Sieger des Wettbewerbs Kunst am Bau Multifunktionsarena Erfurt steht fest

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Die fünf Künstler/innen, die in die Endrunde des Wettbewerbs zur Kunst am Bau der Multifunktionsarena gekommen sind, reisten am 24. Juni nach Erfurt, um den Jurorinnen und Juroren ihre Konzepte vorzustellen.

 

Die Jury des offenen, zweistufigen Wettbewerbs zur künstlerischen Ausgestaltung der Multifunktionsarena Erfurt hat einstimmig den Entwurf „ZUSCHAUERWELLE“ von Peter Sandhaus für die Realisierung empfohlen. Das Kunstwerk beeindruckt durch die enge Verbindung von Emotionen, die in der Arena von den Zuschauern artikuliert werden, mit einer Visualisierung akustischer Signale, die technisch induziert ist. Das heißt, das Objekt „ZUSCHAUERWELLE“ übersetzt die akustisch-grafischen Spuren einer Laola-Welle in ihrer Lautstärke und in ihrem Frequenzspektrum in eine horizontale Komposition tiefroter Lamellen, die unterschiedliche Assoziationen ermöglichen, von der Pulsfrequenz über eine Basslinie bis hin zu aufwallendem Blut. Die Oberfläche der Lamellen ist der populären Alltagskultur entlehnt, ähnelt der Lackierung von Autokarosserien. Dem Künstler gelingt es, eine moderne Form der technikbasierten digitalen Visualisierung menschlicher Aktivität wieder in den analogen Raum einer ortsbezogenen Skulptur umzusetzen. Im Mittelpunkt der künstlerischen Idee stehen das Prinzip der Teilhabe und die lautstarke Artikulation positiver menschlicher Gemeinschaft. Der Entwurf verbindet auf besondere Weise die unterschiedlichen Aspekte der Nutzung dieser Architektur: Sport, Wirtschaft und Kultur.
Am Wettbewerb nahmen 83 Künstler/innen bzw. Arbeitsgemeinschaften aus ganz Deutschland teil. Die Einsendungen kamen u. a. aus Kassel, Koblenz, München, Leipzig, Paderborn, Hamburg und Düsseldorf. Auch zahlreiche Bewerberinnen und Bewerber aus Thüringen beteiligten sich an der Ausschreibung. Berliner Künstlerinnen und Künstler stellten mit circa 25 % der Einsendungen die stärkste Gruppe.

 
Das Spektrum der Einreichungen war breitgefächert: Skulpturen, Installationen, Reliefs, Objekte und Graffitis, figürlich oder abstrakt, die entweder für den Innenraum bzw. den Außenraum entworfen waren – es wurde sogar das Dach als möglicher Ort in Betracht gezogen.
Die Stadt Erfurt bedankt sich sehr herzlich bei allen Teilnehmer/innen für ihre Einreichungen und bei den Mitgliedern der Jury für die verantwortungsvolle Wahrnehmung ihrer Aufgabe.

 
Der Jury gehörten an: Prof. Dr. Stefanie Endlich (Kunstwissenschaftlerin, Berlin), Prof. Dr. Walter Grasskamp (Kunsthistoriker, München), Prof. Liz Bachhuber (Künstlerin und Hochschullehrerin, Weimar), Dr. Horst Hoheisel (Künstler, Kassel), Prof. Klaus Nerlich (Architekt und Vorstandssprecher des VBK Thüringen), Tobias J. Knoblich (Kulturdirektor der Landeshauptstadt Erfurt), Prof. Dr. Kai Uwe Schierz (Direktor der Kunstmuseen Erfurt) sowie Kathrin Hoyer (Dezernentin für Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Erfurt sowie Projektleiterin Neubau der Multifunktionsarena) und Antonino Vultaggio (Architekt, Düsseldorf). Den Juryvorsitz hatte Prof. Dr. Kai Uwe Schierz inne.

 
Für die künstlerische Gestaltung der Kunst am Bau des Projektes „Multifunktionsarena Erfurt“ stehen Finanzmittel von 100.000 Euro (netto) zur Verfügung, die sich aus dem Baubudget ergeben.

 
Alle Entwürfe werden im Herbst im Rahmen einer Präsentation den Erfurter/innen vorgestellt (Termin und Ort werden noch bekanntgegeben). Das Kunstwerk „ZUSCHAUERWELLE“ soll nun bis zum 31. Mai 2017 realisiert werden.

Fliesenstudio Arnold