Spielbericht zum Ost Derby FF USV Jena gegen Turbine Potsdam

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Der Favorit aus Potsdam entschied am Samstag das Ost Derby gegen den FF USV Jena für sich. Beim 2:0 verkauften sich die Thüringerinnen allerdings achtbar und standen gut, wie auch Trainerfuchs Bernd Schröder nach dem Spiel dem FF USV bescheinigte.

„Das war heute ein wichtiger Sieg für uns, der allerdings auch zum Nachdenken anregen sollte. Wir haben nicht das gespielt, was wir können. Pech für Jena, dass Mittelfeldregisseurin Susann Utes nicht auflaufen konnte, die in den vergangenen Partien dem Geschehen ihren Stempel aufdrückte“, fasste Potsdams Coach die 90 Minuten im Ernst-Abbe-Sportfeld nach dem Sieg seiner Mannschaft zusammen.

Diese tat sich gegen eine motiviert agierende Jenaer Elf über die gesamte Spielzeit sichtlich schwer. In die Karten spielte den Gästen aber das frühe 1:0 in Minute drei, als Julia Simic zentral aus 16 Metern abzog und das Leder platziert im rechten unteren Eck versenkte. Der Treffer brachte die Gastgeberinnen vorübergehend aus dem Konzept. Es dauerte einige Minuten, bis sich die Elf wieder sortiert hatte. Dann aber suchten die Kraus-Schützlinge vermehrt ihr Glück im Spiel nach vorn. Ein Schuss von Iva Landeka wurde sichere Beute der Turbine-Keeperin, eine Reihe von Eckbällen brachte ebenso nichts Zählbares. Da waren gut 15 Minuten gespielt.

Was folgte, muss in die Rubrik „Hin und Her zwischen den Strafräumen“ eingeordnet werden. Bernd Schröder bemerkte dazu im Nachgang: „Schade für die Zuschauer von Eurosport, dass kein wirklicher Spielfluss zu Stande kam.“ Viele kleine Fouls prägten das Geschehen, wirklich gefährlich wurde es bis zum Pausenpfiff vor keinem der beiden Tore.

Nach der Halbzeit blieb es vorerst beim intensiven Schlagabtausch im Mittelfeld. Die Gastgeberinnen bekamen in der Folge mehr Druck hinter ihre Aktionen. Carolin Schiewe versuchte es mit einem straffen Freistoß vom linken Strafraumeck, Ria Percival setzte nach guter Vorarbeit das Leder nur knapp über die Latte. Der Offensivdrang der Saalestädterinnen barg bei einem Gegner wie Potsdam immer die Gefahr eines Konters. So nach gut einer Stunde, als ein Ballverlust in Jenaer Reihen für einen schnellen Gegenzug der Turbinen sorgte.

Lisa Evans schnappte sich die Kugel und lief über rechts den Gegnerinnen davon. Ihre Flanke fand mit der Ex-Jenaerin Genoveva Anonma eine dankbare Abnehmerin, die aus fünf Meter sehenswert zum 2:0 einköpfte. Damit war dieses Spiel vorzeitig entschieden, zumal die Gäste im Anschluss das Tempo wieder etwas anzogen. Jena blieb zwar weiter bemüht, konnte dem Meisterschaftsaspiranten aber nicht mehr wirklich gefährlich werden. Potsdam tat nur noch das Nötigste und spielte den sicheren Vorsprung über die Zeit. Einzig Julia Simic ließ sich kurz vor dem Ende noch zu einem technischen Leckerbissen hinreißen, tänzelte gekonnt durch die Jenaer Abwehr und setzte den Ball auf die Latte.

„Wir haben vielleicht etwas zu viel Respekt gehabt vor dem Gegner. Uns hat zum Teil einfach der Mut gefehlt. Nach dem 2:0 waren die Kräfte weg. Aber wir schauen nach vorne, um den Anschluss nach oben zu halten“, resümierte Trainer Daniel Kraus nach der Partie.

Jena:
S. Michel – R. Percival (82. V. Müller); A. Erceg; S. Löser (75. S. Treml); A. Hearn; J. Arnold; Ch. Julien; L. Seiler; I. Landeka; L Brosius; C. Schiewe

Potsdam:
G. Gunnarsdottir – J. Elsig; M. Mjelde; A. Hegerberg; J. Simic; J. Cramer; J. Zietz; A. Göransson (46. G. Anonma); T. Kemme; St. Draws; L. Evans

Tore: 0:1 (3.) J. Simic; 0:2 (56.) G. Anonma

Zuschauer: 720                                Autoren: Silke Winkler und Ralf Triesch

H&H Makler