Tagesdienst; aktueller Redakteur: Philipp Brückner

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Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser!

Seit Tagen können wir das Tauziehen der frisch gewählten Parteien im Bundestag um eine Regierungskoalition beobachten. Angela Merkel hält sich bedeckt, will sich alle Optionen offen halten. SPD und Grüne haben beide gute Gründe, sich einer Koalition mit der Merkel-CDU zu verweigern und hoffen, dass der jeweils andere ins Boot muss. Derweil muss ein stiller Freudenschrei durch die nunmehr resignierte Grünen-Spitze gegangen sein, als CSU-Chef Seehofer verkündete, er wolle keine Koalition mit den Grünen, auch wenn genau diese sich breite Parteikreise in der CDU wünschen. Die Linke wiederum würde gerne koalieren, aber findet auch keine Partner.

Neuwahlen wollen Grüne und SPD wohl aber auch vermeiden, sie befürchten, dass FDP und AfD (wieder) einziehen könnten. Damit würden sie wiederum Sitze verlieren und könnten indess noch für die Neuwahlen vom Wähler verantwortlich gemacht werden.

Und so könnte diese stille Starre, die Lauerhaltung mit den gut platzierten, aber berechenbaren Querschlägern, in allen Parteien noch eine Weile anhalten.

Ein Staat ohne Führung? Verlust an Stabilität? Mitnichten! Und wenn es sich utopischerweise noch länger als ein paar Wochen hinziehen würde? Über Monate? Ebenfalls!

Davon können unsere Nachbarn, die Belgier, ein Lied singen. In verhärteten Fronten zwischen verschiedenen Bevölkerunggruppen hat es eineinhalb Jahre bis zu einer stabilen Regierungsbildung gedauert. Und das während einer historischen Wirtschaftkrise. Gescheitert ist das Land daran nicht. Wir werden es auch nicht!

So oder so wir können gespannt bleiben, welcher Farbenlehre unsere zukünftige Regierung folgt.