Science City spielt wieder auf Sieg

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Wenn Science City Jena bereits am Freitagnachmittag in Richtung Rheinland aufbricht, begibt sich der Tabellenführer aus Ostthüringen auf eine Reise zu einem geschichtsträchtigen Kontrahenten. Ziel der Ankunft, einen Abend vor dem Zweitliga-Duell am Samstag um 20.00 Uhr bei den Riesen vom Rhein, ist die Smidt-Arena in Leverkusen. Die bis zum Jahr 2009 unter dem Namen Wilhelm-Dopatka-Halle bekannte Spielstätte ist die Heimat der BAYER Giants, welche aktuell mit 14 nationalen Meisterschaften noch immer den Rekord im deutschen Profibasketball halten.

Das die die ruhmreiche Historie der Rheinländer im Verlauf der Jahre langsam verblasst, der lokal ansässige Pharmariese sich mittlerweile primär dem nur einen Steinwurf entfernten Fußball-Bundesligisten widmet, tut dem Engagement von Giants-Coach Achim Kuczmann keinen Abbruch. Im Doppel mit Assistenztrainer Hansi Gnad kämpft Kuczman, dessen 22-jähriger Sohn Michael zu den Leistungsträgern der Nordrhein-Westfalen gezählt werden kann, mit seinen seit der Saison 2014/2014 in der ProA auflaufenden Giants gegen den alljährlich drohenden Abstieg in die ProB. Dabei vertraut Leverkusen in den zurückliegenden Jahren zumeist auf eine solide Mischung aus (noch) namenlosen US-Amerikanern, welche bestrebt sind sich für höhere Aufgaben zu empfehlen, gemixt mit jungen und hungrigen deutschen Akteuren, die sich auf Profi-Niveau etablieren wollen.

Augenzeugen der Hinrunden-Begegnung im Dezember 2015 dürften sich problemlos daran erinnern, wie schwer Science City Jena gegen den völlig ohne Druck aufspielenden Tabellenvorletzten zu kämpfen hatte. Erst durch einen energischen Schlussspurt sicherte sich das Harmsen-Team einen am Ende knappen 77:72-Heimsieg, nachdem die Saalestädter in der 26.Minute bereits mit 41:58 in Rückstand gelegen hatten. Vor allem Dennis Heinzmann, der 2,16m große Center-Hüne der Giants, bereitete der Jenaer Defense mehrmals Kopfzerbrechen, bevor der Zweitliga-Spitzenreiter die Partie drehen und die nach wie vor anhaltende, makellose Heimbilanz verteidigen konnte.

Somit sind die in voller Sollstärke nach Leverkusen aufbrechenden Saalestädter hinlänglich gewarnt um einen aus der bequemen Außenseiterrolle startenden Gastgeber nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Erst am zurückliegenden Wochenende unterstrichen die Giants ihre – unabhängig vom Tabellenstand – vorhandene Qualität, unterlagen den Rockets aus Gotha erst in den Schlusssekunden hauchdünn mit 63:66. Nicht zuletzt die bisherigen Achtungserfolge auf heimischen Parkett gegen Hamburg (75:68), Trier (66:64) und Hanau (88:76) sollten dem Tabellenführer aus Jena beim Verlassen der Gäste-Kabine den notwendigen Respekt mit auf den Weg geben.

 

(Beitragsbild: Eine Szene aus Jenas 77:72-Hinrundensieg. Ermen Reyes-Napoles zieht an Leverkusens Point Guard Drew Brandon vorbei. Foto: Christoph Worsch)

H&H Makler