Sprechstörungen frühzeitig erkennen

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Der „Welttag des Stotterns“ am 22. Oktober informiert über die Sprechstörung und macht auf Vorurteile aufmerksam, unter denen stotternde Kinder und Erwachsene häufig leiden. Das Serviceportal www.familien-wegweiser.de gibt Tipps, wie Eltern stotternde Kinder unterstützen können. 

Etwa fünf Prozent aller Kinder durchlaufen in ihrer Sprachentwicklung eine Phase, in der sie stottern. Experten vermuten, dass dies mit vorübergehenden Wortfindungsschwierigkeiten zusammenhängt. Die Kinder wiederholen Silben oder ganze Wörter („die-die-die Sch-Sch-Schaufel“), dehnen Vokale („Papiiiiiier“) oder bleiben beim Anfangslaut eines Wortes hängen („B….leistift“). Vielen Kindern ist dabei auch anzusehen, dass sie das Sprechen anstrengt: Sie verkrampfen oder beginnen zu schwitzen. Die meisten Kinder verlieren diese Sprechstörung von allein. Bei etwa einem Viertel entwickelt sich jedoch ein dauerhaftes Stottern.

Eltern wird deshalb empfohlen, andauernde Sprechprobleme ihres Kindes frühzeitig diagnostisch klären zu lassen. Denn eine logopädische oder sprachtherapeutische Behandlung hilft, das flüssige Sprechen zu üben und das Kind von seinen Sprechängsten zu befreien. Woher das Stottern eigentlich kommt, ist noch nicht vollständig erforscht. Klar ist jedoch, dass Bildungsgrad oder soziale Herkunft keine Rolle spielen. Auch stecken nur äußerst selten psychische Gründe hinter der Sprechstörung. Stottern und die Reaktionen anderer darauf können sich jedoch negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken.

Damit ein stotterndes Kind beim Sprechen nicht weiter verunsichert wird, sollten Eltern darauf verzichten, es zu korrigieren, unter Zeitdruck zu setzen oder seine Wörter und Sätze zu beenden. Stattdessen können Eltern ihr Kind unterstützen, indem sie ihm geduldig zuhören und es zum Beispiel durch Singen und Reimen spielerisch zum Sprechen motivieren. Weitere Informationen rund um das Thema Sprachentwicklung finden Eltern auf dem Serviceportal „Familien-Wegweiser“.