Thüringer Schüler und Eltern starten Benefizaktion zugunsten todkranker Kinder

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Die Thüringer Landesschülervertretung (LSV) und die Thüringer Landeselternvertretung (LEV) rufen gemeinsam unter dem Motto „Gemeinsam stark für das Kinderhospiz!“ alle Schülerinnen und Schüler des Freistaates Thüringen auf, in der Vorweihnachtszeit Spendenaktionen zugunsten des gemeinnützigen Trägervereins für das Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz zu starten.

So erreichen dieser Tage offizielle Infopakete alle Thüringer Schulleitungen mit der Bitte, deren Inhalt an die Schüler- und Elternvertreter sowie die Lehrerschaft weiterzuleiten. Ziel ist es zum einen über die wichtige menschliche Arbeit des Kinder- und Jugendhospizes Mitteldeutschland zu informieren, aber ebenso werden Ideen für Spendenaktionen für die unterschiedlichen Schularten gegeben.

„Für uns als Vertreter der Schülerinnen und Schüler in Thüringen war es eine schnell beschlossene Sache, hier zu helfen. Bereits vor mehreren Jahren waren wir sehr erfolgreich für das Kinderhospiz aktiv. Daran möchten wir anknüpfen. Uns haben zwei Dinge überzeugt wieder mitzumachen. Zum einen, dass jede Familie von diesem schlimmen, kaum fassbaren Schicksal betroffen sein könnte. Zum anderen, dass hier wieder gemeinschaftlich mit Schülern, Eltern und Lehrern in Thüringen ein Projekt unterstützt wird, mit dem sich alle identifizieren können. Auch kann man beim Kinderhospiz direkt verfolgen, was mit den gesammelten Spenden passiert, wo und wie sie eingesetzt werden. Wir stehen an der Seite der todkranken Kinder und deren Familien aus der gesamten Bundesrepublik.“, so Maximilian Reichel-Schindler, ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Thüringer Landesschülervertretung (LSV). Ebenso freute sich der ehrenamtliche Landeselternsprecher der  Thüringer Landeselternvertretung (LEV), Roul Rommeiß, über den pünktlichen Start der Benefizaktion zur Vorweihnachtszeit: „Mit jeder Benefizaktion, die veranstaltet wird, helfen wir nicht nur direkt und konkret, dort wo Hilfe dringend gebraucht wird. Durch das nachhaltige Zusammenspiel zwischen Schülern, Lehrern und Eltern, die gemeinsam Spendenaktionen initiieren und umsetzen werden, wird natürlich auch die soziale Kompetenz der Schüler und die Kommunikation untereinander gestärkt. Darüber hinaus werden all jene Sozialkompetenzen gefördert, die den Schülern im Sozialkunde- und Ehtik-Unterricht vermittelt werden und dies an einem praktischen und transparenten Beispiel. Also rund um eine tolle Sache, die wir von Herzen gern unterstützen.“ Dass die Hilfsaktion der Thüringer Schüler- und Elternschaft etwas ganz Besonderes für seinen Verein ist, stellte dessen ehrenamtlicher Gründungsvorsitzender Klaus-Dieter Heber klar: „Wir sind stolz auf jede Spendenaktion, die ins Leben gerufen wird, obgleich durch eine Schule, Klasse, Lehrer oder auch aktive Eltern. Jedes einzelne Tun für die gute Sache zählt.Wir haben bereits in den vergangenen Jahren viele Spendenaktionen von Schulen für uns miterleben dürfen. Darauf sind wir sehr stolz. Wenn Kinder etwas für Kinder tun, ist das für uns etwas ganz besonderes und verdient höchste Anerkennung.“ So stehen der Schüler- und Elternschaft im Freistaat, über deren jeweiligen Vertreter an jeder Thüringer Schule, nicht nur Infomaterialien zur Verfügung. Auch auf der Internetpräsenz des Kinderhospizes gibt es ein großes Angebot von Hilfestellungen für Akteure, die helfen wollen. Hier können neben Infomaterial – auch Spendendosen bis hin zu einem persönlichen Besuch eines Vertreters des Kinderhospizvereins angefordert werden. „Alle, die hier mitmachen, tun dies freiwillig und aus dem inneren Antrieb heraus, dass Familien mit einem schlimmen Schicksal ein wichtiges Hilfeangebot zuteilwerden kann. Deshalb sind mein Team und ich für jeden Initiator einer Spendenaktion persönlich da. Wir helfen beim Helfen, dass ist unsere Möglichkeit, dieses dringend benötigte Engagement zu würdigen.“, so Heber weiter.

Diese Würdigung werden die Initiatoren der Benefizkampagne ebenfalls mit der Vergabe des Titels „Schule mit Herz 2015“ vornehmen. Allen teilnehmenden Klassen oder Schulen wird diese Auszeichnung, nach einer Beendigung der jeweiligen Spendenaktion, offziell verliehen. Jede Spendenaktion hilft, jede Spende kommt an.

Über 40.000 Kinder- und Jugendliche sind in Deutschland von einer tödlichen – lebenslimitierenden Krankheit betroffen. Das stationäre Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz gibt den betroffenen Familien die Möglichkeit, bis zu 28 Tage im Jahr hier zusammen einzuziehen. Das ganzheitliche Pflege- und Betreuungskonzept bietet nicht nur die liebevolle und optimale Pflege für das schwer-kranke Kind, vielmehr ist es eine umfassende Familienhilfe. Die Entlastungsaufenthalte stärken das gesamte Familiensystem, schaffen neue Kraft bei den betroffenen Eltern für die oftmals sehr aufwändigen 24-Stunden-Pflege des kranken Kindes und fördern auch die gesunden Geschwisterkinder. 27 fest-angestellte Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer arbeiten aktuell dort. Der gemeinnützige Trägerverein ist dauerhaft zu einem Höchstmaß auf Spenden angewiesen, um sein wichtiges Hilfsangebot aufrechterhalten zu können. Mehr als 850.000 Euro werden an Spenden pro Jahr benötigt, um allein den Betrieb der sozialen Einrichtung sicherzustellen, da die gesetzliche Finanzierung hierzu nicht ausreicht. Mehr als 550 betroffene Familien aus dem gesamten Bundesgebiet nutzten seit der Einweihung des Kinder- und Jugendhospizes im November 2011, das stationäre Hilfsangebot des Trägervereins. Für das Jahr 2016 plant der Trägerverein den dringend erforderlichen Ausbau des Kinder-und Jugendhospizes, da die Nachfrage steigt. So sollen in einem noch unsanierten Nebengebäude neue Gästezimmer, Therapieräume, Gemeinschafts- und Sozialräume sowie eine Holzwerkstatt entstehen. Hierfür werden zusätzliche 700.000 Euro Investitionskosten benötigt. Leider stehen hierfür keine staatlichen Förderungen zur Verfügung. Informationen unter www.kinderhospiz-mitteldeutschland.de oder www.facebook.com/kinderhospiz. Spendenkonto , IBAN: DE64860205000003566900, BIC: BFSWDE33LPZ.

(Beitragsbild v.l.n.r.: Der ehrenamtliche Landeselternsprecher der  Thüringer Landeselternvertretung (LEV) Roul Rommeiß & Maximilian Reichel-Schindler, ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der Thüringer Landesschülervertretung (LSV))

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