Werke von Fauré, Barber und Bizet im 3. Sinfoniekonzert der Thüringen Philharmonie Gotha

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In den dunklen Herbsttagen strahlt das außergewöhnliche Programm des Sinfoniekonzertes A3 der Thüringen Philharmonie Gotha am 19. November 2015 wie „eine Rose in der Finsternis“. Die kompositorische Umsetzung jugendlichen Erlebens und Fühlens in all seinen Facetten steht dabei im Fokus der ausgewählten Werke, die unter der Leitung von Chefdirigent Michel Tilkin zu hören sein werden.

Eine heimliche jugendliche Liebe wird in der Orchestersuite „Pélleas et Mélisande“ des Franzosen Gabriel Fauré geschildert. Das viersätzige Werk beruht auf der Schauspielmusik zum gleichnamigen symbolistischen Drama des belgischen Autors Maurice Maeterlinck (1862-1949), das auch Komponisten wie Debussy, Schönberg und Sibelius inspiriert hat. Mit feinsinnig-impressionistischen Klängen spürt Fauré der tragischen Liebesgeschichte nach. Die zauberhafte Mélisande erscheint als „Rose in der Finsternis“ in der harten, männerdominierten Welt von Pélleas und dessen älterem Bruder Golaud.

Den jugendlichen Liebeswirren steht in der ersten Konzerthälfte die behütet-ruhige Welt eines Kindes gegenüber. Die renommierte belgische Sopranistin Anneke Luyten entführt als Solistin in Samuel Barbers musikalischer Momentaufnahme „Knoxville: Summer of 1915“ in den Süden der USA. Dieser atmosphärisch dichten, 1948 uraufgeführten Komposition liegt ein poetischer Essay des amerikanischen Schriftstellers James Agee (1909-1955) zugrunde. Aus der Sicht eines Kindes beschreibt dieser einen Sommerabend im Kreise der Familie. Barbers lyrische Musiksprache knüpft mit ihrer reichhaltigen orchestralen Farbpalette an den musikalischen Impressionismus an und verleiht diesem nostalgischen Stimmungsbild einen unbeschreiblichen Zauber.

Jugendliches Feuer versprüht die brillante Sinfonie Nr. 1 in C-Dur von Georges Bizet, die dieser mit ungebremsten Elan während seiner Studienzeit am altehrwürdigen Pariser Konservatorium komponierte. In diesem Werk vereint Bizet alle seine Vorbilder. Er spürt der klassischen Form nach, verneigt sich tief vor Beethoven, Schubert und Rossini und erweist auch seinem Lehrer Gounod die Reverenz. Bei alledem bleibt Bizet jedoch immer er selbst und macht das energiegeladene Werk so zum unerhörten Geniestreich eines 17-jährigen Hochbegabten.

Karten zum Konzert um 20 Uhr in der Stadthalle Gotha gibt es (ab 15 € / 12 € ermäßigt) in der Tourist-Information in Gotha, an allen Vorverkaufsstellen des Ticketshop Thüringen (Hotline: 03621-435 42 22), online unter www.thphil.de sowie an der Abendkasse.
Schülerkarten kosten nur 5 €.

Programmübersicht
Donnerstag, 19. November 2015, 20 Uhr | Stadthalle
A3 „Eine Rose in der Finsternis“
Gabriel Fauré: Suite aus „Pelléas et Mélisande“ op. 80
Samuel Barber: „Knoxville: Summer of 1915“ für Sopran und Orchester op. 24
Georges Bizet: Sinfonie C-Dur
Solistin: Anneke Luyten, Sopran | Leitung: Michel Tilkin

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