Riesen das deutlich spielbestimmende Team, setzten ihre offensive Gala des Startviertels fort, um sich von den Gästen Korb um Korb abzusetzen. Nach zwei Punkten durch Lars Wendt in der 17.Minute auf überraschend deutliche 49:18 enteilt, zeichnete sich spätestens mit dem 53:25-Halbzeitstand eine frühe Entscheidung ab. Von der Leistungsexplosion der Vorwoche, an deren Ende die Rheinländer ambitionierte Nürnberger mit 83:65 schlagen konnten, war über die gesamten 40 Minuten in Jena-Burgau nur wenig zu sehen.

So blieb das Bild der Partie auch nach Wiederanpfiff identisch. Science City dominierte das Duell nach Belieben, die Dragons versuchten sich mehr und mehr in Schadensbegrenzung, was jedoch auch im Verlauf der zweiten Hälfte immer häufiger misslang. Nachdem sich im dritten Viertel die Ergebnisschere immer weiter öffnete, Terry Tzakopoulos mit seinem Dreier Jenas Vorsprung auf 61:30 (22.) hochschraubte, legte Lars Wendt unmittelbar vor der letzten Viertelpause zum 81:41 (28.) nach. Vereinzelte Lebenszeichen der Gäste, wie der verwandelte Distanzwurf von Viktor Frankl-Maus zum 85:48 (32.), bildete die Ausnahme eines entspannten Abends in der Sparkassen-Arena. So trudelte bis zur Schlusssirene eine bereits zur Halbzeit entschiedene Zweitliga-Begegnung aus, die anhand der unterschiedlichen sportlichen Zielstellungen erklärbar ist, jedoch in dieser Form keineswegs zu erwarten war. Den Punkt zum viel umjubelten Hunderter erzielte Youngster Richard Rietschel aus der Distanz, ebenso wie Jan Heber, der 24 Sekunden vor Ultimo per Dreier zum 107:59 netzte.

SCJ: Wendt 21, McElroy 14, Grünheid 13, Reyes-Napoles 9, Bernard 9, Voigtmann 8, Rietschel 7, Clay 7, Wolf 6, Hewitt 5, Tzakopoulos 5, Heber 3