Guten Tag, liebe Leser,
Ich erinnere mich gerade an eine vor geraumer Zeit gelesene Studie. Deren Kern lautete: „Urlaub macht dumm“. Nach drei Wochen paradiesischem Zustand des Nichtandiearbeitdenkens sitze ich wieder vor meinem Bildschirm und versuche mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich wieder was journalistisch Sinnvolles auf die Reihe bekommen muss. Oh, welch Herausforderung!
Tunnelblick in die Vergangenheit, Küstenlandschaften der Ostsee und Südenglands vor Augen, beruhigende Klassik im imaginären Ohr, salzwassergischtige Luft in der Nase, delikate Leckereien und Sünden auf der Zunge … HACH!
AUFWACHEN, an die Arbeit denken! Jajaja, lasst mir Zeit zum Landen, irgendwann bin ich ja wieder mit ganzem Einsatz vor Ort, nicht nur körperlich anwesend. Auch der Rest meines noch verschollenen Geistes.
Macht Urlaub dumm? „Modern Living“ behauptete, dass nach drei Wochen purem Nichtstun der Intelligenzquotient um 20 Punkte sinkt und berief sich auf den Psychologen Siegfrid Lehrl aus Erlangen. Der trägheitsbedingte Intelligenzverlust sei demnach größer als der Abstand eines durchschnittlichen Studenten-IQ zum Durchschnitts-IQ der Bevölkerung. Eigentlich war mir das egal und ich schaltete einfach nur ab. Lesen, Fotografieren, Schreiben … Was für ein wundervolles Dasein in tief entspannter Gelassenheit. Die 20 IQ-Punkte nahm ich in Kauf. Die Gelassenheit und Tiefenentspannung spüre ich immer noch und ich bewahre sie mir, solange es geht. Die Mühlen des Alltags, die geistigen Herausforderungen des Berufs und die Verpflichtungen in der Familie fordern doch schnell genug unsere Aufmerksamkeit und schulen die vom Absterben bedrohten Gehirnzellen, bringen sie wieder in Schwung. Ich bin mir sicher, die paar Pünktchen holen wir alle irgendwie wieder auf. Bis dahin, nur noch ein bisserl Tunnelblick, Klängelauschen, Gaumengenuss, Nasenerinnerung … Hach.
Und die Gothaer Internetzeitung, die soll ja immer schön aktuell bleiben.
Und Sie? Bleiben Sie uns treu!
Sonne aus dem Urlaubsherzen
