Task Force zum Thema Asyl gegründet

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Mithilfe einer neu strukturierten Aufgabenverteilung in der Kreisverwaltung begegnet Landrat Konrad Gießmann der wachsenden Herausforderung bei der Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen.

Zum Monatsbeginn wird das Sozialamt von den Aufgaben rund um die Beschaffung und Bewirtschaftung von Unterkünften für Asylbewerber und Flüchtlinge entbunden. Diese Verantwortung geht über auf das Amt für Gebäude- und Straßenmanagement, das hierfür personell verstärkt wird. Dort wird ebenfalls – sozusagen als schnelle Eingreiftruppe – ein Team aus einem Bauleiter und vier Hausmeistern gebildet, das neue Unterkünfte rasch nutzbar machen kann. Die Koordination aller rund um die Asyl- und Flüchtlingsproblematik auftretenden Fragen obliegt ab sofort einer Stabsstelle, die direkt dem Landrat untersteht und umfassende Vollmachten gegenüber sämtlichen Ämtern der Kreisverwaltung hat. Zudem werden in der Finanzverwaltung künftig alle Aufwendungen, die zur Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern notwendig sind, separat geführt.

Das Ziel der Organisationsveränderung: eine Konzentration der Aufgaben, um diese besser erledigen zu können. Denn fest steht: „Die Herausforderungen des ungebrochenen Zustroms gehen bereits heute über die Leistungsgrenzen der unterschiedlichen beteiligten Stellen hinaus“, begründet Gießmann diesen Schritt. Insbesondere das Sozialamt habe weitere wichtige Aufgaben, die nicht unter der zunehmenden Überlastung in der Asylthematik ins Hintertreffen geraten dürfen. „Wir bündeln Aufgaben und Kompetenzen thematisch – neudeutsch würde man wohl Task Force hierzu sagen“, so der Landrat. Mit der bisherigen Verfahrensweise könne man den anschwellenden Problemen von der Akquise bis hin zur Einrichtung und Betreibung von Wohnungen und Gemeinschaftsunterkünften nicht mehr gerecht werden. Deshalb habe er das Problem an sich gezogen und neu geregelt. Wichtig ist Gießmann auch die Signalwirkung der Maßnahme: In Erfurt solle man durchaus zur Kenntnis nehmen, welche Auswirkungen die Politik des Bundes und insbesondere Freistaats Thüringen an der Basis habe, so der Landrat. Die separate Buchführung zu den Ausgaben im Asylbereich kommt in diesem Zusammenhang auch nicht von ungefähr: Differenzbeträge zwischen den Zuweisungen und den tatsächlichen Ausgaben will Gießmann dem Land in Rechnung stellen.